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DIE RUHMREICHEN RÄCHER #77
WILLIAMS VERLAG
JANUAR 1978 (49. PRODUKTION)
32 Seiten
Heftpreis 1,50DM  
INHALT
FAZIT


REDAKTIONELLES

 

RÄCHER #76

RÄCHER #78

 
Hauptserie (19 Seiten) Zweitserie   (1/1, 11 Seiten)
AVENGERS #78 (07/1970) TALES OF SUSPENSE #68 (08/1965)
Titel: Titel:
DER MENSCHENAFFE SCHLÄGT IMMER ZWEIMAL ZU! "EIN MANN WIRD WAHNSINNIG!"
Originaltitel: Originaltitel:
THE MAN-APE ALWAYS STRIKES TWICE! "IF A MAN BE MAD!"
Geschichte: Roy Thomas Al Hartley
Zeichnungen: Sal Buscema Don Heck
Tusche: Tom Palmer Mickey Demeo (Mike Esposito)
Übersetzung: Brother Hu (Hartmut Huff) Brother Hu (Hartmut Huff)
Lettering: ? ?

DRAMATIS PERSONAE
AVENGERS
BLACK PANTHERCAPTAIN AMERICAGOLIATH (Clint Barton)
QUICKSILVERSCARLET WITCHVISION
SONSTIGE HELDEN
KEINE
BÖSEWICHTE
LETHAL LEGION
GRIM REAPERLIVING LASERMAN-APEPOWER MANSWORDSMAN
NEBENCHARAKTERE
MONICA LYNNEN'GAMO
CAMEO-AUFTRITT
KEINE
 
INHALT
Captain America folgt einem Ruf seiner Kameraden, als er auf dem Dach des HQs hinterhältig vom Menschenaffen angegriffen wird. Es entbrennt ein wilder Kampf, in dessen Verlauf Cap vom Dach gestürzt wird! Gerade noch können die herbeieilenden Rächer Caps sicheren Tod abwenden -- derweil sich der Menschenaffe angesichts der neuen Kraftverhältnisse aus dem Staub macht...

Noch während die Rächer über den Grund des Angriffs rätseln, handelt der Menschenaffe und entführt Monica Lynne - die Herzensdame T'Challas (Schwarzer Panther). Einmal mehr stellt sich der Panther allein dem Schurken und -- unterliegt...
Doch damit nicht genug, steckt doch mehr hinter der Agenda des Menschenaffens als nur die Bezwingung seines Erzfeindes: namentlich die LEGION DES TODES (Lethal Legion), die plant alle Rächer zu töten...

FAZIT
In der von Sal Buscema wunderbar dynamisch gezeichneten Eröffnungssequenz schickt sich der hünenhafte Man-Ape an, nacheinander die Avengers aufzumischen -- und als erster "Wischmob" dient ihm dabei kein anderer als Captain America. Und während die Glaubwürdigkeit der Szene etwas dünn scheint (hier kämpft immerhin Captain America), dient die Aktion vor allem dazu, um die gelungene Zusammenarbeit des Teams zu illustrieren - der Storyauftakt nach Maß markiert allerdings zugleich auch schon den Höhepunkt der Geschichte. COMIC

An dieser Stelle fragen sich nicht nur die Avengers, warum Man-Ape es eigentlich überhaupt auf Cap abgesehen hat, schließlich ist doch der Black Panther sein auserkorener Todfeind(1)? Ein typischer Storykniff des Autors, um die Neugier des Lesers zu wecken, und im im Kern der Geschichte konzentrierte sich Roy Thomas dann erneut auf eine vertiefende Charakterisierung T'Challas - des Königs der Wakandas - der als Schullehrer im privaten und Avenger im öffentlichen Leben gleichermaßen Anerkennung auch in der westlichen Welt gefunden hatte, über seine Rolle als Avenger aber noch immer im Zweifel war.

Nicht ganz unbeteiligt an dieser Selbstfindung ist T'Challas Freundin Monica Lynne, die zwar erneut als selbsbewußte Frau auftritt, deren Hauptaufgabe sich dann aber doch auf die Rolle der 'Damsel in Distress' beschränkt, die vom Black Panther und den Avengers gerettet werden muß. Und eigentlich nur vom Panther, denn Thomas nutzte den "Ehrenkodex" T'Challas, um ihm einen weiteren Soloauftritt zu bescheren: Ein Kampf auf Leben und Tod gegen Man-Ape - oder anders ausgedrückt die Neuauflage des Kampfes aus Avengers #62...

Daß so ein Soloabenteuer natürlich nicht so ganz der Sinn einer Teamserie ist, war Thomas natürlich bewußt und so deutet er vor dem Ende der Geschichte an, daß doch mehr hinter der Sache steckte, als nur die Rachegelüste M'Bakus (Man-Apes): Vorhang auf für die LETHAL LEGION INFO, eine aus alten Bekannten bestehende, auf den ersten Blick etwas krud zusammengewürfelt wirkende Truppe, mit nicht umbedingt den hellsten Köpfen aller Marvel-Schurken.

Die abschließende Splashpage läßt also auf mehr Rächer-Action in der Fortsetzung hoffen: Mal sehen, wie sich die bösen Herren unter der Ägide ihres eigentlichen Anführers Grim Reaper im abschließenden zweiten Teil des Abenteuers schlagen werden...

Trivia:
Mit Avengers #78 wechselten die Amis das Avengers-Signet, das von BSV folgerichtig für HIT Rächer #215 (enthält Avengers #90) übernommen wurde -- das einzige Rächerheft von BSV mit einem solchen Signet, das aktuell (Stand April 2019) auch WMCA schmückt.
Williams wiederum übernahm das Signet ab Avengers #93, auf den meisten Heften allerdings mit geänderter (falscher...) Farbgebung.


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(1) Der immer zornige Landsmann des Panthers hegt einen grandiosen Groll gegenüber T'Challa, wäre er doch gerne selbst König der Wakanda geworden...
 
REDAKTIONELLES
Der Januar 1978 bescherte den Rächernfans einen flotten 3er, sprich es wurden drei Rächerausgaben veröffentlicht (zumindest im Nielsen Gebiet I) und darüber hinaus wurde die Rächerserie auf Hoch- glanzpapier umgestellt. Allerdings hat zumindest meine Ausgabe von Rächer #77 16 Seiten mattes Papier im Mittelteil; deutlicher kann man eine Umstellungsphase wohl nicht demonstrieren.
Das kleine Produktionsproblem war aber offensichtlich kurzfristiger Natur, denn ab Rächer #78 haben die Hefte dann durchgehend Hochglanzpapier.

Für Redaktionsbeiträge blieb in allen drei Monatsausgaben kein Platz, woran letztlich die Iron Man-Story "schuld" ist, die ab Rächer #75 jeweils mit 11 Seiten (das US-Original hat 12 Seiten) abgedruckt wurde. Dafür gab es ein bißchen was bei den Fantastischen Vier (die Spinne-Hefte besitze ich nicht) und die 49. Produktion und 50. Produktion hatten wieder eine Cover-Vorschau -- letztmalig bei Rächern und FV, denn die Vorschau sollte erst mit den letzten Spinne-Ausgaben ab der 60. Produktion eine dauerhafte - wenn auch kurzlebige - Rückkehr feiern.
 
WEITERE REDAKTIONSBEITRÄGE DER 49. PRODUKTION
[Spinne nicht
berücksichtigt]

Die Infoseite der 49. Produktion zeigte klar auf, daß man in diesem Monat drei Rächerausgaben am Kiosk bekommen haben sollte und schmückt sich überdies mit der Marvel Value Stamp #4 'Thing'.

Und der Redaktionsbeitrag machte den Williamsianern erneut den Mund mit aktuellen US-Serien wässrig, nicht zuletzt mit Jack Kirbys Black Panther-Serie von 1977 - eine vom King gezeichnete und geschriebene Serie, die mir überraschend gut gefallen hat, als ich sie letztes Jahr erstmals (im US-Masterworks) gelesen habe. Man merkt beim Lesen der gut durchdachten und geschriebenen Geschichte, daß es eine Herzens- angelegenheit von Kirby war.
Leider kehrte der Meister nach der zwölften Ausgabe ebenso überraschend wie (diesmal) endgültig Marvel den Rücken zu, womit andere Autoren seine Geschichte irgendwie zu Ende bringen mußten. Trotzdem eine klare Empfehlung von mir, allerdings ist Kirbys Black Panther bislang nicht auf Deutsch erschienen.

Der eigentliche Knaller findet sich aber am Ende der US-Neuigkeiten, eine Serie (um nicht zu sagen eine eigenes Geschichten-Universum) zu der die "mehr wissende" Redaktion im wahrsten Sinne des Wortes schrieb: "Ein Comic, von dem man sicherlich noch hören wird!".
Wohl gesprochen, denn bereits im März 1978 begann Williams selbst mit der Veröffentlichung der 'Krieg der Sterne'-Abenteuer, antizipierend, daß der US-Überraschungserfolg sich in Deutschland im Kino (Kinostart erfolgte am 9. Februar 1978) und aus Sicht von Klaus Recht vor allem an den Kiosken wiederholen lassen würde...
Ankündigen konnte die Redaktion die Veröffentlichung aufgrund der Phasenauslieferung der Marvel Serien freilich nicht, was prompt in Leserbriefen kritisiert wurde, aber eben unvermeidlich war: Denn die 'Krieg der Sterne'-Hefte erschienen außerhalb des unsäglichen Phasenvertriebs, also bundesweit zeitgleich.
 
25.02.19
 

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REZENSION  © 2019 GERNOT ZIPPERLING

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