DIE INHUMANS KOMMEN!
MARVEL SUPER-HEROES #15 & AMAZING ADVENTURES #1-10
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Die Inhumans kamen - aber es war eine schwere Geburt! |
Als Stan Lee/Jack Kirby in
Fantastic Four #41-47
(08/1965 - 02/1966) nach und
nach die Inhumans einführten, wurden die neuen Helden sehr positiv
von den Lesern aufgenommen, so positiv, daß gar eine eigene
Inhumansserie gefordert wurde. Ein Wunsch, dem Marvels Verleger
Martin Goodman nur allzu gerne nachgekommen wäre, dies aber nicht
konnte, weil sein Vertrag mit dem Distributor Indepentent News (eine
DC-Tochterfirma...) nicht zuließ, weitere Serien auf den Markt (an
die Kioske) zu bringen(1).
Um die Nachfrage trotzdem irgendwie zu erfüllen, veröffentlichte man
in Thor #146-152 (11/1967 - 05/1968) 5-seitige Inhumansgeschichten(2)
und begann parallel mit der Arbeit an einer brandneuen "full-length"
Geschichte. Denn Indepentend News hatte endlich die "Regeln"
gelockert, woraufhin man mit der Planung für eine eigene
Inhumansserie begann und eine erste Prototyp-Story anfertigen ließ.
Goodman mißfiel das Ergebnis jedoch(3),
die Serie starb bevor sie überhaupt begonnen hatte und die
fertiggestellte Geschichte wurde kurzerhand in Marvel Super-Heroes
#15 (07/1968) verwertet....
Zwei weitere Jahre zogen ins Land
und endlich konnte man die erhoffte Serie (Amazing Adventures #1-10,
08/1970 - 01/1972) veröffentlichen -- mehr oder weniger jedenfalls,
denn nun vertrat Goodman auf einmal die Ansicht, daß man es nicht
übertreiben sollte(4). Und so
mußten sich die Inhumans die Serie mit der Black Widow teilen...
Das bedeutete nur 10 Seiten lange Geschichten und schränkte die
Autoren entsprechend bei der Ausgestaltung ein - keine guten
Startvoraussetzungen. Und dreimal wechselnde Kreativteams trugen
wohl auch nicht zum Verkaufserfolg bei, denn nach nur 10 Ausgaben
endete die erste "eigene" Serie der Inhumans schon wieder....(5)
___ (1)
"[Martin] Goodman publishes many kinds of
magazines and periodicals but increasingly, his comic book line is
becoming his major profit center. Sales are going up every month...
. . .
He's publishing eight super-hero comics
per month. He wants to publish thirty or forty but his distributor
won't let him. His distributor thinks the newsstands can't
accomodate that many books... Goodman disagrees.
. . .
Again and again, his distributor tells him
no... Goodman's distributor at the moment is DC Comics. Honest.
They tell him no. Goodman fumes and chafes
but there's nothing he can do."
(2)
"To keep the characters 'alive'..., short tales are added to the
rear of the Thor comic."
(3) "...but Goodman isn't
enthusiastic. He decides to shelve the pilot issue and for a time,
the whole idea of an Inhumans comic."
(4)
"Goodman--who's been expanding the line--decides he's been expanding
too fast. Several new proposed comics are instead reconfigured for
two new 'double feature' comics, each featuring two strips."
(5)
"Amazing Adventures doesn't sell all that well so they kick out the
other feature and hand it all over to the Inhumans strip... Sales do
not soar so Amazing Adventures is cancelled." |
(1)-(5) Zitate aus: Vorwort in
Marvel Masterworks Inhumans #1 von Mark Evanier
(Author of 'The illustrated biography of Kirby: King of Comics') |
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MARVEL SUPER-HEROES #15
"Let the Silence shatter!"
[07/1968, 25 Seiten]
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WERKTÄTIGE
Autor: Archie Goodwin / Bleistiftzeichnungen: Gene Colan / Tusche: Vince Colletta
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DRAMATIS PERSONAE
Black Bolt /
Medusa /
Sandman /
Wizard /
Trapster
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Black Bolt scheitert erneut dabei, eine Maschine zu
konstruieren, die es ihm ermöglichen soll zu sprechen, ohne
dabei eine
Katastrophe
auszulösen....
Medusa will helfen und hofft bei den
Menschen
eine Lösung zu finden .
Tatsächlich scheint
ausgerechnet der
Wizard helfen zu
können und sein Preis ist "nur", daß Medusa erneut
Mitglied
der
verbrecherischen Frightful Four wird. Das
ist per se ein
Problem
und dann: Kann Medusa dem Wizard überhaupt über den Weg
trauen...?
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FAZIT
Zeichnerisch nur Colan-Durchschnitt, sicherlich nicht gerade eine
der Paradearbeiten des Altmeisters. Zu bedenken ist dabei
allerdings, daß Vince Colletta für die Tuscharbeit verantwortlich
zeichnete, der vor allem für seine Zuverlässigkeit und seine
schnelle Arbeitsweise bekannt war und nicht dafür, daß er
feine/filigrane Details der Bleistiftvorlagen sorgsam
herausarbeitete. (Eigenschaften, die ihn bei den Bleistiftzeichnern
unbeliebt machten, wohingegen Stan Lee seine erstgenannten
Pluspunkte sehr zu schätzen wußte.) Die recht zahlreich
vorhandenen, detaillosen Hintergründe könnten ein Hinweis
darauf sein...
Aber. Die typischen von cineastischem
Schwung und kreativer Gestaltung geprägten Panels, durch die sich die besten Colan-Arbeiten so sehr
auszeichnen, sind in diesem Abenteuer rar. Es ist also nicht
umbedingt immer und für alles die Ursache (Schuld) bei Vince
Colletta zu finden. Zumal Goodwins Plot nun auch nicht gerade
der beste aller Zeiten ist...
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AMAZING ADVENTURES #1
Beware... the Inhumans!
[08/1970, 10 Seiten]
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WERKTÄTIGE
Autor: Jack Kirby / Bleistiftzeichnungen: Jack Kirby
/ Tusche: Chick Stone
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DRAMATIS PERSONAE
Black Bolt
/ Crystal
/ Maximus
/ Gorgon
/ Karnak
/ Human Torch
/ Medusa
Mr.
Fantastic /
Thing /
Triton
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Der exilierte
Maximus heckt einen heimtückischen
Plan
aus, um die
Herrschaft über die Große Zuflucht der Inhumans (und
später die Weltherrschaft...) an
sich zu reißen:
Er läßt zwei
Atomraketen
(die nachweislich menschlichen Ursprungs sind...) auf die
Große Zuflucht zusteuern, die Black Bolt gerade noch
unschädlich
machen kann.
Diesen Angriff können die Inhumans freilich nicht tatenlos hinnehmen:
KRIEG!
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FAZIT
Kirby stellte zunächst die Mitglieder der
Inhumans nochmals vor, bevor er sie dann auf Kriegspfad gegen die Fantastic
Four
losschickt. Denn der wahnsinnige (aber clevere...) Maximus hat das alles
ganz geschickt
eingefädelt...
Ein arg simpel gestrickter Plot. Er funktioniert, aber das ist
es dann auch schon, was es an Positivem dazu zu sagen gibt. |
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AMAZING ADVENTURES #2
Friend against Friend!
[09/1970, 10 Seiten]
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WERKTÄTIGE
Autor: Jack Kirby / Bleistiftzeichnungen: Jack Kirby
/ Tusche: Chick Stone
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DRAMATIS PERSONAE
Black Bolt /
Crystal /
Karnak / Franklin
Richards / Human Torch
/ Gorgon /
Lockjaw
Maximus /
Medusa /
Mr. Fantastic / Susan
Richards / Thing /
Triton
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Black Bolt und die Inhumans suchen das
Baxter Building auf, wo es zum (handgreiflichen)
Konflikt mit
den Fantastic Four kommt.
Doch schließlich erfahren sie, wer
wirklich hinter dem Raketenangriff
steckte... |
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FAZIT
Die Zeichnungen sind wie im ersten Teil ok, die Story hingegen
bleibt mau, da hilft's auch nicht viel, daß
Benji + Lockjaw
immer unterhaltsam ist. Das Beste daran ist noch, daß Kirby am Ende
daraus eine
Parabel auf den Kalten Krieg macht, ob sich die Menschheit
wohl gegenseitig vernichten oder (wie Inhumans und FF in diesem
Abenteuer) friedlich einigen wird... |
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AMAZING ADVENTURES #3
Pawns of the Mandarin
[11/1970, 10 Seiten]
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WERKTÄTIGE
Autor: Jack Kirby / Bleistiftzeichnungen: Jack Kirby
/ Tusche: Chick Stone
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DRAMATIS PERSONAE
Black Bolt /
Gorgon /
Karnak /
Mandarin /
Medusa /
Triton
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Die Inhumans machen eine Ausgrabungsstätte des
Mandarins platt, da der Ort ihre Große Zuflucht verraten
könnte.
Der Mandarin
plante all
dies freilich und
will mit den Inhumans als seinen "Bauern" das
'Eye of Yin' finden, das unendlich große Macht verleiht...
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FAZIT
In Kirbys Arbeiten finden sich
immer mal wieder Panels, die geradezu
grotesk wirken (diesmal 1
Panel), die Geschichte
gefällt mir dafür etwas besser. Zumindest sehr, sehr klassisch, worin auch schon
wieder ein Problem liegt, denn für 1970 war die Storyidee schon
reichlich altbacken - allemal für Marvel-Verhältnisse. |
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AMAZING ADVENTURES #4
With these Rings, I thee kill!
[01/1971, 10 Seiten]
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WERKTÄTIGE
Autor: Jack Kirby / Bleistiftzeichnungen: Jack Kirby
/ Tusche: Chick Stone
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DRAMATIS PERSONAE
Black Bolt /
Gorgon /
Karnak /
Mandarin /
Medusa /
Triton
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Die Inhumans finden das
'Eye of Yin', doch der Mandarin
kann es ihnen
entreißen.
Nun allmächtig scheint der
Schurke gewonnen zu haben, doch mit vereinten Kräften machen
ihn
die Inhumans klein und Black Bolts
'Hypnostrahl'
entreißt dem Mandarin all seine Ringe/Macht.
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FAZIT
Es bleibt dabei: Eine "altmodische" Geschichte, letztlich
nur ein Neuaufwasch zigfach verwendeter Ideen. Selbst bei den
Zeichnungen
recycelte
sich Kirby selbst.
Und dabei hatte er nur 10 Seiten zu befüllen... |
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FAZIT zu Jack Kirbys AA-INHUMANS
Endlich hatte Kirby volle kreative Kontrolle über eine
Serie (wenn es auch nur ein B-Titel war), aber das waren schwache
Geschichten, anders kann man das nicht bewerten. Keine frischen
Ideen, die Zeichnungen routiniert aber auch irgendwie lieblos.
Hierbei ist allerdings anzumerken, daß die Geschichten von Jack
bereits als zwei 20-seitige Abenteuer
fertiggestellt worden waren und er - auf Verlangen von Marvel - die
Geschichten nachträglich in vier 10-seitige Storys
umbauen mußte (vgl. unten das Vorwort von Mark Evanier). Ich
bezweifle, daß diese (erzwungene) Maßnahme den Geschichten
zuträglich war, allerdings glaube ich auch, daß das keinen sehr
großen Unterschied gemacht hätte.
Vermutlich hatte sich Kirby geistig einfach schon von Marvel
verabschiedet, das neue (anscheinend fragwürdige) Vertragsangebot
von Marvel (1970) lehnte er ab und ging zur Konkurrenz namens DC.
Daß er bessere Geschichten schreiben konnte, bewies er dort wohl (mangels Kenntnis maße ich mir
über seine DC-Geschichten kein Urteil an), aber auf
Dauer wurde er dort offensichtlich auch nicht glücklich.
So kehrte er
für etwa zwei Jahre (1976-1978) noch einmal zu Marvel zurück und
schrieb/zeichnete dort (unter anderem) Captain America
(vgl.
Hachettes Marvel-Comic-Sammlung Band #118) und vor allem
Eternals und Black Panther, über
die er erneut die vollständige kreative Kontrolle hatte. Mir hat vor allem
sein Black Panther (überraschend) gut gefallen, weil Kirby seine
Ideen hier optisch und erzählerisch gelungen in Szene
zu setzen wußte.
Wer die Geschichten selbst lesen möchte,
greift (wie ich) wohl am besten auf die US-Ausgaben zurück (Eternal Omnibus,
MMW Black Panther #2), denn bei Panini hat es nur zu
"Charakter-Überblicken" gereicht, die jeweils nur das erste Heft von
Kirbys Serien enthalten [Eternals Anthologie*
(11/2021),
Black Panther Anthologie
(10/2022)].
*Nicht davon täuschen lassen, daß die Marvel
USA- und Panini-Ausgabe dasselbe Covermotiv haben. Die deutsche
Ausgabe hat 324 Seiten, die US-Ausgabe hingegen 1.104... |
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Mark Evanier über den
marktbedingt holprigen Start der Inhumans
"The Inhumans make their debut in Fantastic Four #45 and
are an instant sensation. Mail begins to pour in asking--nay,
demanding the Inhumans in their own comic. It's an obvious, terrific
idea but there's still that one problem. Goodman's distributor still
won't let him add new titles. The marketplace, they insist is to
fragile.
The Inhumans continue to turn up now and again in
Fantastic Four and other Marvel titles... and the mail continues to
request that they get their own comic. To keep the characters
'alive' until that might happen, short tales are added to the rear
of the Thor comic.
A couple of years pass. Goodman's
business arrangements are evolving and he no longer has as many
restrictions on how many comics he can publish. One of the first
things he wants to get going is that long-awaited Inhumans book. Lee
and Kirby are too busy to handle it just than, so Stan assigns the
writing to the talented Archie Goodwin, who has recently joined the
staff as a writer and assistant editor. The decision is made that
since the Marvel line seems a bit weak on strong female charakters,
the new book will put its main emphasis on Medusa.
An artist
new to Marvel is assigned to draw a pilot issue. He and Archie
haven't even finished it when Stan sees some pages and decides the
artist is all wrong. He's paid off, his work is discarded and
Goodwin begins again with the skilled Gene Colan as illustrator.
This one turns out much better, Stan thinks... but Goodman isn't
enthusiastic. He decides to shelve the pilot issue and for a time,
the whole idea on an Inhumans comic. A few months later, the story
by Archie and Gene is published in Marvel Super-Heroes, an anthology
book.
Another year passes and they decide to try again. This
time, taking no chances, they assign Jack Kirby to not only draw the
comic but write it, as well. Jack produces two issues but
before they can be scheduled, Goodman--who's been expanding the
line--decides he's been expanding too fast. Several new proposed
comics are instead reconfigured for two new 'double feature' comics,
each featuring two strips. Kirby retools his two 20-page stories
into four 10-page stories. By the time they see print, he's
made his monumental exit from Marvel so Roy Thomas and Neal Adams
step in." |
Aus: Vorwort in
Marvel Masterworks Inhumans #1 von Mark Evanier
(Author of 'The illustrated biography of Kirby: King of Comics') |
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AMAZING ADVENTURES #5
His Brother's Keeper!
[03/1971, 10 Seiten]
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WERKTÄTIGE
Autor: Roy Thomas / Bleistiftzeichnungen: Neal Adams
/ Tusche: Tom Palmer
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DRAMATIS PERSONAE
Black Bolt /
Gorgon / Joey /
Karnak /
Maximus /
Medusa /
Triton
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Black Bolt verläßt die Große Zuflucht und reist
nach San Francisco, um mehr über die Menschen zu lernen,
damit eines Tages vielleicht die Inhumans
zusammen mit den
Menschen leben können.
Doch in der Großen Zuflucht
befreien Karnak und Gorgon
den wahnsinnigen Maximus, der von Black Bolt (aus gutem
Grund) in einen
Kryonik-Tiefschlaf
versetzt worden war. Denn Maximus hat
eine Superkraft erlangt--die Fähigkeit das Gedächtnis
von Personen
auszulöschen. Und Maximus' erstes Opfer ist
kein anderer als Black Bolt!
Die Gefahr: Ohne Erinnerung könnte Black Bolt
ansetzen zu sprechen und so die ultimative
Katastrophe
auslösen... |
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FAZIT
Ein großer Kontrast zu Kirbys Geschichten: Roy
Thomas schuf eine feine, neue Variante für Black Bolts ewiges
Dilemma, garniert mit
poetisch-blumigen Texten und Neal Adams
dynamischen, anatomisch korrekten Zeichnungen. So
bereiten auch - objektiv beurteilt - mittelmäßige Geschichten viel
Lesespaß. |
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AMAZING ADVENTURES #6
Hell on Earth!
[05/1971, 10 Seiten]
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WERKTÄTIGE
Autor: Roy Thomas / Bleistiftzeichnungen: Neal Adams
/ Tusche: John Verpoorten
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DRAMATIS PERSONAE
Black Bolt /
Gorgon / Joey /
Karnak /
Maximus /
Medusa /
Roscoe /
Triton
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Während der nun
gedächtnislose Black Bolt in San
Francisco eine Beinahekatastrophe (mehr
Katastrophe
als
beinahe...) auslöst, sichert sich
Maximus in der Großen Zuflucht die Herrschaft über die
"normalen" Inhumans, da er sie (im Gegensatz zur königlichen
Familie)
mental steuern kann. Die Mitglieder der
königlichen Familie der Inhumans hingegen müssen vor dem
angreifenden Mob
fliehen...
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FAZIT
Schwächer als der erste Teil der Geschichte, aber ein paar gelungene Adams-Panels sind
immer
drin. |
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AMAZING ADVENTURES #7
An Evening's Wait for Death!
[07/1971, 10 Seiten]
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WERKTÄTIGE
Autor: Gerry Conway / Bleistiftzeichnungen: Neal Adams
/ Tusche: John Verpoorten
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DRAMATIS PERSONAE
Black Bolt /
Gorgon / Joey /
Karnak /
Lionel Dibbs /
Medusa /
Triton
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Karnak, Gorgon und Medusa machen sich nach
San Francisco auf, um Black Bolt zu finden.
Und sie finden ihn,
jedoch erst nach
"Mister (Lionel) Dibbs", der den noch immer
gedächtnislosen Black Bolt für seine ganz eigenen Zwecke
einspannen will: Einen militanten
Aufstand der
schwarzen
Bevölkerung gegen die weiße Obrigkeit...
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FAZIT
Gerry Conway übernahm für eine Ausgabe von Roy Thomas und was soll
ich sagen, Gerry Conway ist kein Roy Thomas -- wobei ich dieses
(negative) Urteil nicht wegen dieser einen Geschichte fälle, sondern
auf Basis seines gesamten Schaffens für Marvel, wovon mich außer
einer relativ kurzen Phase bei Spider-Man (Tod von Gwen Stacy,
Klonsaga, Punisher) nichts wirklich beeindruckt hat. Den
"Marvel-Jargon" beherrschte er ohne Zweifel, nur seine "Plots" halte
ich zumeist für nur mäßig gut gelungen.
Schwer
zu sagen, ob/wieviel Roy Thomas am Plot dieser Inhumansgeschichte
mitwirkte (ich konnte dazu keine Hinweise finden) oder ob sich sein
Beitrag darauf beschränkt, daß Black Bolt sich gerade in San
Francisco aufhielt etc. Wer wollte kann/könnte vermutlich
feststellen, daß der Story-Hintergrund heute genauso relevant
ist/sei, wie in den Siebzigern. Ist es deswegen (automatisch) eine
gute Geschichte? Das ist wie immer Ansichtssache, aber für mich
nicht wirklich, zumal ich die Zeichnungen nicht zu Neal Adams besten
Arbeiten zählen würde.
Die Storyidee dazu könnte meines
Erachtens nach jedenfalls auch genauso gut von Roy Thomas gekommen sein
und zumindest scheint es mir
damals ein Stück weit mutiger gewesen zu sein, solchen Kontext zu thematisieren -
gesellschaftlich relevant war es zweifelsohne. |
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AMAZING ADVENTURES #8
An Hour for Thunder!
[09/1971, 10 Seiten]
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WERKTÄTIGE
Autor: Roy Thomas / Bleistiftzeichnungen: Neal Adams
/ Tusche: John Verpoorten
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DRAMATIS PERSONAE
Black Bolt /
Captain America /
Goliath (Clint Barton) /
Gorgon / Joey /
Karnak Lionel Dibbs /
Medusa /
Quicksilver /
Roscoe /
Scarlet Witch /
Thor /
Vision
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Lionel Dibbs Tage auf der Erde sind gezählt,
denn er ist totkrank. Dr. Donald Blake konnte ihm mit seiner
Behandlung etwas Aufschub
verschaffen, was Dibbs nutzen will
(scheinbar mit Black Bolt als seinem willenlosen Helfer), um
seine
Ziele durchzusetzen.
Doch Thor
stoppt Dibbs und
als der
angebliche Black Bolt zum Sprechen ansetzt, tötet
ihn das Gewitter, dessen Blitzernergie durch das
Kostüm
aufgefangen wird. Getötet wird der Hochstapler Roscoe,
denn der echte Black Bolt ist nie dort gewesen...
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FAZIT
Die Avengers bzw. Thor als Gaststars bei den Inhumans, kein Wunder,
daß Roy Thomas den hier nicht zu Ende geführten Storyfaden (Black
Bolts Amnestie) in
Avengers #95 aufnahm (und dort
abschloß), zumal da Neal Adams beide Geschichten zeichnete.
Im Kern ist die
Geschichte natürlich eine gesellschaftskritische Reflexion der
Auseinandersetzung "Schwarz gg. Weiß", aber Thomas verlieh ihr mit
Lionel Dibbs menschlicher Tragödie mehr emotionalenTiefgang. Auch
gelang ihm für den Abschluß ein (mehr oder weniger) überraschender
Storykniff, den er in
Amazing Adventures #6
(der Kleingangster Roscoe nimmt Black Bolts Kostüm an sich) vorbereitet hatte.
Die Zeichnungen halte ich wieder für eine "gemischte" Angelegenheit,
diesmal aber mit deutlich mehr starken Panels und einer sehr
gelungenen
Eröffnungsseite, die durch Thomas' Dialog einen
besonderen Nostalgiebonus erfährt--wahrlich ein frühes
Abenteuer, wenn Captain America/Scarlet Witch noch gar nicht mal
wissen, wer Black Bolt ist...
Insgesamt denke ich aber, daß
die Geschichte mehr Potential gehabt hätte. Vielleicht boten 10
Seiten einfach zu wenig Platz, um sie tragfähiger erzählen zu
können. |
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AMAZING ADVENTURES #9
...and the Madness of Magneto!
[11/1971, 20 Seiten]
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WERKTÄTIGE
Autor: Gerry Conway / Bleistiftzeichnungen: Mike Sekowsky
/ Tusche: Bill Everett
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DRAMATIS PERSONAE
Black Bolt /
Gorgon / Joey /
Karnak /
Magneto /
Medusa
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Gorgon, Karnak
und Medusa haben ihre Suche in San
Francisco nach Black Bolt noch längst nicht aufgegeben, sind
aber reichlich
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