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DIE
RUHMREICHEN RÄCHER #65 |
WILLIAMS
VERLAG |
JULI 1977 (43. PRODUKTION) |
32
Seiten |
Heftpreis 1,50DM |
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INHALT |
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FAZIT |
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REDAKTIONELLES |
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RÄCHER
#64
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RÄCHER #66 |
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Hauptserie |
(20
Seiten) |
Zweitserie
(1/2, 6 Seiten) |
AVENGERS
#66
(07/1969) |
TALES OF SUSPENSE
#61 (01/1965) |
Titel: |
Titel: |
VERRAT! |
"DER TOD VON TONY STARK!" |
Originaltitel: |
Originaltitel: |
BETRAYAL! |
"THE DEATH OF TONY STARK!" |
Geschichte: |
Roy
Thomas |
Stan
Lee |
Zeichnungen: |
Barry
Windsor-Smith |
Don
Heck |
Tusche: |
Syd
Shores |
Dick Ayers |
Übersetzung: |
Hartmut Huff
|
? |
Lettering: |
? |
? |
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DRAMATIS PERSONAE |
AVENGERS |
GOLIATH (Clint Barton)
♦
IRON MAN
♦
THOR
♦
VISION
WASP
♦
YELLOWJACKET |
SONSTIGE HELDEN |
KEINE |
BÖSEWICHTE |
ULTRON-6
NEBENCHARAKTERE |
Dr. MACLAIN
|
CAMEO-AUFTRITT |
KEINE |
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INHALT |
Die Rächer Thor, Eiserner und Goliath testen an Bord eines
SHIELD Helicarriers
die Widerstandsfähigkeit einer Erfindung von Doktor Myron MacLain(1) -- einer neuartigen Metallegierung namens ADAMANTIUM. Das Ergebnis ist
ebenso erstaunlich wie erschreckend, denn nichts und noch nicht einmal die Rächer sind in der
Lage, einen aus Adamantium geformten Testzylinder zu zerstören...
Auch Vision ist bei den Tests anwesend, verhält sich aber selbst für seine
Verhältnisse ungewöhnlich ruhig - als er plötzlich einen
"Ruf"
hört und sich von unerträglichen Schmerzen gepeinigt vor den Augen
der Rächer in Luft auflöst!
Später: Die Computer des HQs spielen verrückt, denn der
Eiserne wird von den Trainings-Systemen beinahe getötet - währenddessen
der vermißte Vision in den Helicarrier eindringt und den
Adamantium-Zylinder entwendet...
Und schlimmer noch: Die Computer befanden sich die ganze Zeit über
unter Visions Kontrolle. Sein Ziel: Die Neuschaffung Ultrons --
diesmal aber aus unzerstörbarem Adamantium...!!!
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(1) Der gute Doktor steht in Diensten von SHIELD. |
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FAZIT
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Ohne die Story zu kennen, ist es
nicht ganz einfach, sich einen Reim auf die "Botschaft" des Covers zu
machen. Die Avengers in Aktion, so viel ist klar, aber nichts anderes
erwartet der Leser. Nach dem Lesen der Geschichte ergibt das Bild
hingegen perfekt Sinn: Die Rächer stehen im Kampf gegen einen aus
ihren eigenen Reihen -- die Rächer im Kampf gegen Vision.
Mit Betrug(1) hat das freilich nicht wirklich etwas zu tun, dafür umso mehr mit Verrat
COMIC,
in einer Geschichte, die alle Zutaten eines
großartigen Superhelden-Abenteuers enthält: Humor und flotte Sprüche,
Action, Tragik, überraschende Wendungen und einen Schurken, der
seinesgleichen sucht.
Roy
Thomas, der Erfinder von Vision, Ultron und nun auch ADAMANTIUM
INFO - dem neben Vibranium wichtigsten Metall des Marvel Universums überhaupt. Diese
Tatsache allein genügt, um die Story zu einem Meilenstein in der
Marvel-Historie zu machen - macht deswegen aber noch lange keine gute Geschichte
aus. Doch dem Autor gelingt im ersten Teil seiner zweiten
Ultron-Trilogie auch dieses Kunststück, geradezu mühelos ist man
versucht zu sagen. In seinen Charakterbeschreibungen konzentriert sich
Thomas dabei erneut auf den nach wie vor rätselhaft agierenden Vision und
setzt den Synthozoiden dabei einer körperlichen wie seelischen
Zerreißprobe aus: Von tiefer Trübsal erfaßt führt die schwierige "Menschfindung" Vision dabei vom Grabe Simon Williams'(2)
in einen seelischen
Abgrund(3), direkt an die Seite (oder so es scheint...) seines
Schöpfers und ermöglicht erst durch Visions Verrat die "Wiederauferstehung" des personifizierten Bösen, des Roboters namens Ultron.
Wow...
Doch
damit nicht genug, Vorhang auf für einen neuen, großartigen
Avengers-Zeichner, das damals erst 20-jährige Nachwuchstalent
namens
Barry (Windsor-)Smith.
Ein wie ich finde bedeutendes Ereignis und dabei habe ich ein mitunter
durchaus zwiespältiges Verhältnis zu Barry Windsor-Smiths
Arbeiten, die mir in manchen Passagen (auch bei "seinem" Conan) immer mal wieder
etwas zu unbeholfen wirken. Aber das ist natürlich (immer)
entscheidend abhängig vom persönlichen Geschmack des Betrachters.
Und dann: Windsor-Smith stand noch ganz am Beginn seiner
Karriere -- was Marvel nicht
davon abhielt, dem jungen Nachwuchstalent nach gerade einmal vier
"Probestorys" (Daredevil #50-52, Nick Fury #12) den Flagschifftitel Avengers
anzuvertrauen (und sei es auch nur für zwei Ausgaben). Und ja, auch dieses frühe Werk ist etwas unausgegoren, auf
großartige
Szenenbilder(4) folgen
(allerdings erst in
Avengers #67) auch immer wieder mal Panels, die etwas grobschlächtig wirken, und deren
Qualität (nach meiner Meinung) deutlich abfällt.
Unausgegoren (aber doch faszinierend) ist in seiner ersten
Avengers-Arbeit auch der massive Stilmix, den Windsor-Smith
hier anwenden durfte: Auf der einen Seite finden sich die
überdeutlichen Anleihen bei
Jack Kirby, auf der
anderen Seite aber auch "frische" Ideen für
Panelaufteilungen und
nicht zu vergessen, geradezu
surrealistisch
anmutendende Zeichnungen, die aber mal so absolut gar
nichts mit Kirby gemein haben - größer könnte der Unterschied nicht
ausfallen.
Windsor-Smith ist ohne Zweifel ein talentierter
Zeichner - der
polarisieren kann.
. . .
Nur in dieser Ausgabe wurde Windsor-Smiths Arbeit dabei vom bereits 1973 verstorbenen
Syd Shores(5)
getuscht. Shore vermochte es, den Zeichnungen großen
Detailreichtum zu verleihen und dabei gleicher- maßen sehr lebendig
erscheinen zu lassen. Ein Unterschied, der recht deutlich in der folgenden
Story zu sehen ist, die von George Klein getuscht wurde.
Unterm
Strich bleibt eine überaus spannende, handwerklich
hervorragend erzählte Geschichte voller Rätsel und Überraschungen (und
Adamantium!!), die zudem vom Team Smith/Shores in graphisch
gleichermaßen gelungene Bilder umgesetzt wurde. Nichts weniger als die
Höchstpunktzahl scheint mir dafür gerechtfertigt.
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(1) Vermutlich stammt die Coverübersetzung nicht von Hartmut Huff (oder er hatte einen schlechten Tag), denn
"Betrayal" bedeutet ausschließlich Verrat, so, wie es auf der "Splashpage" auch
übersetzt wurde.
(2) Wir erinnern uns, daß Ultron Vision das Gedankenmuster des (damals) toten Simon Williams
gab.
(3) Achtet darauf, wie der Baum
sich über beide Panels erstreckt, obwohl es zwei völlig unterschiedliche
Perspektiven sind - eine coole gestalterische Idee.
(4) Leider wurde das linke Panel von
Williams geradezu grandios verhunzt...
(5)
Aus: Interview mit Roy
Thomas in Alter Ego #50 Frage:
"Since you mentioned him, what do you
remember about Syd Shores from those days?"
Roy Thomas: "I heard
more about him than I saw. Gil Kane would describe him back in the
’40s,
when Syd was penciling Captain America, acting like he was the
savior of the company. Gil said Syd would hold out his hands
dramatically and say, 'With these hands, I’m holding this company
together!' [Jim laughs]
I don’t know if that’s entirely accurate,
but that’s how Gil described it. To me, Syd was just a very nice,
quiet, talented guy. Maybe all that fire had gone out of him because
of the way things had gone in his life. He didn’t become a valuable
penciler this time around, though he did some
decent penciling
on mystery stories—but he became a good inker for Colan’s Daredevil
and the like, because he could draw. Guys like Everett, Shores,
Giacoia, Sinnott, Ayers, and Palmer were valuable inkers because
they understood what was needed on the penciling better than an
inker who doesn’t really draw.
Syd may have
become 'just' a utility inker, but he managed to do that pretty much
up till the time he died. Stan made it possible for guys like him
and Bill to go on working, and nobody was looking to get rid of
them. In fact, Stan would get angry if any artist to whom he had
made even an informal commitment on Marvel’s part suddenly had time
on his hands when they wanted to be working.
That was one of
the practices of Stan’s that I took to quite naturally: if you told
an artist you were going to 'keep him busy', then you damn well
better find a way to do it. It was the writer’s, editor’s, and
production manager’s responsibility to see to it that regular
artists always had work at hand, and didn’t have much down time
where they weren’t making money, just because a writer couldn’t be
bothered to come up with a plot when he was supposed to.
There’s not much
thought about that in the field any more. Keeping the very top
people busy doesn’t count—that’s just editors fawning over
super-stars. At that time, we felt a responsibility toward people
who were non-stars; we couldn’t do it for everybody, but we did what
we could." |
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REDAKTIONELLES |
Keine neuen Inhalte. |
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14.04.17 |
|
ALL
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REZENSION
© 2017 GERNOT ZIPPERLING |
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