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DIE
FANTASTISCHEN VIER # 71 |
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gesehen
von Peter L. Opmann
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Spinne # 71, Rächer # 48 und FV
# 71 habe ich mir kurz hintereinander gekauft. Darunter war die
FV-Ausgabe inhaltlich am faszinierendsten:
„Welten in Welten“, die Reise in den Mikrokosmos, war für mich eine völlig neue Idee. Sie war natürlich nicht neu. In der Populärkultur ist sie wohl am prominentesten in dem Jack-Arnold-Film „The incredible shrinking Man“ umgesetzt. Später sah ich in der Glotze den Film „Die phantastische Reise“ von Richard Fleischer. Aber damals war das für mich noch kein fester Topos des Phantastischen.
Dabei ist die Story beinahe eine Mogelpackung. Denn das, was im
Titel angepriesen wird, findet innen praktisch nur auf einer Seite
statt. Da sieht man den Silver Surfer, wie er durch ein Universum
von Molekülen surft, die genauso aussehen wie in meinem damaligen Physik- oder Chemiebuch.
Aber die Idee war für mich wichtig. Stan Lee baut die Geschichte um
sie herum: Galactus sucht seinen einstigen Herold, weil er
Magenknurren hat und der Silver Surfer ihm schleunigst einen
Planeten zum Frühstück servieren soll. Der will sich an einem Ort verstecken, wo selbst Galactus ihn nicht finden kann. Er schrumpft auf Atomgröße und verschwindet in einem Spritzer Flüssigkeit.
Und er erkennt, daß er sich in einem neuen Universum befindet – wiederum mit Planetensystemen und Sonnen (da schlägt die Phantasie Stan Lees Purzelbäume).
Dieser reizvolle Kern wird von eigentlich ziemlich bescheuerten Nebenhandlungen umgeben:
Galactus bedroht New York mit einem riesigen Planetoiden und hetzt Duplikate von Reed, Ben und Johnny auf die drei Gruppenmitglieder. Sue liegt übrigens gerade, betreut von Crystal, in Geburtswehen. Das hat mich damals ziemlich irritiert: daß die FV irgendwie nicht komplett sind, aber andererseits mit Crystal sogar in gewissem Sinn ein fünftes Mitglied haben. Sowas geht doch nicht, dachte ich, wenn das Heft nun mal offiziell „Die Fantastischen Vier“ heißt.
Aber die Tatsache, daß Stan Lee mit seinem Konzept des Mikrokosmos haushaltete und sich die Reise dorthin für künftige Folgen aufsparte, habe ich nicht bemerkt, oder es hat mich jedenfalls nicht gestört. Die Idee vermittelte sich mir und machte mich
neugierig auf mehr.
Der Wiedereinstieg in die Zweitstory war, soweit ich mich erinnere, für mich schwieriger. Obwohl hier ein ganz neues Abenteuer mit dem Stelzenmann als Gegner beginnt und sich die Geschichte ziemlich langsam entfaltet, kam ich nicht so richtig mit. Immerhin hatte Matt Murdock zuvor seinen Zwillingsbruder Mike erfunden, um seine Geheimidentität zu bewahren, und den Stelzenmann hatte ich bisher auch noch nicht erlebt.
Aber zumindest die ungeheuer dynamischen Zeichnungen von Gene Colan zogen mich in ihren Bann. Colan ist auch bis heute mein heimlicher Superhelden-Lieblingszeichner geblieben.
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Peter L. Opmann, 19.07.2007 |
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