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Seite geändert am:
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DIE RUHMREICHEN RÄCHER
#89 |
WILLIAMS VERLAG |
JUNI 1978 (54. PRODUKTION) |
32 Seiten |
Heftpreis 1,50DM |
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→ INHALT |
→ FAZIT |
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→ REDAKTIONELLES |
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RÄCHER #88
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→
RÄCHER #90
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Hauptserie |
(19 Seiten) |
Zweitserie (1/1,
11 Seiten) |
AVENGERS
#90 (07/1971) |
TALES OF SUSPENSE
#80
(08/1966) |
Titel: |
Titel: |
GERICHTSTAG |
"WENN DER MÄCHTIGE FÄLLT!" |
Originaltitel: |
Originaltitel: |
JUDGMENT DAY |
"WHEN FALL THE MIGHTY!" |
Geschichte: |
Roy Thomas |
Stan Lee |
Zeichnungen: |
Sal Buscema |
Gene Colan |
Tusche: |
Sal
Buscema |
Gary Michaels (Jack Abel) |
Übersetzung: |
Brother Hu (Hartmut Huff) |
? |
Lettering: |
? |
? |
|
DRAMATIS PERSONAE |
AVENGERS |
GOLIATH (Clint Barton)
♦
QUICKSILVER
♦
SCARLET WITCH
VISION
♦
WASP
♦
YELLOWJACKET |
SONSTIGE HELDEN |
CAPTAIN MARVEL (MAR-VELL) |
BÖSEWICHTE |
RONAN THE ACCUSER
♦
SENTRY 459 |
NEBENCHARAKTERE |
CAROL DANVERS
♦
RICK JONES
♦
Dr. DONALDSON
♦
EDWIN JARVIS |
CAMEO-AUFTRITT |
KEINE |
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INHALT |
Wie von
Ronan befohlen greift Wächter 459 die Rächer Quecksilber, Scharlachhexe und
Vision an. Die Aufgabe des Wächters: Töte Captain Marvel! Doch dann erhält
der Wächter unvermittelt einen neuen Auftrag: 'PLAN ATAVUS'(1)
-- ein Vorhaben, das den erwachten Captain Marvel mit blankem
Entsetzen
erfüllt und
die Rächer
ratlos zurückläßt...
RÜCKBLENDE: Rick erzählt nun das
wenige, was er von
Mar-Vell (Captain Marvel) über die Kree erfuhr: Wie die Kree die
NICHTMENSCHEN (Inhumans)
schufen, wie Wächter 459 und auch Ronan gegen die FV
kämpften und wie Captain Marvel vom Spion der Kree
zum
Verteidiger
der
Erde wurde, was anscheinend sogar von der Obersten
Intelligenz akzeptiert wurde, die Mar-Vell sein
rot-schwarzes
Kostüm gab(2).
Zurück im HQ stiftet eine Nachricht
von Goliath (Clint Barton) noch mehr Verwirrung: Auf einen Notruf
von Janet van Dyne (Wespe) hin flog der Rächer nach
Alaska,
wo Janet und Henry Pym (Gelbjacke)
seit
Avengers #75
einen Regierungsauftrag ausführen:
Dort befindet sich nicht nur ein unbekannter
Dschungel, sondern
Gelbjacke wurde mental von einer unbekannten Macht
kontrolliert
und er ließ die völlig verstörte Wespe
ratlos zurück.
Ein Dschungel voller urzeitlicher Kreaturen, mit denen Goliath
kurzen Prozeß
macht -- bis dann Ronan und Wächter 459 kurzen
Prozeß mit ihm
machen.... Und schlimmer noch: Die flux herbeigeeilten Kameraden stehen nicht
nur dem von den Kree mental kontrollierten
Goliath gegenüber.
Denn Ronan
fürchtet die menschlichen Superwesen mehr als
alles andere und leitet mit 'Plan Atavus'
die ultimative Auslöschung der Menschheit ein: Evo-Strahlen
sollen für eine Rückverwandlung in
Steinzeitmenschen
sorgen! Und den Anfang macht...
Monster-Gelbjacke!
___
(1) 'atavus' (lat.): Großvater des
Urgroßvaters (Ahnherr/Urahn) "Ein Atavismus... ist das
Wiederauftreten von anatomischen Merkmalen bei einem Lebewesen, die
bei entfernteren stammesgeschichtlichen Vorfahren ausgebildet
waren..." (Wiki) Das Nomen als Omen
war von Roy Thomas nicht zufällig gewählt worden...
(2)
Die Rückblende stellte für Williams natürlich einmal mehr ein
kleines Veröffentlichungs- und Chronologiedilemma dar, was von Hartmut Huff
(diesmal als Übersetzer angegeben) bedingt
gut gemeistert wurde: Der Kampf der FV gegen
Sentry 459/Ronan
war in der Tat in
FV #60/61
veröffentlicht worden. Hingegen war er innhaltlich gesehen großzügig
bezüglich den Captain Marvel-Veröffentlichungen in
Rächer #1-42, die
bereits mit
CM #14
endeten.
Diese (deutschsprachige) Lücke wird teilweise durch Hachettes
Superhelden-Sammlung Band #25 (CM #17-23) geschlossen.
Bei Stan Lees
Verweis
auf Thor #146/147 übersah er allerdings,
daß die Inhumans-Historie nicht in den Thor-Geschichten geschildert
wurde (die acht Monate später in
Spinne #129-132
veröffentlicht
wurden), sondern in den jeweils
5-seitigen Inhumans-Geschichten
der US-Thor-Hefte. Immerhin können diese Abenteuer heute
auch auf Deutsch
gelesen werden, in Hachettes
Marvel-Comic-Sammlung Band #109. |
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FAZIT
|
Nach den sich überschlagenden Ereignissen
in der letzten
Geschichte holte Roy Thomas mit einem kleinen Schwenk ins
Horrorgenre (das 70iger Jahre "Revival" der Gruselserien war
bekanntlich auch bei Marvel voll im Gange...) fast schon
ein wenig Luft, skalierte dann aber die Suche nach den
entführten Captain Marvel und Alt-Avenger Henry Pym
schnurstracks hoch zu einer Bedrohung für die gesamte
Menschheit...
Wer meine Rezensionen zu
Frankenstein und
Dracula gelesen hat, weiß, daß ich
definitiv kein ausgemachter Freund besagten Horrorgenres bin und einen
"Steinzeit-Gelbjacke" finde ich... *zensiert*... Glücklicherweise verfolgte
Roy Thomas diese Idee nicht großartig weiter (die Auflösung
des Horror-Ausflugs gibt es
aber natürlich im nächsten Heft), sondern konzentrierte sich im
Kern weiter auf eines meiner Lieblingsthemen: Science Fiction im ganz großen, im
"galaktischen" Ausmaß.
Dazu knüpfte er an die Ereignisse
in
Fantastic Four (FF #64/65) und Captain Marvel (CM #1-21)
an und verwob sie einmal mehr meisterhaft zu einem neuen, größeren
Ganzen. So schuf er die Grundlage von Ronans Tun und Handeln:
Sein Streben nach absoluter Macht und stellvertretend in seiner
Person den
überbordenden Argwohn der Kree gegenüber der Menschheit, die
gar als existenzielle Gefahr für das (übermächtige) Kreeimperium gesehen wird. Tatsächlich legte
Roy Thomas damit - bereits 1971 - den Grundstein für DEN
Dauerkonflikt im "galaktischen" Teil des Marvel Universums: Die Furcht der
diversen außerirdischen Spezies (Kree, Skrull, Shi-Ar
etc.) vor den Menschen, genauer gesagt natürlich vor deren
scheinbar zahllosen Superwesen, die den technologischen
Nachteil der Menschheit mehr als nur kompensieren und die die bis
heute immer wiederkehrenden Angriffe auf die Erde ein ums
andere mal erfolgreich abwehren können(1).
Diese menschlichen Superwesen
stellen also eine zentrale Bedrohung für das Kree-Imperium dar -- und die Auslöschung der
gesamten Menschheit soll als Lösung für dieses "Problem"
dienen. Damit nahm der Plot nun wirklich Fahrt auf...
. . .
Erneut eine sehr
ordentliche Arbeit von Sal Buscema, der sich diesmal selbst inkte
(für mich ist allerdings kein wirklicher Unterschied zu Sam Grainger
im vorherigen Heft erkennbar). Herausragend ist dabei seine eröffnende
'Splashpage'
COMIC
-- das war
nun nicht gerade eine neue Gestaltungsidee, hatte er sie im
kleineren Maßstab zuvor doch
schon mehrfach eingesetzt, aber die Wirkung im 'großen'
Panel ist nochmal deutlich gesteigert.
___ (1) Das 19-teilige Crossover'
Operation: Galactic Storm' (03-05/1992,
hier mit den Coverabbildungen der beiden 2006 veröffentlichten
Tradepaperback-Ausgaben)
und 16 Jahre später das von Brian Bendis initiierte 'Secret Invasion'
(06/2008-01/2009) sind nur zwei
Beispiele hierfür.
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REDAKTIONELLES |
Keine Redaktionsbeiträge in
diesem Heft. |
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WEITERE REDAKTIONSBEITRÄGE DER 54. PRODUKTION
[Spinne nicht berücksichtigt] |
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Wohl um die Iron Man-Storys
fast ungekürzt veröffentlichen zu können, fanden sich in den letzten
Rächer-Heften nur noch selten Redaktionsbeiträge. Besser sah es dies
bezüglich bei den FV aus (die Spinne-Hefte
sind unberücksichtigt, da ich nur einen kleinen Teil davon besitze), so auch in der 54. Produktion, die den
Marvel-Mini-Markt
und gar ein
doppelseitiges Miniposter
enthält. Das war's dann aber auch bei den FV
gewesen; erst zum Schwanengesang der letzten 13
Spinne-Hefte sollte es noch einmal eine Renaissance an
Redaktionsbeiträgen geben.
Außerdem findet sich in diesem
Produktionsmonat die
32. Leserbriefseite
und die hatte es wahrlich in sich. Neben den üblichen
positiven/negativen Kritiken am (neuen) Papier, zuviel/zu wenig
Zweitstorys und/oder Leserbriefseiten etc. pp. und daß Comics ein teures
Hobby waren... (nicht, daß sich daran jemals etwas geändert
hätte...) schrieb Leser Carsten Hagemeier aus Rheda
(was in Nordrhein-Westfalen liegt und damit im zuerst belieferten
Williams Nielsen Phasengebiet I) nicht nur hellauf begeistert vom
"ersten Sonderheft vom KRIEG DER STERNE", nein, die
Redaktion übertrumpfte dies mit ihrer Antwort auf Thomas Wirsums
Wunsch nach "Sonderbänden mit den Annuals von Spinne, FV und
Rächer" sogar noch:. |
Liebe Leute!
Ihr wißt ja, daß das "Grüne Licht" inzwischen wieder aufgeflammt ist
(siehe KRIEG DER STERNE). Aber bald schon wird es ganz fürchterlich
brennen, wenn das, was sich Thomas wünscht (Annuals!!), bald
Wirklichkeit wird. Mehr sei im Moment nicht verraten! Nur eins: In
Marvels Hexenküche zischt und brodelt es schon..!! |
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Dies war nun beileibe
nicht der erste Hinweis auf die sehnlichst gewünschte
Veröffentlichung dieser "Jahreshefte" (vgl. Annuals
bei Williams?), aber der eindeutigste, der
sich in den Heften finden läßt. Leider sind (mir) keine weiteren
Einzelheiten zu diesen "Planungen" bekannt und die Tatsache, daß
nichts davon verwirklicht wurde, kann einen echten Marvelianer schon
traurig stimmen...
Anlaß für die euphorische Stimmung der
Redaktion dürfte besagtes "Grünes Licht" gewesen sein, namentlich
die Serien
Krieg
der Sterne (03-05/1978) und
Marvel-Sonderausgabe (06/1978 und 03/1979), die dem
Marvel-Portfolio "kurz vor 12" noch einmal neues Leben einhauchten.
Die Antwort der Redaktion dürfte dabei ca. April 1978 verfaßt worden
sein (dies ergibt sich aus den üblichen zwei Monaten
Produktionsvorlauf), also zur Mitte der
kurzlebigen KdS-Veröffentlichungen und mitten während der redaktionellen
Fertigstellung des ersten Marvel Sonderausgabe-Heftes, das im 54.
Produktionsmonat (06/1978) erschien. Kein Wunder
also, daß die Stimmung der Redaktion zu diesem Zeitpunkt überschwenglich
war.
Da beide Serien
bundesweit zeitgleich ausgeliefert wurden (sie im
Gegensatz zu den übrigen Serien also außerhalb des Phasenvertriebs
erschienen), dürften aber auch die Verkaufserfolge recht früh bekannt
gewesen sein. Eine weitere Antwort der Redaktion auf der nächsten
Leserbriefseite (vgl.
Rächer #94)
bestätigt auch ganz klar, daß erst einmal nur wenige KdS-Ausgaben
geplant gewesen waren -- der Markt angetestet werden sollte.
Tatsächlich erschien in
diesem 54. Produktionsmonat schon kein 'Krieg der Sterne' mehr, statt dessen "nur
noch" die erste
Marvel-Sonderausgabe. Man muß davon ausgehen, daß die alsbald
eintreffenden Verkaufszahlen (der Portfolioerweiterung) ernüchternd
ausfielen und so das "Projekt Annuals" beerdigten, noch
bevor es überhaupt wirklich begonnen hatte... |
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08.06.2022 |
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REZENSION
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