DIE OFFIZIELLE MARVEL-COMIC-SAMMLUNG
Klassische Marvel Comics von Hachette
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Den meisten von Euch wird bekannt sein, daß der
französische Verlag Hachette Collections SNC seit
Januar 2013(1) ausgewählte
"moderne"
Marvel Comics veröffentlicht - allesamt Hard
Cover-Ausgaben zum äußerst moderaten Preis von Euro 12,99 pro Buch,
bei Vollständigkeit schickes
Bücher-Rückenbild
von Gabrielle Dell'Otto
inklusive.
Die Reihe verkauft sich offensichtlich so
erfolgreich, daß Hachette über die ursprünglich geplanten 60
Ausgaben hinaus 60 weitere Bücher veröffentlichen will: Darunter
auch erstmals klassisches Material, was natürlich die eine
oder andere Ergänzung für die BSV/Williams-Sammlung bieten könnte.
Den Anfang machte im März 2015 Band 58 MARVEL ORIGINS: Die
Sechzigerjahre mit Erstausgaben verschiedener Marvel
Serien.
Allerdings arbeitet Hachette nicht nur europaweit,
sondern die verschiedenen, weltweiten Märkte werden auch mit einem
leicht unterschiedlichen Programm bedient. Anders ausgedrückt: Nicht
alle Bände erscheinen in allen Ländern.
Folgt man der
Wikipedia-Auflistung für die geplanten
UK-Ausgaben können wir uns auf einige interessante Perlen freuen
- immer mit einem Fragezeichen versehen, ob diese Bände auch in Deutschland
ver- öffentlicht werden:
Giant-Size X-Men #1 & X-Men #94-103 Avengers #54-60 and Avengers
Annual #2 Captain America and the Falcon #169-176 Strange
Tales #130-146 Thor: Tales of Asgard #1-6 Strange Tales (Vol.
1) #178-181 & Warlock (Vol. 1) #9-11 Giant-Size Man-Thing #4-5,
Howard the Duck #1-8 & 16
und andere mehr... |
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(1) In 2012 gab es bereits einen
nicht-bundesweiten
Probelauf (März
bis Mai 2012) über 5
Testausgaben, um die
Marktakzeptanz zu testen.
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BAND 119 - MARVEL: Was
wäre, wenn...?
Chronologische
Ausgabe Classic XXXVII - veröffentlicht 16.07.2017
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MEINUNG
Der letzte Historien-Band
in dieser Form, irgendwie passend, daß es der What if-Band geworden
ist. Ob sich die Ausgabe inhaltlich lohnt, muß wie immer jeder für
sich entscheiden.
Für mich persönlich heißt das nein, da ich
(Überraschung) die beiden Avengers-Ausgaben im Original besitze und
nicht der Welt größter What if-Fan bin: Roy Thomas‘ Grundidee zu
dieser Serie war schon gut, aber leider hält meines Erachtens die
Qualität der einzelnen Geschichten da oft nicht mit.
Bleibt als kurzes Fazit ein riesengroßes DANKESCHÖN
an
Hachette für die gesamte Serie: 40(!) Klassik-Bände mit historischem
Marvel-Material, darunter viele Erstveröffentlichungen und einige
echte Raritäten und Perlen, die andernfalls sonst nie auf Deutsch
veröffentlicht worden wären.
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What If #1 (02/1977)
What if Spider-Man Joined the Fantastic Four? [33 Seiten]
SCRIPT: Roy Thomas PENCILS: Jim Craig INKS: Pablo Marcos
What If #3 (06/1977)
What If...the Avengers Had Never
Been? [34 Seiten] SCRIPT: Jim Shooter (plot) (script); Gil
Kane (plot) PENCILS: Gil Kane INKS: Klaus Janson
What If #18 (12/1979)
What If Dr. Strange Had Been a Disciple of
Dormammu? [33 Seiten] SCRIPT: Peter Gillis PENCILS: Tom
Sutton (breakdowns); Bruce Patterson INKS: Bruce Patterson
What If #20 (04/1980)
What If the Avengers Had Fought the
Kree-Skrull War Without Rick Jones? [35 Seiten] SCRIPT:
Tom DeFalco PENCILS: Sal Buscema (pages 1-3, uncredited); Alan
Kupperberg (layouts, pages 4-35) INKS: Bruce Patterson
What If #23 (10/1980)
What If...Hulk's Girlfriend Jarella Had Not
Died? [20 Seiten] SCRIPT: Peter Gillis PENCILS: Herb
Trimpe INKS: Mike Esposito
What If #24 (12/1980)
What If Gwen
Stacy Had Lived? [34 Seiten] SCRIPT: Tony Isabella
PENCILS: Gil Kane (breakdowns); Frank Giacoia (finished art); ?
(finished art) INKS: Frank Giacoia; Carl Gafford (art assist);
Peter Poplaski (art assist); Ron Zalme (art assist); Joe Albelo (art
assist)
What If #34 (08/1982)
"STOP! DON'T BUY THIS ISSUE!"
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BAND 118 - CAPTAIN AMERICA UND
FALCON: Die Amokbombe
Chronologische
Ausgabe Classic XXXVI - veröffentlicht 12.07.2017
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MEINUNG
Die Rückkehr des Königs -
Jack "King" Kirby kehrte Ende 1975 zu Marvel zurück und
übernahm nach dem plötzlichen Abgang von Steve Englehart (und
einigen "Füllergeschichten") die Serie, deren
Helden er zusammen mit Joe Simon bereits 1941 geschaffen hatte.
Für immerhin 22 Ausgaben zeichnete und schrieb Kirby die Abenteuer
Captain Americas (#193-214(1)),
bevor er Marvel zum zweiten Mal den Rücken zukehrte - dieses mal
endgültig...
Zu Qualität und Inhalt der Geschichten selbst
kann ich mangels Kenntnis nichts sagen, sie werden erst im nächsten
US-Masterworksband enthalten sein, der vermutlich 2018
veröffentlicht werden wird.
Die Hachette/Panini-Ausgabe dürfte - vermutlich - 1:1 dem 2004er
Panini-Sonderband
entsprechen, der als Vorlage wiederum auf dem
US-Nachdruck "Madbomb" von 2004 basieren sollte -- also nix mit
deutscher Erstveröffentlichung, aber diesmal das Ganze in preiswert.
___ (1) Aus: Interview mit Jack Kirby aus
FOOM! #11 (1976):
Frage: "Especially with the upcoming
Bicentennial***,
I'm sure that many people, even people who don't read comics, are
going to be watching the book closely, because Captain America is a
symbol of America. What are your plans for that?" Jack
Kirby: "The story I'm
running now is slanted towards the Bicentennial. In fact, it's a
long running novel with many chapters in it. Each chapter is a
different story.
Of course, the
CLIMAX
of the story is
going to occur on the Bicentennial in 1976. It's going to be Captain
America as he should be. Captain America winning because he has the
character to win and to triumph over evil.
It is a simple
formula, but very effective and powerful." Frage:
"How do you feel about the way you've
been working these past few years, with editing your own material?
How do you view that? Do you like it
better working at Marvel now than you did a few years ago, now that
you've got control?" Jack Kirby:
"I feel at ease with full control. It's
not the fact that you want to dominate every book that you're
working on. It's just that you're able to do the book in your own
way, in your own manner.
The book reflects what you want to put in
it, and what you want to see in it, and what you want to read in it.
Having done editing, writing, and drawing for years, I find myself
in the happiest situation just working that way.
I can mold the
characters the way I think they should be. The characters become the
kind of people I think the story needs. I feel I can give them a lot
more dimension if I work on them individually. I feel that I have
nobody else's concepts blending with mine as far as working out the
construction of the type of story I want it to be.
So I'm happiest
doing it that way." ***Gemeint
ist die
200-Jahr Feier zur Gründung der USA.
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BAND 116 - BLACK PANTHER: Des
Panthers Zorn
Chronologische
Ausgabe Classic XXVIII - veröffentlicht 14.06.2017
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MEINUNG
Deutsche
Erstveröffentlichungszeit - die komplette, hochgelobte 13-teilige "Panther's
Rage"-Storyline von Autor
Don McGregor, gezeichnet von
Rich Buckler,
Gil Kane und vor allem von einem der wenigen schwarzen Künstler
Billy Graham, den ich bis jetzt nur vom (ersten) Luke Cage
Masterworks-Band kenne. Ich bin gespannt, ob das Material den
Vorschußlorbeeren gerecht wird - rarer Stoff ist es in jedem Fall.
Fazit folgt...
Fazit 02.7.2017
T'Challas Rückkehr nach Wakanda ist eine in jeder
Hinsicht ebenso intensive wie auch emotionale Reise zum Ursprung des
Black Panters -- und Don McGregor gelang es eine unverhofft(1)
außergewöhnliche Geschichte zu schreiben, die von Ausgabe zu Ausgabe
vielschichtiger, komplexer und vor allem besser und besser wird. Definitiv keine
Superhelden-Standardkost, erlebt der Leser eine mitunter in
philosophisch anmutenden Worten erzählte Reise in das Gemüt
T'Challas, aber auch eine epische Schlacht um die Macht,
einher- gehend mit des Panthers schier nicht enden wollenden Kampf auf Leben und
Tod.
In der 13-teiligen Saga wurde dabei eine
vergleichsweise glaubwürdige Szenerie des imaginären
High-Tech/Low Tech-Wakandas entworfen(2), in der auch (aber nicht nur) Zombies,
Gorillas und selbst auch Dinosaurier einfach viel besser als in dem
sonst üblichen Umfeld funktionieren. Einzig den Epilog halt ich
für unglücklich: Der unvermeidliche, aufgeblasene Actionteil macht
das Gros der Geschichte aus und wirkt als Nachgang als geradezu
zwanghafte Verlängerung - weniger Action und statt dessen mehr
Charaktervertiefung wäre nach meiner Meinung ein geeigneterer
Abschluß gewesen.
. . .
Rich Buckler zeichnete
die ersten drei Geschichten und seine Arbeit zeigt sich deutlich
beeinflußt sowohl von Jack Kirby als auch John Buscema, aber es
handelt sich ganz sicher nicht um eine "Klon-Arbeit". Nicht zuletzt
die fliesenden, dynamisch dargestellten Action-Szenen erinnern
zwar sofort an "Big John", anders als bei Bucklers (frühen)
Avengers-Arbeiten sieht man aber, wie er den Stil seiner Vorbilder
mit seinem eigenen verschmolz und so eine eigenständige Arbeit
schuf. Besonders beeindruckend sind dabei Bucklers ein- und
doppelseitige "Splashpages", auf denen er häufig mehrere,
miteinander verbundene Szenen-Ausschnitte in ein hintergrundartiges
Gesamtbild einbettete, was den Arrangements einen
cinematischen
Fluß(3)
verleiht.
Nach
einer Einzelausgabe von Gil Kane (seinen
"ewig kantigen"
Stil
muß man mögen...) übernahm ab Jungle Action #10 Billy
Graham den Zeichenstift und sein Stil ist deutlich ähnlicher dem
Bucklers: Auch Graham nutzte vergleichbare Panelaufteilungen und
schuf ebenso grandiose
"Splashpages" --
eine opulente und gelungene Arbeitsprobe, die die Intensität der
umfangreichen und komplexen Geschichte McGregors wunderbar
komplementiert. Im direkten Vergleich dazu sind Grahams mir
zuvor bekannte Arbeiten für die
Luke Cage-Serie
"kraftvoll", aber doch
vergleichsweise generisch ausgefallen -- sein Black Panther "spielt"
da nochmal in einer anderen Liga...
__
(1)
Aus: Vorwort von Don McGregor in Marvel Masterworks Black Panther #1
"The amazing thing is that these comics you hold in your hands exist
at all.
Good, bad, or indifferent, in the 1970s, when these were originally
written and drawn, there was only a short time frame between 1973
and 1976 where there was a tiny gap at Marvel Comics where this kind
of book, and a few others, could become reality.
In the early '70s,
the Marvel Comics Universe was expanding rapidly. New titles were
continually being added to the line. It is almost a rule in this
industry that there are always too few people to truly oversee the
production of all the books a company puts out. By 1973, new people
were being added to the staff, as not only new monthly and
bi-monthly comics were being added, but Marvel was exploding into
the black-and-white comics magazine market, as well.
By 1977, it is my
sincere belief that you would never be holding this book in you
hands. These stories would have been weeded out and never allowed to
grow."
(2)
Aus: Vorwort von Don McGregor in Marvel
Masterworks Black Panther #1
"I immediately felt that the stories had to be about Wakandans, that
already the Black Panther character had been compromised. Why would
an African chieftain decide to be a school teacher in Harlem? And
leave his people adrift, without leadership?
I also realized
that Wakanda was a concept, but that detailing how the country
worked had never been explored.
That meant, if the
stories were situated in Wakanda, all the major characters would
have to be Wakandan. And that meant all of the characters save one
would be black. That was a decision that would cause me conflict
during the unfolding of 'Panthers Rage'. An all-black cast in a
comic book, from a major company, at that time? Wasn't happening.
Belief me, no one
in the editiorial hallowed halls was applauding this approach. In
fact, I can't recall a single, encouraging word from editorial
during the entire run of the series."
(3) Wobei diese Doppelseite eine Idee von Jim Steranko hofiert.
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BAND 115 - MARVEL HORROR
Chronologische
Ausgabe Classic XXI - veröffentlicht 17.05.2017
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MEINUNG
Horror... Wer's mag findet
hier neben Altbekanntem einige wirklich obskure Perlen(?) aus Marvels
Gruselphase der 70iger Jahre, namentlich Werewolf by Night
(MS #2), Son of Satan (MS #12), Man-Thing (Savage
Tales #1), Living Mummy (Supernatural #5) und Brother
Voodoo (Strange Tales #169), großteils deutsche
Erstveröffentlichungen.
Vergleicht man die
UK-Ausgabe (ebenfalls Band 115) mit der deutschen, erhalten die deutschen Leser
Amazing Spider-Man #101 (Morbius) statt Marvel Spotlight #11
(Vorgeschichte zu Ghost Rider #1). Einerseits eine nachvollziehbare
Änderung, andererseits: Warum dann nicht lieber
Fear #20
genommen, mit einer Morbius-Geschichte (gezeichnet von
Paul Gulacy(1)), die garantiert noch
nicht auf Deutsch veröffentlicht wurde? Die passende US-Neuflage
dafür ist
2012
jedenfalls veröffentlicht worden...
___
(1)
Paul Gulacys erste (und wie ich finde sehr ansprechende)
Arbeit für Marvel überhaupt. Auch Williams hat zwei seiner Frühwerke
(Shang-Chi)
veröffentlicht, allerdings im
"Kung
Fu-Taschenbuchformat" (TB #2/3).
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BAND 113 - DEATHLOK: Wie alles begann
Chronologische
Ausgabe Classic XXXI - veröffentlicht 03.05.2017
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MEINUNG
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In Erinnerung an
Rich Buckler († 19.05.2017)
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Deathlok
(alias Luther Manning) ist ohne Zweifel Rich Bucklers
"Baby", zeichnet er hier doch nicht nur für die Bleistiftarbeiten
verantwortlich, sondern ist auch der kreative Autorenkopf hinter
Deathlok. Ein Band (alles deutsche Erstveröffentlichungen), auf den ich schon lange gespannt bin, da ich den
entsprechenden Masterworks-Band (leider) ausgelassen habe.
Fazit folgt...
Fazit 5.6.2017
Im
Bereich Marvel ist Deathlok ohne Frage Rich Bucklers
absolutes Meisterwerk, eine innovative und düstere Vision, die er
zusammen mit Co-Autor Doug Moench(1)
schuf - lange bevor ähnliche Figuren wie "Six Million Dollar Man",
"Terminator" und "RoboCop" auf den Plan traten und lange bevor sich
in "The Matrix"
Computer-Synapsen
gegenseitig bekämpften. Sicher
war es dabei von großem Vorteil, daß Buckler als Hauptautor
entscheidenden Einfluß auf den Charakter seiner Figur und die
gesamte Ausgestaltung der Story nehmen konnte und so seine Vision eines
Cyborgs verwirklichte, der auf der Suche nach seiner
verlorenen Menschlichkeit von den "Persönlich- keiten" seiner
menschlichen und seiner computer-mechanischen Seite vor innere
Zerreißproben gestellt wird -- auf der Suche nach Erlösung einen brutalen Rachefeldzug antritt...
Deathlok
ist ein
weiteres der wenig bekannten Kleinode aus Marvels großartigem,
klassischen Portfolio, eine tolle Comic-Zeitreise in die
Vergangenheit, in eine Zukunfts-Vision aus den 70iger
Jahren, die sich gleichermaßen durch gelungene Zeichnungen als auch
durch fesselnde Erzähltechnik auszeichnet und auch noch 40 Jahre
nach ihrer Schaffung zu gefallen weiß.
Rich Buckler gestalte
optisch eine düstere Endzeitstimmung, häufig durch eine variable Panelaufteilung
vom 08/15-Einerlei abweichend, was den fatalistisch und zumindest anfänglich
gnadenlosen Charakter Deathloks perfekt komplementiert, sein
halbmechanisches Wesen durch geschickte
Bildzergliederungen
und ungewöhnliche Perspektivwahl
nur noch eindrücklicher wirken läßt. Spätestens mit Deathlok bewies Rich Buckler,
daß er
mehr als nur ein sehr begabter Nachahmer von John Buscema, Jack
Kirby und Jim Steranko war und von diesen großartigen Vorbildern
inspiriert schon bald einen eigenständigen Stil entwickelt hatte,
um ihn dann einzusetzen, wenn es der Aufgabe entsprach(2).
Kleine Kritikpunkte sind
für mich allenfalls, daß die anfänglichen Rückblenden der Geschichte
einen fordernden Erzählfluß verleihen, daß die Qualität der
Inker (und das schließt Bucklers eigenes Inking mit ein...)
schwankend ist, daß die Auflösung der Geschichte in meinen Augen -
wie so häufig - nicht ganz dem vorhergehenden Anspruch gerecht wird
und daß die beiden "Transkipt"-Episoden etwas zu sehr ins "normale"
Superhelden-Niveau abdriften - was mir für diese Geschichte weniger
gut
gefällt.
Doch das sind Kleinigkeiten, die nicht den exzellenten Gesamteindruck
einer Geschichte trüben, die weit abseits des damaligen "Mainstreams" liegt und zeigt,
was bei Marvel alles möglich war.
An dieser Stelle möchte ich
auch die Übersetzung von "Horus W. Odenthal" besonders lobend
erwähnen: Sie wird nicht nur inhaltlich dem Originaltext
gerecht (vgl.
Beispiel-Seiten
auf Marvel Masterworks), sondern sie beweist, daß
Klassik-Material nicht mit halbleeren Textblasen übersetzt werden
muß. Wenn nur alle Klassik-Ausgaben solche Übersetzer hätten...
___ (1)
Buckler & Me & Deathlok makes Three
(aus:
Foom #5)
(2) Denn wer ein bißchen im Netz
recherchiert, wird alsbald auf Plagiats-Vorwürfe gegenüber Rich
Buckler treffen. Wo Rauch ist, ist meist auch Feuer -- vielleicht ist
Buckler manchmal etwas zu weit gegangen... Auf der anderen
Seite folgte er in seinen Anfangsjahren nur der Maßgabe Marvels, im
Stil von Big John, John Romita und Jack Kirby zu zeichnen und wer
wollte es ihm ernsthaft übel nehmen, daß sein unüber- sehbares Talent
es ihm ermöglichte, diesen Auftrag besser als viele andere
auszuführen? Und ganz
ehrlich,
"Kopien"
wie diese Kirby-Szene sind mehr
Verneigung vor dem Alt-Meister als Plagiat.
Rich Buckler:
"Deathlok was not a robot, and there
was no Jim Steranko take-off going on here. Yes, I was using the
same type of cinematic storytelling techniques as Jim, but not
imitating him. I was one of the few comics creators at that time who
understood how to use that graphic storytelling properly.
It seems that at
the time no one knew the difference between a cyborg and a
robot--not even the film producers of the Six Million Dollar Man
(which was an adaptation of "Cyborg" the novel). Even later that
Terminator knock -off of Deathlok was not a cyborg, not really (he
was an artificially intelligent robot with a human flesh
covering--not the same thing by any means).
There was nothing
like Deathlok before Deathlok in Astonishing Tales. My creation was
a re-animated corpse that was enhanced with metal and mechanical
parts that were coordinated by an on board computer. Nothing like
anything Jim Steranko or Jack Kirby ever did."
(Zitat-Quelle:
Forbushman Blogspot)
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"And once you see Deathlok, you're not going to forget him--no
matter how many nightmares you have. 'Cause friend, Deathlok
could be you!"
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BAND 112 - AVENGERS GEGEN DEFENDERS
Chronologische
Ausgabe Classic XXVII - veröffentlicht 19.04.2017
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MEINUNG
Der
Avengers/Defenders War - Nachwuchsautor Steve
Englehart hatte knapp 1 Jahr zuvor die Avengers-Serie von
Roy Thomas übernommen (Avengers #105, 11/1972) und wagte sich (nach
durchaus holprigem Beginn) Ende 1973 an
sein erstes Crossover - eine serienübergreifende Geschichte, die in
dieser Form und Ausprägung zum ersten Mal versucht wurde
und nichts weniger als die Blaupause für die zahllreichen (um nicht
zu sagen: zahllosen...) nachfolgenden Crossover darstellt. Insofern
also klassisches Material, aber das ist es ohnehin schon allein
aufgrund des Cover-Datums. Bleibt die Mutter aller Comic-Fragen,
zu klären, ob es auch ein Klassiker ist, der den Band (die
Ge- schichten sind deutsche Erstveröffentlichung) auch für einen
selektiv kaufenden Leser empfehlenswert macht.
Diese Frage wird
das Fazit beantworten...
Fazit 5.5.2017
Steve Englehart begann seine
große
"Sommer-Story"
mit zwei 3- (Avengers #115) bzw.
4-seitigen Prologen (Defenders #8), die inhaltlich an die jeweiligen Hauptstorys der Hefte
anknüpften. Daß man in dem vorliegenden
Hachette-Band auf den Abdruck dieser Vorgeschichten
verzichtet hat, ist zwar verständlich, aber einen Absatz mit kurzen
Zusammenfassungen hätte man schon spendieren können - denn die
Geschichten selbst sind zwar arg plumb geraten, aber das
nachfolgende Aufeinandertreffen der beiden Teams wird dadurch nachvollziehbarer(1).
Punkto Charaktere konnte Englehart für sein
serien-übergreifendes Abenteuer ganz groß auffahren: Zu den
versammelten Teams der Avengers und Defenders
(inklusive Hawkeye, der sich gerade erst dem "Nicht-Team"
angeschlossen hatte(2)) gesellen
sich auch noch Sunfire, Nick Fury mitsamt seiner
SHIELD-Truppe und schließlich gar der Watcher (spätestens
jetzt ist klar, welche Bedeutung das Abenteuer haben muß...) dazu,
während ihnen
auf der Schurkenseite das wahrlich dämonische Duo Dormammu/Loki
gegenüber stehen. Volles Haus also...
Zeichnerisch mußte sich
der aufstrebende Autor jedoch mit Leuten aus Marvels zweiter
Garnitur begnügen: Die Avengers-Geschichten wurden vom bereits 1977
verstorbenen
Bob Brown, die Defenders-Geschichten vom stets
zuverlässigen Sal Buscema gezeichnet. Beider Arbeiten nehmen
sich nicht viel - klassischer Stil von (nur) durchschnittlicher
Güte, nicht schlecht, aber definitiv auch keine Meisterwerke. Im
direkten Vergleich der US-Originalhefte mit der vorliegenden
Hachette-Reproduktion
(in Masterworks-Qualität) kommt die Arbeit beider Zeichner aber besser
zur Geltung, wirkt insgesamt gefälliger. Ich denke, einer der
Zeichner-Altmeister hätte die Geschichte auf ein noch höheres Niveau
hieven können - aber man muß halt mit dem arbeiten, was man hat.
Inhaltlich ging Engleharts "Risiko" auf, er schrieb eine
Geschichte, die die Erwartungshaltung der damaligen Leser ohne
Zweifel voll erfüllt hat, ohne sich dabei um Kopf und Kragen (sprich:
seinen Job) zu bringen. Nüchtern betrachtet bestand auch kein allzu
großes Risiko, daß die (US-)Leser enttäuscht sein könnten: Helden gegen
Helden-Raufereien waren ein garantierter Quotenhit. Was aus Sicht
eines heutigen Lesers zugleich aber auch die größte Schwäche der
Geschichte darstellt -- dazu hat man in den letzten 45 Jahren
einfach zuviele dieser
"Großes-Mißverständnis-Klärt-Sich-Auf"-Geschichten gelesen...
Auf der positiven Seite erfährt man ein bißchen mehr über die
Persönlichkeit Jacques Duquesnes (Swordsman), die Geschichte ist
durchgehend stimmig erzählt(3) und wird sehr gut aufgelöst, die
Bösewichte sind als Rädelsführer geschickt ausgewählt und eine
ordentliche Prügelei Thor gegen Hulk macht einfach immer wieder
Spaß (was anscheinend auch die Filmsparte erkannt hat, weswegen
allein ich
mich schon auf den dritten Thor-Film freue).
In Summe
also ein gelungenes, klassisches Marvel-Abenteuer, wenngleich Steve
Engleharts erste Megastory noch nicht die Klasse des nachfolgenden
Celestial Madonna/Kang War II-Epos erreichte(4). Erst
dann fand er "seinen" Avengers-Stil und legte die Grundlage für seinen
Ruf als einer der besten (wenn auch leider etwas unterschätzten)
Autoren klassischer (Marvel-)Comics überhaupt.
___
(1) Vorgeschichte aus
Avengers #115: Die Avengers machen sich auf nach Schloß
Garrett, da sie schon laaaange nichts mehr vom Black Knight gehört
haben. Statt des vermißten Kameraden treffen sie dort aber nur auf
die Troglodytes (eine geistig und körperlich degenerierte,
menschliche Subspezies), die den Helden zunächst nicht wohlgesonnen
sind. Doch die Rächer können den Troglodytes helfen und erfahren so,
daß Dr. Strange irgendwie mit dem Verschwinden des Black Knights zu
tun hat...
Vorgeschichte aus
Defenders #8:
Dr. Strange hat einen Plan, wie er den zu Stein verwandelten Black
Knight (nachzulesen in Defenders #4 - Hachette Comic Sammlung
Band #104) wiederbeleben kann, doch braucht er dazu die
Hilfe aller Defenders: Und dazu müssen Dr. Strange/Hulk/Silver
Surfer erst einmal Valkyrie/Sub-Mariner und Hawkeye retten, die von
Red Ghost/Attuma in Atlantis festgesetzt wurden...
(2) In
Avengers #109
verließ der
Bogenschütze das Team; folgt man der Geschichte aus allgemeinem
Frust und Herzschmerz darüber, daß die Scarlet Witch Vision ihm
(Hawkeye)
vorzog. Der wahre Grund lag aber mehr darin begründet, daß Steve
Englehart nichts Rechtes mit Hawkeye anzufangen wußte:
"... there
was Hawkeye, who had never quite caught fire with me. Hakweye was
always quitting the group because he wasn't good enough, and then a
year later he'd come back again and they'd have a big homecoming,
and then he'd quit the group because he wasn't good enough.
But
he was the guy who always made the jokes, and I felt the Beast could
be funnier. . . .
I liked him (Anmerkung: Gemeint ist Beast) better than Hawkeye..."
Auszug aus Steve Englehart Interview aus
FantaCo's Chronicles Series #4
(04/1982)
(3)
Mit der Einschränkung, daß nicht wirklich klar wird, warum sich der
(namenlos bleibende)
Amerikaner
eigentlich seit drei Monaten in der "Nazi-Burg" aufhält. Die Antwort
auf diese Frage findet sich auf der Leserbriefseite von Avengers
#122 und ich behaupte mal, da wäre sonst keiner drauf gekommen...:
Leserbrief:
"... though the Vakyrie-Swordy segment seemed flat, somehow."
Antwort:
"... here's the inside scoop. See, as originally written, the
mysterious-owner of the Nazi Castle was a supsect in the
Watergate Agonies who had fled to
avoid prosecution--but at the time the book was printed, nobody in
that scandal had been convicted of anything, and it was decided that
having a character sure to be interpreted as being one or more real
people atempt a murder was too heavy. Since then, natch,
convictions (not on murder, of course) have come down, so Now It Can
Be Told! Try re-reading that chapter with this missing fact in mind,
and see if it doesn't make more sense."
(4) Aus: Steve Englehart Interview aus
FantaCo's Chronicles Series #4
(04/1982) Frage: "You've
mentioned in a previous interview (The Comics Journal #63, May '81) that you got more comfortable with THE AVENGERS after about the
first year and a half." Steve Englehart:
"Yeah."
Frage:
"The first 15 or so issues of your AVENGERS tend to read a bit in the
Stan Lee/Roy Thomas style of writing, and I wondered if being
outside of their influence, geographically anyway, had something
to do with the change in the series." Steve Englehart:
"I think
that's true. I think that's part of the whole picture. But as
I've said many times before in other interviews, Roy's AVENGERS, to
me, were one of the real high marks of Marvel.
And so, when he
gave me his AVENGERS -- I mean, the book had gotten better and
better and better, and he left it at a plateau -- I was trying to
do Roy's AVENGERS. It took me a year and a half to figure out
that I could do 'my' AVENGERS better than I could do 'his'
AVENGERS. . . .
There were sections, particularly the
Avengers/Defenders crossover, that I was as happy with as
anything I did. But, by and large, the stories were pretty funky.
. . .
...that I made a conscious decision to stop trying to emulate
previous AVENGERS and start trying to do my own. And that comes
pretty much at issue
#124,
#126. Right at #124, and then
#125
was a tie-in with Starlin's CAPTAIN MARVEL, and the
#126
was
where I first started rolling with the thing, and very quickly got
into the Kang/Immortus trip."
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BAND 110 - MARVEL ORIGINALS: Die
Siebzigerjahre
Chronologische
Ausgabe Classic XVIII - veröffentlicht 22.03.2017
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Luke Cage, Hero for Hire
#1 Marvel Premiere #1/15-16 Incredible Hulk (Vol. 2)
#181 Captain Britain #1-2 Marvel Spotlight #5/32 Nova #1
She-Hulk #1
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MEINUNG
Tja, was soll man zu diesem
Band Positives sagen? Schwierig… Rückenband-Komplettisten
benötigen ihn, Abonnenten kriegen ihn sowieso. Soweit, so klar.
Und der Rest der an Marvel-Klassikmaterial interessierten
Menschheit? Da wird’s aus meiner Sicht problematisch. Leute, die
gerne Serien-Erstausgaben lesen (und nicht umbedingt wissen wollen, wie
es weitergeht) sind sicherlich eine Zielgruppe. Eine vermutlich eher
rare Spezies... Leute, die gerne mal reinschnuppern wollen, um
sich dann ggf. die Neuauflagen der kompletten Serien zuzulegen (m. E. veröffentlicht Marvel USA
diese Bände aus einzig diesem Grund…), sind hingegen
definitiv eine Zielgruppe. Blöd nur, daß Panini D sie nicht mit dem
entsprechenden deutschsprachigen Material versorgen wird…
Und
wenn man sich dann noch die bisher in D bzw. UK veröffentlichten
Bände der (neuen) Superhelden-Sammlung
ansieht... Immerhin, Luke Cage (Hero for Hire) #1 und Marvel
Premiere #16 (Iron Fist) wären nach heutigem Kenntnisstand nur
in diesem Origins-Band zu haben.
Ich denke, alle Einzelband-Käufer (wie ich) werden es sich genau
überlegen, ob sie sich diesen Band zulegen wollen. Selbst 12,99 Euro
sind dafür eigentlich noch zuviel...
Luke Cage, Hero for Hire #1
(06/1972) (A) Roy Thomas & John
Romita & Archie Goodwin / (Z) George Tuska / (T) Billy Graham
Marvel Premiere #1 & #15/16
#1 [Warlock]
(04/1972) (A) Roy Thomas / (Z) Gil Kane / (T) Dan Adkins =>
Hachette UK Marvel's Mightiest Heroes #46 enthält MP #1/2.
#15/16 [Iron
Fist]
(05&07/1974) #15 (A) Roy Thomas / (Z) Gil Kane / (T) Dick
Giordano #16 (A) Roy Thomas & Len Wein / (Z) Larry Hama /
(T) Dick
Giordano & Klaus Janson =>
Hachette UK Marvel's Mightiest Heroes #38 enthält
nur MP#15.
Incredible Hulk (Vol. 2) #181
(11/1974)
[Wolverine] (A)
Len Wein / (Z) Herb Trimpe / (T) Jack Abel =>
Enthalten in
Hachette Superhelden-Sammlung Band 3 (entspricht
Hachette UK Marvel's Mightiest Heroes #3).
Captain Britain (UK Weekly) #1-2
#1 (13. Okt 1976)
#2 (20. Okt 1976) (A) Chris Claremont / (Z) Herb Trimpe / (T) Fred Kida
=> Hachette UK Marvel's Mightiest Heroes #76 enthält beide
Geschichten und darüber hinaus Marvel Team-Up #65/66. Letzere wurden
allerdings auch bereits im Band 92
veröffentlicht.
Marvel Spotlight #5 & #32
#5 [Ghost Rider] (08/1972) (A) Roy
Thomas & Gary Friedrich / (Z) Mike Ploog / (T) Mike Ploog =>
Ebenfalls enthalten in Hachette UK Marvel's Mightiest Heroes #51.
#32 [Spider-Woman] (02/1977) (A) Archie
Goodwin / (Z) Sal Buscema & Jim Mooney / (T) Jim Mooney =>
Ebenfalls enthalten in Hachette UK Marvel's Mightiest Heroes #81.
Nova #1
(11/1976) (A) Marv
Wolfman / (Z) John Buscema & Joe Sinnott / (T) Joe Sinnott =>
Hachette UK Marvel's Mightiest Heroes #79 enthält
Nova #1-4.
She-Hulk #1
(02/1980) (A) Stan Lee / (Z) John Buscema & Chic Stone / (T) Chic
Stone => Hachette UK Marvel's Mightiest Heroes #83 enthält
darüber hinaus John Byrnes Sensational
She-Hulk #1-8 (1989).
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BAND 109 - DIE INHUMANS
Chronologische
Ausgabe Classic X - veröffentlicht 08.03.2017
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MEINUNG
Endlich mal
wieder ein echter Leckerbissen mit in Deutschland überwiegend(1)
unveröffentlichten Geschichten abseits des „Marvel-Mainstreams“: Ein
beinahe kompletter Run der ersten Inhumans-Solo-Abenteuer, mit den
5-seitigen „Origin of Inhumans“-Backup-Storys aus Mighty Thor und den
zumeist 10-seitigen Geschichten aus Amazing Adventures --
erstmals vollständig und in einem Stück, das ist schon mal cool.
In Amazing Adventures finden sich dabei die letzten
Superhelden-Arbeiten von Jack Kirby (hier als Autor und Zeichner), bevor er kurz darauf (und
das bekanntlich im Unfrieden)
zur geschätzten Konkurrenz von DC wechselte(2). Nun bin ich aber nicht
der Welt größter Jack Kirby-Fan und so freue ich mich persönlich mehr
noch auf die vier von Neal Adams gezeichneten Abenteuer, der
leider viel zu wenig für Marvel gemacht hat und zumindest
interessant werden auch die beiden von
Mike Sekowski
gezeichneten Geschichten: Sekowski kenne ich bis jetzt nur von einem
Nachdruck (Human Torch Comics #33, 10/1948) in Giant-Size Avengers
#1 und diese frühe Arbeit dürfte höchstens bei Fans von Golden
Age-Comics
Begeisterungsstürme
auslösen -- mal sehen, wie seine Inhumans-Zeichnungen geworden sind...
Im Wesentlichen
entspricht die Ausgabe dabei dem ersten, 2009 veröffentlichten
Inhumans-Masterworks-Band, es fehlen „nur“ zwei Geschichten:
Leicht zu verschmerzen ist dabei
Avengers #95(3),
das nicht nur von Williams veröffentlicht wurde, sondern sich als
Bestandteil der Kree-/Skrull-Saga auch in Paninis Sonderausgabe
(10/2008) sowie im
gerade erst veröffentlichten Hachette Band #107
wiederfindet. Leider, leider fehlt aber auch die von Gene Colan
gezeichnete, 25-seitige Medusa-Story aus
Marvel Super-Heroes #15
(07/1968), bei der (ob des Fehlens der Geschichte) schon der Anblick des
Covers allein traurig stimmt(4).
Fazit folgt…
___
(1)
Lediglich die Inhumans-Storys aus Mighty Thor #146 & #149 wurden
von Condor im Spinne Magazin veröffentlicht.
(2) Aus: Interview mit Roy
Thomas in Alter Ego #50 Frage:
"Why did Stan let Jack write “The Inhumans” in Amazing
Adventures?" Roy Thomas:
"It was probably just that Jack wanted to write “The Inhumans,”
and Stan felt, why not? Stan didn’t need the work, and Jack didn’t
want to work with anybody else. The only recent times he’d worked
with somebody else was when Stan went off to Florida for a few days,
and I wound up dialoguing a Sub-Mariner/Iron Man fight [in Tales to
Astonish #82]. But Jack was just doing a fill-in on that story,
so he had no proprietary feelings about it.
Later, I also dialogued Jack’s last
“Ka-Zar” story in Astonishing Tales, right after he quit.
I know Jack also wanted to write
that one “S.H.I.E.L.D.” story he did [in Strange Tales #148] while
Stan was away. Stan let him write it, but when he got back he
changed a lot of the dialogue.
Jack
probably wasn’t happy about that, but Stan didn’t think the readers
would like Jack’s dialogue. Maybe he was right."
Frage:
"Well, it would have been very jarring, because those two wrote
nothing like each other."
Roy Thomas: "I don’t
recall what Jack wrote, because a lot of it got changed. Stan didn’t
do that when Jack wrote “The Inhumans.” At that stage, I think Stan
just wanted to keep Jack happy. I think Jack’s enthusiasm was gone
by that point, though.
His scripts didn’t have the verve he’d
shortly be showing on New Gods."
(3) Die
von Roy Thomas/Gerry Conway geschriebenen Amazing Adventures #5-10 haben
inhaltlichen Bezug zu Avengers #95. (4) Und gemäß der
Veröffentlichungsliste von Hachette UK verzichtet man auch auf die
Gelegenheit die Medusa-Story im Rahmen der
Inhumans-Ausgabe der zweiten Hachette-Serie zu veröffentlichen. Statt dessen bringt
man nochmals die (zugegebenermaßen) kürzeren Backup-Storys aus
Thor #146/147…
Fazit 19.3.2017
Inhumans Storys
aus Mighty Thor #146-152 (Autor Stan Lee /
Bleistiftzeichnungen Jack Kirby / Tusche Joe Sinnott)
Inhaltlich servierte Stan Lee in diesen sieben 5-seitigen
Geschichten einige Ausschnitte aus der damals noch ebenso frischen
wie neuartigen Inhumans-Historie, die von Beginn an in mancher
Hinsicht Parallelen zu den X-Men aufweist. Geschaffen von den
außeridischen Kree (hier vertreten durch ihren irgendwie immer
jugendhaft wirkenden Sentry 459...) ist es der Inhumans' erster
König Randac, der hier seinen
ersten Auftritt im Marvel Universum hat und Wegweisendes schafft:
Erst der Genetiker Randac setzte sich selbst und in Folge auch seine
Untertanen dem Terrigen Nebel aus, der die wundersamen Fähigkeiten
der Inhumans freisetzt... Viel Raum zum Erzählen bleibt in den
arg kurzen Geschichten natürlich nicht, aber es genügt, um die
vielschichtigen, familiären Bande und vor allem das schwierige
Verhältnis zur Menschheit anzudeuten, womit auch die deutlichste
Parallele zu den X-Men aufgezeigt wäre.
Zeichnerisch sieht
man den durch und durch klassischen Jack Kirby zu seiner Marvel
Hochzeit
-- man bekommt genau die Klasse zu sehen, die man vom
Altmeister Ende der 60iger Jahre kennt und erwartet. Punkto
Kreativität (eingefleischte Kirby-Fans mögen mir verzeihen) nicht
(mehr) wirklich kreativ, aber allemal bodenständig gut und gewohnt
gewaltig und zudem in dieser Reproduktion in exzellent restau- rierter
Form.
Inhumans Storys aus Amazing Adventures #1-4
(Autor & Bleistiftzeichner Jack Kirby / Tusche Chic Stone)
Während seiner letzten Marvel-Tage übernahm Jack Kirby also auch
den Job des Autors/Texters und sein deutlich nüchterner Stil im
Vergleich zum blumigen Wortschwall von Stan Lee und Co. fällt massiv
auf - und das ist nicht umbedingt das, was man von einem klassischen
Marvel Comic erwartet. Inhaltlich wird leider auch nicht mehr als
Standard-Marvel-Hausmannskost geboten: Zunächst wird wieder das
(schwierige) Verhältnis zu Menschheit thematisiert (mit dem
"Plot-Höhepunkt", daß hinter allem Maximus steckt), bevor die
Inhumans dann im Clinch mit dem Mandarin liegen. Das sind keine
großartigen Geschichten und leider bewegen sich auch die Zeichnungen
auf diesem Niveau. Klar schwächer als die Kirby/Sinnott-Arbeiten
fällt Kirbys Schwanengesang von Ausgabe zu Ausgabe
grobschlächtiger und detailärmer aus, woran Tuscher Chic Stone ohne
Zweifel seinen Anteil hat, was sicher aber auch an einem zunehmend
lustloser agierenden Jack Kirby lag: Einer großartigen
Splashpage stehen
geradezu grotesk wirkende
Panels
gegenüber -- irgendwie nicht
so toll.
Inhumans Storys aus Amazing Adventures #5-8
(Autoren Roy Thomas & Gerry Conway / Bleistiftzeichner Neal Adams /
Tuscher Tom Palmer & John Verpoorten) Inhumans Storys aus Amazing Adventures #9-10
(Autor Gerry Conway / Bleistiftzeichner Mike Sekowski / Tuscher Bill
Everett & Frank Giacoia)
Egal ob von Tom Palmer oder John
Verpoorten getuscht, der zeichnerische Unterschied zu den
Kirby/Stone-Arbeiten ist schon gewaltig und fällt von der ersten
Seite an frappant auf. Und wenn es sich ganz sicher auch nicht um
Neal Adams'
beste Marvel-Arbeiten handelt, ist das schon 1-2 Klassen
besser als die vorhergehenden Kirby-Abenteuer. Dazu eine
Thomas-Geschichte, die den Namen "Plot" verdient und sich textlich
dank der typischen, blumigen Marvel-Sprache wohltuend vom arg
schlichten Textgerüst Kirbys abhebt. Und als i-Tüpfelchen erfährt
man hier als deutscher Leser - endlich - mehr über die Hintergründe
des Inhumans-Machtkampf- es, Black Bolts Amnesie und die Rolle seines
"Sidekicks" Joey, die einen wesentlichen Teil der Geschichte in
Avengers #95 ausmachen.
Im abschließenden Zweiteiler setzt
Gerry Conway die Suche der Inhumans nach Black Bolt fort und läßt
sie in einer Auseinandersetzung mit Magneto kulminieren - das ist im wesentlichen dann doch wieder
08/15-Superhelden-Dutzendkost, die einen nicht wirklich vom Hocker
reißt. Mike Sekowskis "moderne" Zeichnungen erreichen dabei
durchaus das Niveau von Marvels "zweiter" Zeichnergarnitur; nichts
Besonderes und in ihrer Qualität über eine Story hinweg etwas
unstetig, aber seine besseren
Passagen
sind durchaus gelungen und
vor allem ist alles weit besser als seine "alten" Arbeiten.
Alles in allem also keine Geschichten, denen man einen Platz auf
dem Marvel-Olymp zusprechen möchte. Allemal aber interessante
Kreativkopf-Zusammensetzungen, mit dem Höhepunkt weiterer Neal
Adams-Arbeiten und der perfekten inhaltlichen Ergänzung zu
Avengers #95.
. . .
Und dann ist da noch der
Übersetzer... Ein neuer Stern am Panini-Himmel? Horus W.
Odenthal - wer würde bei diesem Namen nicht sofort an einen
Künstlernamen denken? Abgesehen davon, daß eine kurze
Internet-Recherche dies zu bestätigen scheint, befindet sich der
Übersetzer mit seinem klangvollen Pseudonym damit in schönster
Williams-Tradition, dürften doch schon die Herren Rainer Mittwoch,
Bruder Hu und Boris Vladoff nichts anderes als Aliase von Hartmut
Huff gewesen sein. Das paßt schon mal wunderbar und besser
(wichtiger) noch, daß für einmal auch der Übersetzungsstil dem
Originaltext voll gerecht wird. Gerade Stan Lees
zuweilen verschachtelter Wortschwall wird jedenfalls hervorragend
ins Deutsche transportiert -- die nicht immer optimal gefüllten
Texblasen/-kästen gehen da aufs Konto der Letterin Claudia
Sartoretti.
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BAND 107 - AVENGERS: Der
Kree/Skrull-Krieg
Chronologische
Ausgabe Classic XX - veröffentlicht 08.02.2017
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MEINUNG
Die vermutlich beste
Superhelden-Storyline, die Roy Thomas je
geschrieben hat. Punkt. Ein Abenteuer, das
seinesgleichen sucht und nebenbei nichts weniger ist, als die Blaupause
für sämtliche nachfolgende Storylines mit kosmischen Konflikten:
GALAXIEN-ÜBERSPANNEND,
EPISCH,
UND VOR ALLEM
UNERREICHT...
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An den Anfang „wagte“ man sich sogar noch bei
BSV
(Avengers #89/90), die orginal-getreueste (nur geringfügig gekürzte)
Veröffentlichung gibt es natürlich von Williams und auch Panini
hat (mit einem wie immer überteuerten (ungekürzten)
Hardcover-Band(1)
und einem soweit identischen Tradepaperback) schon ein paar
Euronen an diesem Epos verdient.
Wer (im Gegensatz zu mir) letzteren nicht besitzt und
vor allem auch die Williams-Ausgaben nicht sein Eigen nennt, sollte
sich diesen Band auf keinen Fall entgehen lassen, denn diese
grandiose Geschichte verbürgt auch 46(!) Jahre später noch großen
Lesespaß.
___ (1)
Erschienen zur Comic-Action 2008. Zur Übersetzungsqualität habe ich
mir damals notiert: #89-92 M. Strittmatter - für seine
Verhältnisse viel Text... #93-97 Florian Breitsameter -
generell vollere Textkästen und wenn sinnvoll, gar Verwendung unter-
schiedlicher
Schriftgrößen...
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BAND 106 - IRON MAN: Der Anfang vom
Ende
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