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DIE
FANTASTISCHEN VIER # 26 |
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gesehen
von Peter L. Opmann
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Das ist die letzte Ausgabe, die
ich aus meinen Marvel-Anfangstagen vorstelle. Ich habe damals das
Titellogo und die Figur des Dings mit Kugelschreiber nachgezogen, um
beides durchzupausen. Würde ich heute natürlich nicht mehr machen, auch wenn ich mich nicht als typischen Comicsammler sehe.
Ich habe nichts gegen Gebrauchsspuren, aber das geht dann doch etwas zu weit. Aber damals hat mir das beim Zeichnenlernen geholfen.
Mal eine Bemerkung zum allgemeinen Aussehen der Hefte. Die Marvels unterschieden sich schon vom Äußeren her von anderen Comics:
das nicht glänzende Papier, das Handlettering, die lila Manschette am
linken Rand des Covers, die Hervorhebung der Autoren und Zeichner („Wally Wood schrieb Teil eins dieses Machwerks - umsonst natürlich! Der alte Stan muß nun sehen, daß er aus diesen Fragmenten noch was
Vernünftiges macht“), die dummdreisten Werbesprüche („Wieder einmal beginnen wir eines der umwerfendsten aller Abenteuer!“).
Aus meiner Marvel-Lektüre stach dieser Band heraus. Ich wußte noch nicht allzu viel über Superhelden, hatte aber gleich das Gefühl, daß diese Truppe irgendwie anders war. Hier wurden Erwartungen immer wieder düpiert:
Zunächst mal war kein Superschurke zu sehen; die FV ärgern sich vielmehr mit den Proleten aus dem
heruntergekommenen Viertel der Yancy Street herum, die mit Müll um sich werfen, der Fackel eine kalte Dusche verpassen oder Niespulver
versprühen.
Dann treten endlich der Geist und seine Superaffen auf, der erste verrückte Wissenschaftler, den ich in den Comics kennengelernt habe. Er versucht nicht, seine Gegner mit Hilfe irgendwelcher Superkräfte zu liquidieren, sondern besiegt sie mit List:
Er lockt sie in sein Raumschiff und setzt sie dann auf dem Mars aus.
Die FV müssen erstmal wie ein moderner Robinson sehen, wie sie da überleben können – es gelingt ihnen dank Sue Storms Kraftfeld, in dem sie etwas Atemluft bewahren (später turnen sie zwar ohne jeglichen Atemschutz auf dem Planeten herum, aber daran habe ich mich nicht gestört).
Die FV schlagen sich zum Stützpunkt des Beobachters durch, eines
Außerirdischen, dessen Existenz jegliches menschliche
Vorstellungsvermögen übersteigt, dessen Lebenszweck aber schlicht
darin besteht, das Geschehen im Universum zu registrieren.
Vom Geist ist da eine ganze Weile nichts zu sehen. Die
hochkomplizierten Apparate des Beobachters benutzt Reed Richards
dann zum finalen Duell. Der Geist wird in ein Paralleluniversum
geschubst und damit unschädlich gemacht.
Was für eine Entwicklung nach dem unheroischen Auftakt in der versifften Yancy Street!
Die Abfolge immer neuer unwahrscheinlicher Situationen erinnert an die Science Fiction von A. E. van Vogt. SF habe ich damals auch schon gelesen (wenn auch nicht van Vogt). Einem utopischen Roman hatten die FV freilich das Soap-Element voraus:
Ben Grimms unglückliche Romanze mit Alicia zum Beispiel. Da hätte ich eigentlich am Ball bleiben müssen. Meine begrenzten finanziellen Mittel waren jedoch dafür verantwortlich, daß
das nächste FV-Heft, das ich mir kaufte, die # 43 war.
Der angehängte Anfang eines „Daredevil“-Abenteuers hatte schon was. Wieder mal verstand ich nicht sehr viel, obwohl sich die Redaktion Mühe gab, die vorangegangenen Ereignisse zusammenzufassen.
Aber dann ging es gleich sehr komplex weiter: Eine zwielichtige
Schönheit täuscht ein Kidnapping vor, während der Dämon, der in
dieser Episode viel belauscht und beschattet, kurz gegen den
„Vogelmann“ kämpfen muß, eine Figur, die an den Geier erinnert. Im
Polizei-Präsidium wird ein gefaßter – merkwürdigerweise etwas opahafter – Superschurke verhört, der auspackt.
Der Dämon trifft sich in seiner Identität als Anwalt Matt Murdock mit drei Politikern, die in kriminelle Machenschaften verwickelt sein könnten, und am Ende bemerkt er mit seinem Radarsinn einen Einbrecher in seinem Büro, während seine ihn
begleitenden Kollegen noch ahnungslos sind – puuuh!
Das alles auf nur fünf Seiten, und am Ende ein ordentlicher Cliffhanger. Da bekomme ich gleich Lust, dieses Abenteuer noch mal im Zusammenhang zu lesen.
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Peter L. Opmann, 19.07.2007 |
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