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geändert am: |
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AVENGERS - KING SIZE SPECIAL #2 |
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SEPTEMBER 1968 |
44
Seiten |
Heftpreis 0,25$ |
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INHALT |
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FAZIT |
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RÄCHER
#55
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RÄCHER #56 |
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AVENGERS
ANNUAL #2
(44 Seiten) |
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Titel: |
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Pt1 ". ...AND
TIME, THE RUSHING RIVER..." |
|
Pt.2 " THE
AVENGERS MUST DIE!" |
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Geschichte: |
Roy
Thomas |
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Zeichnungen: |
Don
Heck & Werner Roth |
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Tusche: |
Vince
Colletta |
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Lettering: |
Joe Rosen
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DRAMATIS PERSONAE |
NEW AVENGERS:
CAPTAIN AMERICA
♦
BLACK PANTHER
♦
GOLIATH
♦
HAWKEYE
♦
WASP
OLD AVENGERS:
GIANT-MAN
♦
HULK
♦
IRON MAN
♦
THOR
♦
WASP
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SONSTIGE HELDEN |
KEINE |
BÖSEWICHTE |
SCARLET CENTURION |
NEBENCHARAKTERE |
ALLE, DIE RANG UND NAMEN HABEN (GUTE WIE BÖSE JUNGS & MÄDELS)
THE WATCHER |
CAMEO-AUFTRITT |
KEINE |
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INHALT |
Zurück, doch wo? Die 616-Avengers(1)
wundern sich über
argwöhnische Blicke von Passanten und in "ihrem" Hauptquartier wartet
die nächste Überraschung auf sie: Dort sitzen bereits die Original-Avengers
?!? Ein Wort
wechselt das andere und mit Sitzen ist's nicht lang getan - die
beiden Rächerteams gehen aufeinander los und die 616er treten kurz
darauf
erst einmal den geordneten Rückzug an...
Vorhang auf für
SCARLET CENTURION, ein Zeitreisender der vorgibt,
auf der Erde Hunger, Krankheiten und Ungerechtigkeiten zu beseitigen.
Allein, dafür sollen die Original-Rächer allen Superwesen - Helden wie Schurken - den Garaus machen...
Dies alles erfahren die 616-Avengers mit Hilfe des
Herodotron-Computers, der alles Wissen aufzeichnet. Ihre
einzige Chance ist es nun, die verstreuten Einzelteile
von Doktor Dooms Zeitmaschine zu finden - um dann in den Ablauf
des Zeitstroms eingreifen zu können! Und trotz heftiger Gegenwehr
der Original-Avengers, werden die 616er alsbald der
Zeitmaschine
habhaft...
Tatsächlich half der Scarlet Centurion beim Sieg der
trickreichen 616-Avengers - um selbst dann
leichtes Spiel mit dem "schwächeren" Team zu haben. Doch mit Hilfe der
Zeitmaschine schicken die 616er den Schurken statt dessen in die
Zukunft und kehren selbst zurück an den zeitlichen Beginn des Abenteuers
-- auf der "richtigen" Erde... Und der alles sehende Watcher sorgt
dafür, daß sie keinerlei Erinnerung an das Geschehene behalten...
___
(1)
616 ist ein (durchaus
umstrittener) Code-Begriff, mit dem das Marvel-Hauptuniversum
umschrieben wird, in dem die ursprünglichen Versionen der Helden leben
und die meisten Abenteuer spielen. |
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FAZIT
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"Twice as many pages!"
& "Twice as many thrills!" verheißt das US-Cover --
aber ist mehr auch wirklich immer besser? Egal, beim Annual muß groß
aufgefahren werden und derlei Schlagzeilen wie auch das schlicht
komponierte aber großartig gezeichnete Cover von "Big" John waren sicher keine
schlechten Kaufanreize. Ein vielversprechender Auftakt also, für den
Roy Thomas nicht nur einen brandneuen Superschurken präsentierte,
sondern auch noch Avengers gegen Avengers antreten ließ.
Der
Autor stellte den Avengers also ihr eigenes alter ego gegenüber,
genauer, das ursprüngliche, erste Avengers-Team, bestehend aus
Giant-Man, Wasp, Iron Man, Thor und Hulk (das in dieser Form im
616-Universum bekanntlich nur bis
Avengers #2 exisitierte). Thomas war damit nicht nur der erste
Autor, der einen Blick zurück auf die Anfänge der Avengers warf,
sondern er schuf gleichermaßen den Prototyp einer "What if"-Story(1),
denn er gab diesem Alternativ-Team eine deutlich andere Ausrichtung. Hier blieben die originalen Mitglieder nicht nur
zusammen (trotz eines nicht weniger streitsüchtigen Hulks(2)),
auch der Gesamtcharakter unterscheidet sich deutlich von ihren
616-Pendants: Thomas gibt ihnen eine aggressive, geradezu
totalitär/polizeistaatliche
Sichtweise auf die
Welt im Allgemeinen und macht sie damit zum leichten Opfer für den
bedingt subtilen Anwerbungsversuch des eigentlichten Schurken der
Story, namentlich SCARLET CENTURION
INFO
(Nathaniel Richards von
Erde-6311, erster Auftritt in Avengers Annual #2).
Die
Hintergrundgeschichte des Scarlet Centurions kann man dabei getrost als komplex bezeichnen, handelt es sich bei Rama
Tut, Kang und Immortus (um nur die drei wichtigsten aufzuzählen) doch
allesamt um Inkarnationen des zeitreisenden Erde-6311-Nathaniel
Richards - Auftrennungen der verschiedenen Zeitströme führten zu
diesen unterschiedlichen Charakteren...
Im Vergleich dazu ist
die Story eher simpel gestrickt, was sich in Scarlet Centurions Agenda
manifestiert: Die beiden Teams gegeneinander auszuspielen, um dann
selbst - wie sollte es auch anders sein - die Weltherrschaft an sich
zu reißen. Dennoch ist es für ein Annual eine gelungene Geschichte
geworden, der einfach gehaltene Plot ist plausibel, die
obligatorischen Avengers-prügeln-sich-mit-Avengers-Szenen sind nicht
zu nervig und auch die allerorten
eingestreuten, gewohnt-humorvollen Dialoge tragen ihren Teil zum
Gelingen bei. Nichts Großartiges, aber die Geschichte funktioniert,
wie man es von Roy Thomas' Geschichten aus dieser Phase aber auch nicht anders gewohnt ist.
Punkto Zeichnungen teilten sich Don Heck und Werner Roth die
Bleistiftarbeit, wobei ich nicht urteilen mag, wieviel Heck und wieviel Roth
drin steckt. Soviel zur Qualität: Bereits beim ersten Blick auf die
"Splashpage" kommt man nicht umhin, die Arbeit mit Attributen wie
"hölzern" und "brav" zu beschreiben. Die Ursache dafür mag aber in
nicht unerheblichem Maß bei Tuscher Vince Colletta zu suchen sein, der
berüchtigt dafür war, die Bleistiftvorlagen regelrecht zu
zerstören.
Ganz anders hingegen diese fabulöse Arbeit
(Doppelseite zwischen Comicseite 13/14) von
John Buscema und Bill Everett, die einen Fingerzeig gibt, wie dieses
Annual auch hätte ausschauen können...
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Dank
Hachette liegt das
Annual-Abenteuer nun in einer würdigen, deutschen Form vor. Leider fehlt
darin sowohl die Buscema/Everett-Arbeit wie auch die 5-seitige Kurzstory
"AVENGJERKS ASSEMBLE!", die
sich Marvels "Bullpen" in humorvoller Weise vornimmt.
COMIC
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___ (1) Das Konzept zur ab
1977 laufenden "What if"-Serie mit alternativen Storyverläufen stammt
von Roy Thomas. (2) Dessen
Charakterisierung mir am besten gefällt - ebenso impulsiv wie sein
616-Gegenstück der ersten Marvel-Jahrzehnte und mit der typischen,
kindlichen
Einfachheit, die ihn als einzigen
von Beginn an die bösen Pläne des Schurken durchschauen
lassen. |
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14.05.16 |
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REZENSION
© 2016 GERNOT ZIPPERLING |
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