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Seite geändert am:
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DIE RUHMREICHEN RÄCHER
#90 |
WILLIAMS VERLAG |
JUNI 1978 (54. PRODUKTION) |
32 Seiten |
Heftpreis 1,50DM |
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→ INHALT |
→ FAZIT |
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→ REDAKTIONELLES |
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RÄCHER #89
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RÄCHER #91
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Hauptserie |
(19 Seiten) |
Zweitserie (1/1,
11 Seiten) |
AVENGERS
#91 (08/1971) |
TALES OF SUSPENSE
#81
(09/1966) |
Titel: |
Titel: |
MACH EINEN RIESENSCHRITT
RÜCKWÄRTS! |
"Die RÜCKKEHR des TITANIUM-MANNES!" |
Originaltitel: |
Originaltitel: |
TAKE ONE GIANT STEP--BACKWARD! |
"WHEN TITANS CLASH!" |
Geschichte: |
Roy Thomas |
Stan Lee |
Zeichnungen: |
Sal Buscema |
Gene Colan |
Tusche: |
Sal
Buscema |
Gary Michaels (Jack Abel) |
Übersetzung: |
? |
Brother Hu (Hartmut Huff) |
Lettering: |
? |
? |
|
DRAMATIS PERSONAE |
AVENGERS |
GOLIATH (Clint Barton)
♦
QUICKSILVER
♦
SCARLET WITCH
VISION
♦
WASP
♦
YELLOWJACKET |
SONSTIGE HELDEN |
CAPTAIN MARVEL (MAR-VELL) |
BÖSEWICHTE |
RONAN THE ACCUSER
♦
SENTRY 459 |
NEBENCHARAKTERE |
RICK JONES |
CAMEO-AUFTRITT |
KEINE |
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INHALT |
Während Monster-Gelbjacke
dank eines Rests verbliebener "Menschlichkeit" die Wespe
verschont
COMIC,
prahlt Ronan vor Captain Marvel, wie die
de-evolutionierende Wirkung
der Kree-Waffe die Vorherrschaft der Kree über die Erde auf
Jahrtausende hin sichern soll....
Derweil
erwehren
sich die Rächer (Vision, Scharlachhexe, Quecksilber)
und Rick Jones vergeblich
ihrer Haut gegen Wächter 459 und seinen willenlosen Helfer Goliath (Clint Barton): Nur Quecksilber und
Rick gelingt es gerade noch den strategischen
Rückzug
anzutreten. Sieg für die
Kree...
Und während sich später in der Kree-Zitadelle (vielleicht nicht) gänzlich Unerwartetes zwischen Vision und Wanda
(Scharlachhexe)
abspielt, protzt Ronan
mit einer kleinen aber "feinen"
Verbesserung
für die Evo-Strahlen -- mit noch verheerenderen Auswirkungen:
Rückverwandlung der Menschheit zu
Amöben...
Freilich hat Ronan seine Rechnung nicht mit der
Hartnäckigkeit
Quecksilbers gemacht, der aber mal gehörig alles
durcheinanderwirbelt
und es so Captain Marvel/Rick ermöglicht, den Zentralcomputer der
Zitadelle zu
zerstören!
Als Ronan dann auch noch die Nachricht erreicht,
daß Krieg zwischen Kree und Skrulls ausgebrochen ist, tritt diesmal
er selbst den
Rückzug an und die
Röcher haben einmal mehr
gesiegt. Oder so es
scheint.... |
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FAZIT
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Ganz klar, Kapitel 3 ist
der schwächste
Teil des neunteiligen Epos geworden. Kein "richtig" schlechtes Abenteuer, denn
wirklich schlechte Geschichten konnte Roy Thomas im
langen ersten Abschnitt seiner Karriere bei Marvel gar
nicht schreiben. Aber die Grundidee der "rückwärtigen
Evolution" zur Beseitigung der Gefahr der angeblich so aufmüpfigen
Menschheit führte bei Thomas nun einmal zu
rückmutierten, dumpfbackigen Höhlenmenschen -- das ist für
meinen Geschmack verdammt nahe am Horrorgenre und damit kann
ich (bekanntlich) herzlich wenig anfangen. Inhaltlich ist das zwar
nicht ganz fair bewertet (denn die Logik hinter dem Plot
funktioniert absolut), aber die Monsterfratzen-Idee mit
Steinzeit-Yellowjacket & Co. halte ich für arg
mißlungen(1).
Also alles ganz schlecht? Keineswegs. Ronans
Eskalation die Menschheit evolutionär nicht nur zurück in die
Steinzeit zu katapultieren (schlimm genug), sondern ebenso
konsequent wie endgültig gleich gänzlich in
Amöben/Urschleim(2) zu
verwandeln, hat für mich
Unterhaltungswert. Ein außerirdischer Massenmörder ohne
jegliche Skrupel -- funktioniert als Fiktion und ist ok,
solange es sich jedenfalls nur im Superhelden-Comic abspielt...
Und die Action ist gut (mehr aber auch nicht), wobei mir vor
allem die Angriffszene mit Springinsfeld Quicksilver gefällt,
deren Energieausbruch Sal Buscema recht
gelungen bildlich
umgesetzt hat.
Höhepunkt des Abenteuers ist aber ganz klar die kurze
Szene, als Ronan vom Ausbruch des
Kree/Skrull-Krieges
erfährt(3), was zur Abwechslung zu einer Planänderung führt:
Man kann über
Ronan sagen was man will, aber der Mann kennt seine
Prioritäten. Nun beginnt er also wirklich, dieser
Kree/Skrull-Krieg, dessen Namen das Epos schließlich trägt...
. . .
Und
dann war da noch so ganz nebenbei die Kleinigkeit (die so gar keine
Kleinigkeit war) der Liebesbeziehung zwischen Wanda und Vision.
Für den aufmerksamen Leser nicht ganz so überraschend, da Roy
Thomas
in den vorhergehenden Geschichten sorgsam daraufhin gearbeitet
hatte(4). Aber spätestens
jetzt
war nun
glasklar, die beiden
meinten es ernst. Eine kontroverse Beziehung zwischen Mutantin und
nicht-menschlichem Android, von Beginn an geprägt von
Problemen: Seien es Anfeindungen von außen
(Quicksilver sollte ihre Beziehung über Jahre vehement
ablehnen), Visions ewigem Zweifel an seinem Selbstwert
und Wandas labile Persönlichkeit, die Jahre später schließlich
gar zu den "erfundenen" Zwillingen(5)
führte.
In jedem Fall war diese Beziehung zwischen
Mensch und Android eine gelungene Bereicherung der
übergeordneten Avengers-Saga, die den beiden sehr beliebten
Charakteren Vision und Scarlet Witch neue Facetten verlieh und
von den (US-)Lesern äußerst positiv aufgenommen wurde.
. . .
Wie schon in der letzten Geschichte inkte Sal
Buscema erneut selbst. Ob
er diesmal mehr Zeitdruck hatte oder warum auch immer, Avengers
#91 ist eine seine schlechteren Arbeiten geworden; kein
gravierender Unterschied, aber sowohl Avengers #90 (Tusche Sal)
als auch Avengers #92 (Tusche George Roussos) gefallen mir
besser, sind etwas "feiner" ausgestaltet.
Trivia: Erstmals gab es die typischen,
eckigen Textblasen
bei Vision, hier noch auf weißem, später auf gelbem
Hintergrund. Ob diese Idee wirklich geeignet ist, Visions
"kalte Roboterstimme" zu
illustrieren, da bin ich mir nicht so sicher. Schwierig, so
etwas bildlich umzusetzen, zumal er ansonsten ganz normal
spricht. Definitiv geeignet war es aber, um den Charakter
(zusätzlich) von den übrigen abzuheben, es wurde damit geradezu
ein Markenzeichen für den Androiden geschaffen. Schade, daß
diese Idee im Laufe der Jahre für überflüssig erachtet wurde. Aber "Vision" ist
ja auch schon lange nicht mehr "Vision"...
___ (1) Um an dieser
Stelle mal die Verhältnismäßigkeiten gerade zu rücken. Richtig schlecht ist in jüngerer
Vergangenheit (2017/18) Jason Aarons Idee der "urzeitlichen
Avengers", implementiert im für Altfans durchaus verheißungsvoll
klingenden Oneshot 'Marvel Legacy' (11/2017,
US 4-seitiges 'Fold-Out-Cover' - das Beste am ganzen Heft...) und anschließend
zementiert in der nachfolgenden Ongoing-Serie 'Avengers (2018)': In Aarons Grundidee gehen die Avengers dabei mal eben als
(intelligente) Steinzeit-Versionen ihren Rächeraufgaben
nach, um dort Celestials zu bekämpfen und so die "Zukunft"
zu beeinflußen. Das ist alles ganz wunderprächtig divers und
sozialpolitisch "korrekt" erzählt -- Ideen-Qualität und
die daraus
resultierenden Geschichten spielen hingegen heutzutage anscheinend kaum noch eine Rolle.
Und im Vergleich zu solchem Schrott ist Roy
Thomas' Steinzeit-Idee geradezu ein 5-Sterne-Plot...
(2) Ob winzig
klein (wie es
sich für eine "anständige" Amöbe gehört:
Wiki) oder riesig
groß -- Amöben hatten es Roy Thomas irgendwie
angetan...
(3)
"...the climax of
'Avengers #91', which wound up the battle between the Avengers
and Mar-Vell on one side and Ronan and the Sentry on the other.
...
At any rate, the pitched battle is rudely interrupted
when Ronan learns the Kree galaxy is under assault from none
other than the Skrulls--'our avowed foes', as the Accuser calls
them, 'since time out of mind'. Apparently nobody had ever
bothered to mention that age-old rivalry to the Fantastic
Four--or to Stan and Jack!"
Aus: Vorwort von Roy
Thomas in
Marvel Masterworks Avengers #10
(4) Spätestens seit
Avengers
#79:
Avengers #79
Avengers #81
Avengers #86
Avengers #90
(5) In Steve Engleharts zwölfteiliger
Miniserie 'The Vision and The Scarlet Witch, Vol. 2'
(10/1985 - 09/1986) verlassen Wanda und Vision die Avengers, um
ein "normales" Leben zu führen. Schließlich haben die beiden
zusammen sogar zwei gezeugte (Zwillings-)Söhne, was rein
'technisch' gesehen ja etwas schwierig scheint, wenn einer der
Partner ein nicht-menschlicher Android ist... Wandas magische
Fähigkeiten machten dies gleichwohl (scheinbar) möglich, bis
der Spuk sich auflöste (West Coast Avengers Vol. 2 #52, 12/1989 -
John Byrne fand Engleharts Idee
doch eher doof...) und sich Wandas dissoziative
Identitätsstörung voll manifestierte (West Coast Avengers Vol. 2 #56/57). Kurzum ein
Trauma jagte in Wandas Leben das nächste...
Brian Bendis
nahm diesen Faden 2005 auf (Avengers Vol. 3 #500-503) und führte Wanda in ihre ultimative Krise. Auslösendes Moment war dabei Wandas überwältigender Wunsch,
ihre
Zwillingssöhne zurück
"ins Leben" zu holen und die Folge Wandas totaler
Zusammenbruch,
der zum Crossover 'House of M' führte, in dem Wanda sich ihre
ganz eigene (heile) Welt schuf.... Psychologisch schwieriger
Stoff, aber eines ist klar:
Mit dem kleinlauten Anhängsel aus den ganz frühen Avengersjahren hat
diese Scarlet Witch nicht mehr viel gemein. Heute muß
man sie ganz klar als einen der mächtigsten Superhelden
überhaupt im Marvel Universum einstufen. Und das ist auch absolut cool so. |
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REDAKTIONELLES |
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12.07.2022 |
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REZENSION
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