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DIE RUHMREICHEN RÄCHER #79
WILLIAMS VERLAG
JANUAR 1978 (49. PRODUKTION)
32 Seiten
Heftpreis 1,50DM  
 
INHALT
FAZIT


REDAKTIONELLES

 

RÄCHER #78

RÄCHER #80

 
Hauptserie (19 Seiten) Zweitserie   (1/1, 11 Seiten)
AVENGERS #80 (09/1970) TALES OF SUSPENSE #70 (10/1965)
Titel: Titel:
HIER KOMMT DER ROTE WOLF!  "KÄMPFE WEITER! DENN DIE GANZE WELT SCHAUT ZU!"
Originaltitel: Originaltitel:
THE COMING OF RED WOLF! "FIGHT ON! FOR A WORLD IS WATCHING!"
Geschichte: Roy Thomas Stan Lee
Zeichnungen: John Buscema Don Heck
Tusche: Tom Palmer Mickey Demeo (Mike Esposito)
Übersetzung: ? Kirsten Isele
Lettering: ? ?

DRAMATIS PERSONAE
AVENGERS
BLACK PANTHERCAPTAIN AMERICAGOLIATH (Clint Barton)IRON MAN
QUICKSILVERSCARLET WITCHTHORVISION
SONSTIGE HELDEN
RED WOLF (& LOBO)
BÖSEWICHTE
CORNELIUS VAN LUNT (nur Rückblende)JASON BIRCH (nur Rückblende)
NEBENCHARAKTERE
KEINE
CAMEO-AUFTRITT
KEINE
 
INHALT
Im nächtlichen New York verfolgen ein indianisch gekleiderter Mann und sein vierbeiniger Begleiter einen flüchtenden Gangster: Der ROTE WOLF (Red Wolf) und LOBO sind auf gnadenloser Hetzjagd! Im letzten Moment geht Vision dazwischen und verhindert die versuchte Selbstjustiz...

Vision bringt den Roten Wolf ins Rächer-HQ, wo der Wolf den Grund für sein Handeln erzählt: Jason Birch hatte im Auftrag Cornelius van Lunts die Eltern des Roten Wolfs getötet -- um sich das wertvolle Land der Ureinwohner anzueignen...

Die Rächer wollen dem Roten Wolf helfen, und das nicht nur, um endlich van Lunt zu fassen zu kriegen. Doch scheinen auch die Schurken des Zodiacs wieder ihr Unwesen zu treiben und der Schwarze Panther will sich einiger "normaler" Verbrecher annehmen.
Und so teilen sich die Rächer in drei Gruppen auf, um gegen alle Schurken vorzugehen. Doch scheint diese Aufteilung die Rächer vor eine innere Zereißprobe zu stellen...

FAZIT
In seinem vorletzten Zweiteiler(1) vor der großen Kree/Skrull-Saga erdete Roy Thomas die Avengers noch ein Stückchen weiter, indem er den Blick verstärkt auf Alltagsproblematik und  Kriminalität aus der realen Welt richtete. So sind sich die Avengers uneins, ob sie die Spur des anscheinend re-formierten Superschurkenzirkus Zodiac aufnehmen oder sich wie vom Black Panther gefordert dem "organisierten Verbrechen" widmen sollen, das alles und jeden berührt.

Und in der für das Silver/Bronze Age so typisch ausführlichen "Origin" des RED WOLFs INFO (William Talltrees, erster Auftritt in Avengers #80) wird bald deutlich, daß auch die Haupthandlung zu letzerem Umfeld zu zählen ist: Zielsicher und aktuell(2) verwob der Autor hier die Ausbeutung der nordameri- kanischen Ureinwohner, die auch im "modernen" 20. Jahrhundert noch der andauernden Ignoranz des "weißen Mannes" ausgesetzt waren, mit seiner eigenen Erzählung. Als Aufhänger dient dabei vordergründig der persönliche Rachefeldzug Red Wolfs, der zum einen Gerechtigkeit für den Mord an seinen Eltern, aber mehr noch Anerkennung und Gerechtigkeit für sein Volk sucht.
Und mit Cornelius van Lunt wählte Roy Thomas obendrauf nicht nur ein bereits bekanntes Schurkengesicht, mit dem die Avengers ohnehin noch eine Rechnung offen hatten, sondern fand mit dem "Tycoon" gleichermaßen auch den perfekten Repräsentanten des organisierten Verbrechens aus der Kategorie "Deckmantel ehrbare Geschäftsleute".

Wirklich gut gelungen ist auch die die wunderbar "crime noir" inspirierte  Eröffnungssequenz, in der Red Wolf seiner Rolle als Opfer "entwachsen" ist und bereits als Verfolger die Selbstjustiz eines echten "Vigilantes" ausübt: Unbarmherzig jagt und hetzt er den Mörder seiner Eltern - als "Kostümierter" dabei auf den ersten Blick den Superhelden so ähnlich, ist sein Tun und Handeln doch weit von dem Avengers entfernt, die im Gegensatz zu ihm, den Vorgaben von Recht und Gesetz unterliegen(3).
Und John Buscema steuerte dazu die entsprechenden düsteren Bilder bei - insgesamt vielleicht nicht eine seine allerbesten Arbeiten, aber wie immer ansprechend und gerade diese stimmungsvolle Sequenz komplementiert die Handlung perfekt.

Alles in allem einmal mehr eine exzellent geschriebene Geschichte, die ihre ganze Klasse vielleicht erst auf den zweiten Blick offenbart.

Trivia:
Erneut griff Roy Thomas für die von Big John dramatisch illustrierte Einleitung COMIC auf ein Gedicht zurück, die amerikanische Version eines alten (englischen) Zählreimes - die vielleicht gelungenste seiner Adaptionen bis dato(4).
 
Am Ende der letzten Geschichte hatte Vision noch seinen Rücktritt von der Rächerei erklärt und schon am Beginn des folgenden Abenteuers mischt er wieder mit? Macht nicht den ganz großen Sinn, zumal es eher notdürftig erklärt wird. Fällt seitens Vision wohl in die Rubrik fortlaufende Selbstfindungsphase und seitens Roy Thomas spontaner Sinneswandel...


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(1) Oder auch ein Dreiteiler, denn die letzten Handlungsfäden werden erst in Avengers #82 abgeschlossen. Ein Zweieinhalbteiler vielleicht...?

(2) "Native Americans were in the headlines at that time, holding protest marches that rivaled those begun earlier with regard to the civil rights movement in general, as well as sentiment against the Vietnam War.
...
I was certainly no protestor. While supportive in a general way of the civil rights movement, including many of the grievances of Native Americans, I took part in no marches.
...
I suppose I was, for the most part, a member of that oft-cursed demographic known as the "Silent Majority"... But I did want to do my bit, at least through my writing, for the cause of racial tolerance... and for peace...
The two-part Red Wolf story in The Avengers #80-81 was only a tiny, tiny contribution to the dialogue then going on in the country."
Aus: Vorwort von Roy Thomas in Marvel Masterworks Avengers #9
(3) Wobei Thor sich bei solcherlei Unrecht durchaus nicht soooo sehr an irdische Gesetze gebunden fühlt. Aber wer wollte das einem Asen schon verübeln, schließlich gelten in Asgard andere Gesetze...

(4) "By now, anyone... is probably aware that, back in the day, Yours truly enjoyed tossing classic poetry into the comics I was fortunate enough to write for Marvel.
...
When John [Buscema] sent back a stack of gorgeous penciled art, I was struck almost at once by the fact that those two lines of poetry--or doggerel, take your pick--would fit the first four pantels to a 'T'. The exlamation 'Thief!' was perfect for panel 2--and 'Indian chief!' for panel 4, with the rest of the phrasing going into panels 1 and 3.
I lettered the copy in pencil directly onto the original art (staggering the lines of the first and third captions), and that was that."

Aus: Vorwort von Roy Thomas in Marvel Masterworks Avengers #9
 
REDAKTIONELLES
Keine Redaktionsbeiträge.
 
19.04.19
 

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REZENSION  © 2019 GERNOT ZIPPERLING

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