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DIE
SPINNE # 17 |
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gesehen
von Peter L. Opmann
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Wie schon erwähnt, hatte mir die bsv-Werbung ursprünglich den Eindruck vermittelt, „Die Spinne“ sei für mich
womöglich zu erschreckend. Hier kamen vermutlich mehrere Faktoren zusammen: die Abbildung des Helden im Sprung, die Maske mit den großen leeren Augen, das Spinnen-Image generell.
Der Werbeslogan hieß (glaube ich): „Im Kampf gegen das internationale Verbrechertum“ und sandte ganz andere Signale aus. Aber diesem Spruch traute ich nicht. „Die
Spinne“ wollte ich zunächst mal nicht lesen.
Das Heft, das ich mir dann schließlich doch besorgte, hielt mehrere interessante Erfahrungen für mich bereit,
angefangen beim Splashpanel. Während das Cover nach meiner Erinnerung auf mich keinen besonderen Eindruck machte, mußte ich mich auf Seite 2 dann erstmal zurechtfinden:
Der Held kopfüber, die Perspektive von schräg oben, ein Blick in ein
Fenster hinein – und das „internationale Gangstertum“ gleich am Tisch versammelt.
Ein pfeilförmiges Panel klärt, wie speziell für mich geschrieben, den Leser, der womöglich bisher „in einer anderen Galaxis gelebt“ hat, darüber auf, daß er hier die Spinne vor sich hat.
Mit der Zeit merkt man dann, daß die Spinne an Wänden emporklettern
kann. Das Netz, mit dem sie in luftigen Höhen umherschwingt, kommt nach dem Auftakt erst auf Seite 7 (eigentlich Seite 9) wieder zum Einsatz – da wurde ich nicht sofort allzu sehr verwirrt.
Insgesamt setzt die Story nicht viel Vorwissen voraus. Man lernt zunächst das Chamäleon kennen, gegen das die Spinne offenbar schon gekämpft hat. Für seine Rache engagiert es den Hauptschurken dieser Ausgabe, Memrod, den Jäger (eigentlich Kraven; Memrod ist die lateinische Version des biblischen Jägers Nimrod). Memrod reist an, demonstriert gleich praktisch seine Kräfte, als wilde Affen und Schlangen ausbrechen, und erklärt, er wolle jetzt die Spinne jagen. Die Spinne hört das in ihrer bürgerlichen Identität Peter Parker mit. In einem kleinen
Intermezzo werden auch J. Jonah Jameson und Peters Freundinnen Betty Brant und Liz Allen vorgestellt. So weit, so gut (nachvollziehbar).
Dann folgt etwas, was mich verblüffte: Viele Marvel-Superhelden sind in ihrer Anfangszeit mit recht begrenzten
Superkräften ausgestattet. Die Spinne, die sich schon zu Beginn, als das Chamäleon flüchtete, auf ihren Spinnensinn nicht verlassen konnte, wird in ihrer ersten Begegnung mit Memrod fast besiegt und trägt eine äußerst schmerzhafte
Schulterverletzung davon.
Wie kann das nur einem Helden passieren, dachte ich (den ich mir wohl nur unverwundbar
vorstellen konnte) – aber es war spannend und las sich gut. Am Ende setzt sich die Spinne zwar klar gegen Memrod durch, indem sie endlich ihre Superkräfte richtig anwendet. Aber da fällt dann auch so richtig auf, wie sie sich schnoddrig und selbstironisch-überheblich über ihren Gegner lustig macht. Auch das kannte ich bisher noch von keinem Comic- und wohl auch keinem TV-Helden.
Von Peters privaten Problemen war in diesem Heft dagegen zunächst
nicht viel zu bemerken, vielleicht abgesehen von dem Zittern seines
Arms, das aus dem Schlag auf die Schulter resultiert und das Peters
Geheimidentität beinahe aufdeckt (das befürchtet er zumindest).
Im Monat darauf habe ich dann die Spinne gleich wieder erlebt, in Rächer # 10, wo sie von Kang the Conqueror
„geklont“ wird, die Rächer besiegt (die auch noch nicht so souverän über ihre Kräfte gebieten – Thors Hammer wird mit einem Spinnennetz eingefangen!) und schließlich vom Original gestoppt wird.
Viele lockere Sprüche auch hier, die die etwas unlogische Story leicht wettmachen.
Die Zweitstory mit dem Submariner hat mich wieder mal nicht besonders angesprochen. Ich habe wohl nicht einmal deutlich registriert, daß ich Namor aus den ersten Rächer-Heften schon kannte, denn dort tritt er ja als Persönlichkeit nicht sonderlich in Erscheinung. Das gilt für seinen Kampf gegen Attuma hier auch.
Trotz nur neun Seiten scheint es sich um eine komplette Episode zu
handeln, aber mir fehlten einige Voraussetzungen, um sie richtig zu verstehen.
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Peter L. Opmann, 19.07.2007 |
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