DIE RÄCHER #3
WILLIAMS-VERLAG
MÄRZ 1974 (3. PRODUKTION)
36 Seiten
Heftpreis 1,20DM  

 
Hauptserie (25 Seiten) Zweitserie   (3. Teil, 6 Seiten)
AVENGERS #3 (01/1964) CAPTAIN MARVEL #1 (05/1968)
Titel: Titel:
Im Kampf gegen Aquarius Der Kampf der Titanen!
Originaltitel: Originaltitel:
The Avengers meet the Sub-Mariner Out of the Holocaust ... a Hero!
Geschichte: Stan Lee Roy Thomas
Zeichnungen: Jack Kirby Gene Colan
Tusche: Paul Reinman Vincent Colletta
Übersetzung:

Hartmut Huff

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Lettering: Grafik-Design (Maschinen-Hand-Lettering) Grafik-Design (Maschinen-Hand-Lettering)
INHALT
Die Rächer wollen den Hulk aus dem Verkehr ziehen, zu groß ist die Gefahr: die von ihm für die Gesellschaft ausgeht. Helfen soll dabei eine neue Erfindung Tony Starks, der Gestalt-Projektor, mit dem man sich virtuell an x-beliebige Orte begeben kann - doch die Suche bleibt ohne Erfolg.

Erst ein Tip von Rick Jones bringt die Rächer auf die richtige Spur. Doch der Hulk kann ins Meer entfliehen, da die Rächer ihre Kräfte nicht voll einsetzen, um den grünen Hühnen nicht zu verletzen.
Tage später gelangt der Hulk auf eine Insel und trifft dort auf - PRINZ NAMOR! Es kommt zum Kampf zwischen beiden, aber Namor überzeugt den Hulk ein Bündnis einzugehen.

Namor lockt die Rächer nun in eine Falle - eine alte Höhle, in der sofort ein heftiger Kampf entbrennt. In dessen Verlauf versucht Hulk Thor dessen Uru-Hammer zu entreißen, verwandelt sich aber zurück in Bruce Banner, womit er aus dem Kampf ausscheidet und sich daraufhin trollt.
Vom langen Kampf und ohne Wasserkontakt geschwächt wird der nun auf sich allein gestellte Namor schließlich überwältigt, kann sich aber mit letzter Kraft befreien und verschwindet im Meer...
 
FAZIT
Eine große Action-Ausgabe COMIC auf sage und schreibe 25 Seiten, die erneut von der Auseinandersetzung des Hulks gegen die Rächer dominiert wird. Im Grunde genommen also nicht viel anders, als in den ersten beiden Storys. Dem Hulk wird dabei mehr Raum eingeräumt als den Rächern, man gewinnt teilweise fast den Eindruck, es handele sich um ein Solo-Abenteuer des grünen Riesen.
Bereichert wird die Auseinandersetzung dann aber um einen weiteren Superhelden Marvels: der SUB-MARINER alias PRINZ NAMOR (Namor McKenzie) INFO - der in den Anfangsjahren als das Paradebeispiel für irrtümliche Kämpfe mit anderen Superhelden diente, sozusagen das personifizierte Mißverständnis auf zwei Beinen. Auch er mißt seine Kräfte erst mit dem Hulk, bevor die beiden gemeinsam die Rächer angehen und letztlich (natürlich) unterliegen.

Im Laufe der Zeit änderte sich aber die Rolle des Sub-Mariners im Marvel-Universum und schließlich wurde er sogar Mitglied der Rächer (Avengers #262, Coverdatum 12/1985). Seine erste eigene Heftreihe im Silver Age erhielt Namor im August 1965: in Tales to Astonish #70, die er sich allerdings mit dem Hulk teilen mußte.
Davon abgesehen war der Sub-Mariner, neben Captain America und der ersten Human Torch (Menschliche Fackel), einer der drei ersten Superhelden Marvels überhaupt - noch im Golden Age, lange bevor Stan Lee Anfang der 60iger Jahre dem dann Marvel genannten Verlag neues Leben einhauchte.

Klares Plus der Story sind die Kämpfe und Szenen, die sich durch unterhaltsame Dialoge der Kontrahenten auszeichnen, vor allem während der ersten Auseinandersetzung Rächer gegen Hulk, aber auch beim Besuch Iron Mans (mittels Gestalt-Projektor) bei den übrigen Marvel-Helden (Zitat Ding: „Sehe ich wie ein Pfarrer aus? Mach Platz! Durch Deinen Mundgeruch werden die Blumen schon welk!").

Nur mäßig gut gefallen mir die Zeichnungen: Zu detailarm sind sie zum Teil ausgefallen - was dann wohl Inker Paul Reinmann anzulasten wäre, in Avengers #2 ist seine Arbeit hingegen OK; möglicherweise ist auch die Williams-Umsetzung daran schuld.
In Summe ist es aber eine ordentliche, wenn auch nicht sehr gute, klassische Marvel-Story.

Außerdem bringt die Story eine Premiere: Iron Man erscheint - erstmalig bei den Rächern - in seiner neuen, rot-gelben Rüstung (die er ab Tales of Suspense #48 - 12/1963 - trug).

 
REDAKTIONELLES
Williams ging optimistisch ans Werk und plante von vorne herein an eine Ausweitung des Programms (auf Grund des Phasenvertriebs konnte nur ein kleiner Teil der Verkaufszahlen bekannt gewesen sein), da Remo bereits im Vorwort (das allerspätestens Mitte Februar 1974 verfaßt worden sein muß) des dritten Heftes ankündigte, daß es neue (weitere) Serien geben würde.
In einigen Monaten würden dazu mehr Infos folgen. Vielleicht steckte aber auch nur die Anfangs-Euphorie dahinter, schließlich hatte man von Anfang an geplant, Die Spinne zur Jahresmitte 1974 sogar auf wöchentliche Erscheinungsweise umzustellen - was bekanntlich nicht verwirklicht wurde.

Auch hatten die Leser vielerorts wohl Probleme die gewünschten Hefte beim örtlichen Zeitschriftenhändler überhaupt zu bekommen. Aus diesem Grund findet sich in den Heften des dritten Produktionsmonats ein Coupon, auf dem man seine Lieblingsserien eintragen konnte und das Ganze dann dem Händler geben sollte. Gravierender Nachteil dabei: Man hätte damit das Cover zerschnitten - ein grausiger Gedanke für jeden Sammler...

Nach dem Fehler im letzten Heft machte Williams Goliath wieder zum Gigant (Giant-Man). Später
(Avengers #28) sollte sich Hank Pym dann wirklich Goliath nennen - eine seiner mittlerweile (Stand 2010) 5 Alias-Identitäten.

Die vierte Umschlagseite ziert diesmal der Sammel-Coupon #24.

WEITERE REDAKTIONSBEITRÄGE DER 3. PRODUKTION
[Spinne nicht berücksichtigt]

In FV #5 findet sich eine Explosionszeichnung des Baxter Buildings und auf der Heftrückseite Marvel Sammelbild #4 (Odin) - auch hier war der Redaktion ein Fehler passiert, denn in Thor #3 findet sich dasselbe Marvel Sammelbild (Odin), nur trägt es hier die laufende Nummer 8.
Kein Fehler im eigentlichen Sinne, aber reichlich unschön ist das auf der Eröffnungsseite mitten in die Panels plazierte Impressum - da hätte sich doch sicherlich auch ein geeigneteres Plätzchen finden lassen.

Auf der Heftrückseite von Hulk #3 (wie auch FV #6) findet sich das Marvel Sammelbild #4 (Aquarius).

Thor #3 ist geradezu ein Füllhorn an nur dort vorkommenden Redaktionsbeiträgen -- den Anfang macht eine S/W-Grafik, mit der man nochmals die Werbetrommel für die Coupon-Aktion Überraschungsgeschenk rührte. Außerdem findet sich ein weiteres Labyrinth-Rätsel und das Thor-Mobile - einzigartig unter den "Spiel-Beiträgen" der ersten Produktionen. An dieser Stelle ein Tip für alle Sammler bei Thor #3 besonders darauf zu achten, ob sich das Thor-Mobile noch im Heft befindet, denn bei vielen Exemplaren wurde es herausgeschnitten - womit dann auch eine Comic-Seite des Silver Surfers fehlt.
Am Schluß des Heftes gibt es noch eine farbige Werbung für Frankenstein #4, allerdings mit einer eigenwilligen Farbgebung (im Vergleich dazu das deutsches Cover und das US-Cover von Frankenstein #4).

In FV #6 wurde Werbung für Thor gemacht - die schwarz-weiße Grafik wurde später für ein "echtes" Mini-Poster in Thor #27 erneut verwendet, dann aber in Farbdruck.

  
24.08.02 (Überarbeitungen: 18.09.05 und 06.09.11)

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REZENSION  © 2002 GERNOT ZIPPERLING