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Seite
geändert am: |
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DIE
RUHMREICHEN RÄCHER #56 |
WILLIAMS
VERLAG |
MÄRZ 1977 (39. PRODUKTION) |
32
Seiten |
Heftpreis 1,50DM |
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INHALT |
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FAZIT |
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REDAKTIONELLES |
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ANNUAL
#2
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RÄCHER #57 |
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Hauptserie |
(20
Seiten) |
Zweitserie
(1/2,
9 Seiten) |
AVENGERS
#57
(10/1968) |
TALES OF SUSPENSE
#56 (08/1964) |
Titel: |
Titel: |
"SEHET... VISION!" |
"DAS EIGENARTIGE EINHORN!" |
Originaltitel: |
Originaltitel: |
"BEHOLD... THE VISION!" |
THE
UNCANNY UNICORN! |
Geschichte: |
Roy
Thomas |
Stan
Lee |
Zeichnungen: |
John
Buscema |
Don
Heck |
Tusche: |
George
Klein |
Don
Heck |
Übersetzung: |
Hartmut Huff
|
Hartmut Huff
|
Lettering: |
? |
? |
|
DRAMATIS PERSONAE |
AVENGERS |
BLACK PANTHER
♦
GOLIATH
♦
HAWKEYE
♦
VISION
♦
WASP |
SONSTIGE HELDEN |
BLACK WIDOW |
BÖSEWICHTE |
ULTRON |
NEBENCHARAKTERE |
KEINE |
CAMEO-AUFTRITT |
KEINE |
|
INHALT |
Eine unbekannte
Gestalt (VISION)
attackiert
des nächtens Janet van Dyne (Wespe) in ihrem Apartment - und noch
während Henry Pym alias Goliath seiner Herzensdame
zu Hilfe eilt, bricht der Eindringling von
inneren Schmerzen zerissen wie leblos zusammen...
Der folgende Rächer-Rundruf erreicht Clint (Falkenauge) während eines
Zanks
mit
Natascha (Schwarze Witwe), T'Challa (Schwarzer
Panther) während
"Straßenräumarbeiten" und die sich
im folgenden im HQ versammelnde
Rächer-Truppe lernt
nicht nur, daß der Unbekannte halb Mensch/halb Maschine ist(1),
denn sein nächster Angriff scheint auch keinen Zweifel an
seinen Absichten
zu lassen:
Tod allen Rächern!
Doch in der nachfolgenden Kampfpause
beginnt der nachdenklich wirkende Vision an seiner Mission zu
zweifeln, stellt in Frage, ob die Rächer sein Feind sind
oder nicht vielmehr sein Auftraggeber - Ultron-5!
Um der Sache
auf den Grund zu gehen, führt Vision die Rächer in Ultrons geheimes
Versteck und damit in die wohlvorbereitete Falle des Schurken. Die Rächer
gefangen, doch Vision stellt sich seinem Schöpfer und kann ihn nach
hartem Kampf zerstören. Allein, der Kopf des Roboters scheint
verschwunden...
____ (1) Genauer: ein Synthozoid.
Roy Thomas ist der Schöpfer dieses Kunstbegriffs
und beschreibt damit mehr als einen
Androiden (ein Android ist ein Roboter mit menschlichem Äußeren). Thomas zufolge ist
ein Synthozoid durch und durch ein Mensch, mit dem
einzigen Unterschied, daß seine Organe aus künstlichen Materialen
bestehen. |
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FAZIT
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Vorhang auf für
einen neuen Rächer(1)... |
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Vergleicht man das US-Original mit der Williams-Version
fällt natürlich sofort die unterschiedliche Farbgebung auf. Stellt
sich also die Frage, warum Williams diesen massiven Eingriff
vorgenommen hat? Die rote Einfärbung des US-Covers
verstärkt die (ohne
Zweifel gewünschte) bedrohliche Atmosphäre, denn der abgebildete
"Riese" war zu diesem Zeitpunkt
schließlich eine gänzlich unbekannte Figur:
Ob
Freund oder Feind - das war hier noch zu klären, zumal
sich
Ultron-5 zu Beginn ja auch in Rot gewandete (Crimson Cowl).
Aber natürlich
konnte dieser Effekt in der Williams-Ära nicht mehr gut funktionieren - die
älteren Leser konnten Vision bereits von von den BSV-Heften her kennen
und in jedem Fall hätte spätestens das von Williams gewählte
Rächer-Serienlogo den Effekt ad absurdum geführt. Was bleibt sind zwei
unterschied- liche Interpretationen eines grandiosen
Buscema-Covers, bei dem die "Vision" des US-Covers
in punkto Bedrohlichkeit aber
einen klaren Pluspunkt für sich verbuchen kann(2).
Schon auf der "Splashpage"
erhält VISION
INFO
(erster
Auftritt in Avengers #57) dann die "richtige" Farbgebung
(auch im US-Original), aber der Einleitungstext nimmt 1:1
die Stimmung der unbekannten Bedrohung auf, die das US-Cover so
überdeutlich ausstrahlt. Ein Effekt, der auf den folgenden Seiten
scheinbar bestätigt wird, da Vision keine Zweifel über seine
Absichten
aufkommen läßt und mit seinem
geisterhaften
Durchschreiten der Wand
die fast schon gruselige Atmosphäre noch
weiter steigert.
Und bald wird klar, daß
Vision mehr ist, als nur ein Roboter mit menschlichem
Anlitz: Denn sein Schöpfer Ultron-5 hat
ihm die Fähigkeit gegeben,
Emotionen
zu empfinden. Diese Fähigkeit und auch seine andauernde, innere
Zerrissenheit, seine Suche nach Sinnhaftigkeit und der
sehnliche Wunsch
von den Menschen akzeptiert zu
werden, verleihen Vision seine
(wahre) Menschlichkeit.
Denn Teil von Visions
Charakterisierung ist die Ablehnung, der er sich allerorten ausgesetzt
sieht -- zu fremdartig ist seine Erscheinung, auch wenn seine
Sprechweise in den ersten Geschichten noch sehr der eines "normalen"
Menschens entspricht. Erst allmählich sollte er die für ihn so
typischen, neutral-analytischen (kalten) Formulierungen verwenden,
später auch optisch differenziert durch die klassischen, eckig-gelben
Sprechblasen(3). Und es scheint, daß
sich Roy Thomas dieses "Problems" durchaus bewußt war, läßt er in den
Storys doch immer wieder betonen, daß Visions Stimme "unmenschlich
kalt" klinge.
Im Kontrast dazu sehen wir seinen "Vater"
Ultron, der keinen Zweifel an seinem (bösem) Tun hegt -
auch optisch
durch die allgegenwärtige, optische Bedrohlichkeit
illustriert. Dabei zeigt sich Ultron - eigentlich - ein ums andere mal
zu
emotional für einen kalt
berechnenden
Roboter. Aber: Wie der Vater, so der Sohn...? Den Ödipus-Komplex hatte
Thomas Ultron schließlich schon mit in die Wiege gelegt und wie die Leser
bald lernen sollten, war auch der "Großvater" (Henry Pym) von tiefer,
innerer Zerrissenheit geprägt. Und emotionaler
Tiefgang kann hilfreich sein, gute Geschichten zu erzählen; ein Aspekt, der beim
Synthozoiden Vision in den folgenden Geschichten sogar noch
ausgeprägter ins Blickfeld gerückt wurde und zeigt, daß seine
Emotionen Visions eigentliche Stärke ausmachen.
Roy Thomas beendete seine Story schließlich mit einigen aus
fremder Feder stammenden Zeilen, Percy Shelleys Gedicht
Ozymandias.
COMIC
Und ich weiß zwar nicht, ob der typische 8-12 Jährige der 60/70iger
Jahre viel mit solcherlei Lyrik anfangen konnte (ich vermutlich
nicht), aber mir gefällt's. Und ohne Zweifel war die Neugier des
werten Lesers geweckt - Neugier auf die Antwort zur Frage:
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___
(1) "In the case
of The Vision, I'd always wanted to bring Thor, Captain America, and
Iron Man back into The Avengers, but Stan wouldn't let me. Finally he
decided he wanted a new Avenger, and for reasons that to this day I do
not know, he decreed it must be an android. I wanted to bring in the
original
1940s Vision
[Anmerkung: gezeichnet von Jack Kirby], whom I'd seen in a couple of stories, light
green skin and all. He was from another dimension, so I was going to
have him come into our dimension and be struck here. But Stan
said,'No, I want an android. I don't care how you handle it, but make
it an android.' So I made the new Avenger an android and called him
The Vision, and everybody was happy." Zitat: Roy
Thomas (Alter Ego #50)
(2) Eine andere Möglichkeit ist, daß Williams die
Covervorlage von Marvel UK (Avengers (UK) #82, 04/1975) übernommen hat,
etwas, was mehrfach getan wurde. Allerdings versäumten es die
Williamsianer, Vision gelbe Handschuhe anzuziehen...
(3) Erstmals wurden eckige weiße Sprechblasen in Avengers #91
verwendet, eckige gelbe dann in Avengers #93. |
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REDAKTIONELLES |
Die erste Rächer-Ausgabe vom März 1977 brachte
lediglich die
Checkliste, die aber durchaus als Hinweis verstanden
werden kann, daß die Cover-Farbgebung wohlüberlegt war. |
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WEITERE
REDAKTIONSBEITRÄGE DER 39. PRODUKTION
[Spinne nicht
berücksichtigt] |
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Besser erging es den Fans der FV: Ein
Miniposter
mit Maximus, dem verrückt-genialen Bruder Black Bolts. Dazu gab es
einen mehr (oder eher) weniger interessanten Redaktionsbeitrag über
US-Kriegscomics, die während
des Zweiten Weltkriegs erschienen sind. |
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15.08.16 |
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ALL
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REZENSION
© 2016 GERNOT ZIPPERLING |
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