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Seite geändert am:
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DIE RUHMREICHEN RÄCHER
#91 |
WILLIAMS VERLAG |
JULI 1978 (55. PRODUKTION) |
32 Seiten |
Heftpreis 1,50DM |
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→ INHALT |
→ FAZIT |
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→ REDAKTIONELLES |
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RÄCHER #90
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RÄCHER #92
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Hauptserie |
(19 Seiten) |
Zweitserie (1/1,
11 Seiten) |
AVENGERS
#92
(09/1971) |
TALES OF SUSPENSE
#82
(10/1966) |
Titel: |
Titel: |
"ALLES GEHT ZU ENDE!" |
"MIT
WAFFEN-GEWALT!" |
Originaltitel: |
Originaltitel: |
ALL THINGS MUST END! |
"BY
FORCE OF ARMS" |
Geschichte: |
Roy Thomas |
Stan Lee |
Zeichnungen: |
Sal Buscema |
Don Heck |
Tusche: |
George Roussos |
Frank Giacoia |
Übersetzung: |
? |
? |
Lettering: |
? |
? |
|
DRAMATIS PERSONAE |
AVENGERS |
CAPTAIN AMERICA
♦
GOLIATH (Clint Barton)
♦
IRON MAN
QUICKSILVER
♦
SCARLET WITCH
♦
THOR
♦
VISION |
SONSTIGE HELDEN |
CAPTAIN MARVEL (MAR-VELL) |
BÖSEWICHTE |
KEINE...? |
NEBENCHARAKTERE |
CAROL DANVERS
♦
DUM DUM DUGAN
♦
EDWIN JARVIS
H. WARREN CRADDOCK
♦
NICK FURY
♦
RICK JONES |
CAMEO-AUFTRITT |
MR. FANTASTIC
♦
THING |
|
INHALT |
Nur kurz können die Rächer
(Goliath, Quecksilber, Scharlachhexe, Vision)
ruhen, da erfährt die
Öffentlichkeit von der abgewehrten
Kree-Invasion. Die
Rächer wollten Stillschweigen bewahren, um eine Panik zu
vermeiden, doch nun
hat die US-Regierung eine
Untersuchungskommission
eingesetzt...
Angeheizt wird die Situation von Senator H. WARREN CRADDOCK,
der aber mal gar keinen Zweifel an einer außerirdischen
GEFAHR
aufkommen läßt. Eine Gefahr, die auch von Captain Marvel und
den
Rächern selbst
ausgehen soll!
Und während Carol
Danvers Mar-Vell erst mal aus der Schußlinie
bringt, verschlägt
sich nicht nur die öffentliche Stimmung vollends
gegen die Rächer. Denn
alsbald müssen sich die Helden vor H. Warren Craddock für ihr
Handeln
rechtfertigen!
Und die Anhörung verläuft
nicht gut für unsere
Helden, wird schließlich
vertagt -- alles schlimm
genug, doch nichts gegen das, was die Rächer im HQ
erwartet: Captain
America, Thor und der Eiserne lösen kurzerhand die
Rächer
auf!!! Punkt. Aus. Ende...? |
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FAZIT
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Die
Avengers waren (und sind) ein Action-Comic --
aber eben nicht immer und ausschließlich. Für ausufernde
Actionssequenzen fehlte in dieser Episode auch schlicht der
Platz(1), denn nicht nur
hatte Roy Thomas inhaltlich viel mitzuteilen, auch die
Schilderung der neuartigen Bedrohungslage durch die
"öffentliche Meinung" mußte ausführlich genug erfolgen,
um ihre volle Wirkung zu entfalten.
Zentraler Punkt ist
dabei der wichtige Subplot um H. WARREN CRADDOCK(2),
dessen "Feldzug" gegen die anscheinend nur ihm bekannten
153 außerirdischen
Schläfer die
Öffentlichkeit auch und gerade gegen die Avengers
aufwiegelt. Roy Thomas trieb
die Avengers dadurch in die Ecke, in der er sie haben wollte:
Durch die Vertuschung der fehlgeschlagenen Kree-Invasion trugen sie in
erheblichem Maße zu ihrer prekären Situation bei und ihre (für
die Öffentlichkeit nebulös bleibende) Beziehung zu Captain
Marvel - einem Kree - öffnet Raum für allerlei
Spekulationen. Daß sie Mar-Vell dann auch noch die "Flucht"
ermöglichen, schlägt dem Faß
den Boden aus und die Gründungsmitglieder Thor, Iron Man und
Captain America lösen die Avengers auf...
Keine Frage, Roy Thomas verstand es bei aller manchmal
vielleicht auch etwas ausufernd geratener
Gesellschaftskritik zu
unterhalten und die Neugier des Lesers zu wecken - ihn zum Kauf
des nächsten Heftes zu animieren.
Zwischendurch
eingestreut gibt's einen hochdramatisch inszenierten (die
einzige und nicht übermäßig gelungene Actionsequenz...)
Hubschrauberabsturz
COMIC, inklusive Rettung der 'damsel in distress' (aka
Carol Danvers) und verschiedentliche Andeutungen und Hinweise, daß
vielleicht nicht alles so ist, wie es scheint. Da ist zum
Beispiel
Craddocks übertrieben wirkender, aufbrausender Ausbruch ob
Rick
Jones' plötzlichem
Abgang und Rick hält
punkto Verdächtigungen selbst auch nicht gerade hinterm
Berg.
Und warum will denn Carol Danvers wirklich allein mit
Mar-Vell ins sichere Versteck fliegen? Romantisches Interesse
etwa? Oder täuscht das, blickt Carol Danvers in diesem
Panel nicht irgendwie verdächtig drein...?
Und vor allem: Die
Großen Drei lösen einfach mal so die Rächerbande auf. Punkt.
Nach kurzem Luftholen stellt sich hier natürlich die Frage, ja
dürfen
die das denn überhaupt(3)? Was ergibt in
diesem Puzzle eigentlich Sinn und was wird sich erst
im Nachhinein als tatsächlich sinnig herausstellen? Ohne
jedenfalls Roy Thomas' Meisterplan zu kennen, konnte man hier
doch wirklich niemandem mehr über den Weg
trauen...
. . .
Zeichnerisch
verabschiedete sich Sal Buscema mit diesem Abenteuer für immer
von den Avengers und ehrlich gesagt, so traurig bin ich darüber
nicht. Die
Zeichnungen finde ich diesmal zwar besser gelungenen als bei seinem eigenen Inks, aber...
'Nuff said, flugs zur nächsten Geschichte: Vorhang auf für
die Skrulls und vor allem auch
NEAL ADAMS!
Trivia: Zum zweiten Mal nach
Avengers #71
frönte Roy Thomas seinem Faible für die
Superhelden aus seinen eigenen Kindheitstagen.
Diesmal noch begrenzt als eine Art
Vision der kommenden
Ereignisse, sollten diese "alten" Helden ihren
Auftritt dann im großen Finale der Saga (Avengers #97) bekommen:
"Also foreshadowed in
#92 was another event that would be crucial to the emerging
storyline, as I had Sal draw Rick thinking about super heroes
he'd read about in old 1940s comics--not only Marvel's original
'Big Three' of that decade [Anmerkung: Captain America,
Sub-Mariner, "original" Human Torch], but also the Fighting Yank, the Heap, the
Green Lama, and the Fantom of the Fair, from other companies'
comics.
...
I had that panel colored in shades of a
single color, just in case an old copyright-holder reared his
litigious head. Did I check out my use of the non-Timely/Marvel
heroes with Stan? Probably not. But I should have, since
getting a letter from an indignant lawyer was something that
would've landed me in hot water with Stan or, worse yet, with
publisher Martin Goodman, even if the latter no longer owned
the company he headed."
Aus: Vorwort von Roy
Thomas in
Marvel Masterworks Avengers #10
___ (1) Und zum Schluß
ging der Platz dann in "kritischer Weise" aus... Jedenfalls geriet der durch
die Coverszene angekündigte Auftritt der "großen" Drei (Thor,
Iron Man, Captain America) mit sage und schreibe drei Panels schon etwas arg kurz, wofür
es auf der Leserbriefseite von Avengers #92
aber auch eine
Erklärung
gab.
(2) Bei seiner gelungenen
Charakterisierung von H. Warren Craddock dürfte sich Roy Thomas
vom berüchtigten Senator McCarthy (WIKI) inspirieren haben lassen, der in den
50iger Jahren durchaus erfolgreich "antikommunistische
Stimmung" in Politik und Gesellschaft der USA machte. Bei
der Namensfindung für 'Craddock' diente allerdings ein Musiker als Inspiration:
"For some reason, I named Craddock after a minor rock singer,
an ex-football-player named 'Crash' Craddock, who in the early
'60s had had a mild hit recording titled 'Don't Destroy Me'.
Why do I remember that? Blamed if I know!"
Aus: Vorwort von Roy
Thomas in
Marvel Masterworks Avengers #10
(3)
Roy Thomas läßt stellvertretend Goliath (Clint Barton) die
'Mutter aller Fragen' stellen: Hatten denn die
Gründungsmitglieder wirklich das Recht, die Avengers nach ihrem
Gutdünken aufzulösen? Tatsächlich erfolgte 1971 darauf noch gar keine
Antwort. Die gab es erst 1982 in
Annual #11
(08/1982)
als die 'Avengers Charter' vom damaligen Avengers-Autor Roger Stern
erstmals in Wort und Schrift ausformuliert/festgehalten wurde:
The
Avengers organization may be disbanded
only by order of
the National Security Council for a breach of national
security, or by unanimous vote of the
entire active membership of the Avengers. |
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AVENGERS CHARTER AVENGERS BY-LAWS SECTION SIX:
DISCORPORATION |
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Mit anderen
Worten, Goliath hatte Recht: Die Auflösung der Rächer hätte ein
einstimmiges Urteil ALLER AKTIVEN Rächer erfordert und nicht
nur eine Entscheidung der Gründungsmitglieder. Zur Ehrenrettung
von Roy Thomas sei allerdings auch angemerkt, daß die Charter
1971 eben noch nicht schriftlich festgehalten worden war... |
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Aus: Interview mit Roger
Stern (Avengers Anniversary Magazine, 11/1993):
"It's been
so long, but I remember that Mark (Gruenwald) gave me a lot of
notes to build on -- he asked me to do it. I'd just taken over
as regular scripter on THE AVENGERS, and there was an annual in
the works. They wanted to run a feature on the Charter in the
back -- it was time to spell things out. Mark had already done
a lot of research into the thing, so I took his notes and added
'my' two cents.
...
You see, any organization, for
various legal purposes, has to have a charter that sets out
their goals -- what they intend to do. The specifics of how
those goals are to be met are spelled out in the bylaws. That's
what the piece in the AVENGERS ANNUAL was to be about.
...
It allows the Avengers to be recognized as a legally-founded
organization, for purposes of cooperating with other,
established, law-enforcement organizations: the New York Police
Department, Interpol, the FBI -- not to mention dealing with
goverments, the United Nations, whoever."
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HIER geht's zur kompletten Avengers
Charter (Version 1982) von Autor Roger Stern
und
HIER zur erweiterten Version von
1993 von Autor Larry Hama. |
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Keine Redaktionsbeiträge in
diesem Heft. |
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15.08.2022 |
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REZENSION
© 2022 GERNOT ZIPPERLING
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