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DIE RUHMREICHEN RÄCHER #66
WILLIAMS VERLAG
AUGUST 1977 (44. PRODUKTION)
32 Seiten
Heftpreis 1,50DM  
 
INHALT
FAZIT
REDAKTIONELLES
 

RÄCHER #65

RÄCHER #67

 
Hauptserie (20 Seiten) Zweitserie   (2/2, 6 Seiten)
AVENGERS #67 (08/1969) TALES OF SUSPENSE #61 (01/1965)
Titel: Titel:
DAS IST DIE... ENTSCHEIDUNG! "DER TOD VON TONY STARK!"
Originaltitel: Originaltitel:
WE STAND AT ARMAGEDDON! "THE DEATH OF TONY STARK!"
Geschichte: Roy Thomas Stan Lee
Zeichnungen: Barry Windsor-Smith Don Heck
Tusche: George Klein Dick Ayers
Übersetzung: Hartmut Huff ?
Lettering: ? ?
DRAMATIS PERSONAE
AVENGERS
GOLIATH (Clint Barton) IRON MAN THOR VISION
WASP YELLOWJACKET
SONSTIGE HELDEN
KEINE
BÖSEWICHTE
ULTRON-6
NEBENCHARAKTERE
KEINE
CAMEO-AUFTRITT
CONTESSA VALENTINA ALLEGRA DE FONTAINE (SHIELD)
DUM-DUM DUGAN GABRIEL JONES (SHIELD)
 

INHALT

Ultron-6 tobt im Rächer-HQ rum!
Die Rächer stemmen sich mit vereinten Kräften gegen den adamantiumbewehrten Roboter, der eigentlich gerade Wichtigeres zu tun hat - nichts weniger nämlich, als die Vernichtung allen menschlichen Lebens auf der Erde herbeizuführen!!

In einem anderen Teil des HQs plagt Vision der Gedanke, daß er selbst es war, der dieses Unheil erneut auf seine Kameraden - auf die gesamte Menschheit - losgelassen hat. Schließlich wird ihm aber klar, daß der Schurke ihn dazu insgeheim programmiert haben muß.
Und Vision handelt...!

Noch während sich die übrigen Rächer berappeln, schleicht sich Vision in Ultrons altes HQ und fordert den Schurken zum Kampf heraus. Doch Ultron hat keine Zeit für derlei unnützes Geplänkel und entfleucht der Kampfesstelle.
Als dann auch noch SHIELD-Agenten den vermeintlich renegaten Vision ausschalten, scheint nichts und niemand mehr Ultron stoppen zu können...
 

FAZIT

Zusammenfassung der Story in drei Worten? "STERBT, RÄCHER... STERBT!"

Und etwas ausführlicher: Im zweiten Teil seiner persönlichkeitsstiftenden Ultron/Vision-Trilogie "erleichterte" Roy Thomas den Selbstfindungsprozeß des Synthozoiden, in dem er deutlich macht, daß Ultron tief in Visions Programm-Code einen Notfallplan verankert hatte: Im Falle des Ablebens seines Meisters würde Vision so unbewußt nichts unversucht lassen, um seinen "Herrn" wieder auferstehen zu lassen.
Im anschließenden "Showdown" stellt sich der nun psychisch gefestigt auftretende Vision seiner Nemesis entgegen, meint er doch der einzige zu sein, der aufgrund seiner Fähigkeiten dem atomaren Feuer des Schurken widerstehen kann...
 
Was bedeutet: Roy Thomas stellte klar, daß Vision sich weiterentwickelt hat, daß es ihm gelungen ist, sich von der Programmierung seines "Vaters" zu lösen und es ist seine "Menschwerdung", die es ihm ermöglicht, den wahren Feind zu erkennen. COMIC
Derlei episch anmutenden Balast muß Ultron natürlich nicht mit sich herumschleppen - seine Weiter- entwicklung beschränkt sich auf die Erweiterung seiner Fähigkeiten, dank derer er sich mühelos dem Kampf entziehen kann, um sich wichtigeren Dingen zu widmen. Denn das ist das Privileg des Schurken, unbekümmert seiner Mission nachgehen zu können, während ein von Selbstzweifeln geplagter Held seine Rolle in der Gesellschaft finden muß...

. . .

Barry Windsor-Smith verabschiedete sich mit dieser Arbeit fürs erste von den Avengers, bevor er zum Ende der williamschen Rächer-Ära noch einmal für drei Ausgaben (Avengers #98-100) zur Serie zurückkehren sollte(1).
Grafisch erreicht Avengers #67 leider nicht ganz den Standard von Windsor-Smiths erster Arbeit; zwar finden sich einige interessant gestaltete Panels, dominiert wird die Geschichte aber eher vom klassischen Stil/Aufteilung à la Jack Kirby. Und es liegt sicher nicht am Inker George Klein, daß mich manches Panel von Windsor-Smith nachdenklich werden läßt -- unbeholfen wirkende Zeichnungen, die auch in seinen späteren Arbeiten, zum Beispiel seinem deutlich längeren "Conan-Run", immer wieder auffallen.

Und wenn ich schon mal beim Kritisieren bin... An dieser Stelle mal ein Beispiel dafür, daß auch am williamschen Übersetzungshimmel durchaus nicht alles gülden glänzte. An manchen Stellen dieser Geschichte übertrieb es Hartmut Huff für meinen Geschmack punkto humorvollem Dialog etwas:
Zu weit entfernte er sich vom Originaltext, der das genau richtige Mischungsverhältnis besitzt. Selbst M. Strittmatters Wortspar-Übersetzung ist mir da unterm Strich lieber - allerdings kippt er dafür auch jeglichen Dialogwitz gleich komplett mit über Bord, was definitiv nicht die Lösung sein kann.

Unterm Strich fällt der mittlere Teil der Trilogie für meinen Geschmack deutlich schwächer aus, was aber eher Roy Thomas "anzulasten" ist. Vielleicht wäre die Beschränkung auf zwei Teile besser gewesen? Wir werden es sehen, wenn alsbald der ultimative Ultron droht!

 

 
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(1) Sein gerader einmal fünf Storys umfassender "Avengers-Run" wurde von Williams also komplett veröffentlicht.

 

REDAKTIONELLES

August 1977 war für die Rächer ein Dreifach-Monat -- an sich der ideale Zeitpunkt für ein Miniposter, aber wer darauf gehofft hatte, der hoffte vergeblich...

Die Checkliste kündigte den Redaktionsbeitrag der 44. Produktion an: US-Kriegscomics aus dem 2. Weltkrieg anhand des Beispiels "Death Patrol" von Dave Berg.
Nun mag Dave Berg den MAD-Lesern wirklich bekannt gewesen sein, ich bezweifle aber, daß viele Leser (wenn überhaupt irgendeiner) Interesse an der im Artikel vorgestellten Serie hatten. Nicht nur dürfte das allgemeine Interesse an Kriegscomics gegen Null tendiert haben, hier fehlt auch noch jegliche Verbindung zu Marvel. Prädikat: Ein Blick über den Tellerrand, aber allenfalls für spezialisierte Fans interessant...

Die 29. Leserbriefseite wurde dem Thema "Sich Selbst" gewidmet, sprich, die Fans konnten ihre Wünsche zur inhaltlichen Gestaltung äußern. Wenn ich die Briefe aber so lese, scheint mir, daß die Redaktion für einmal nicht wirklich auf die Leserwünsche eingehen wollte (oder konnte)...
 
18.12.17
 

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REZENSION  © 2017 GERNOT ZIPPERLING