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Seite geändert am:
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DIE RUHMREICHEN RÄCHER
#92 |
WILLIAMS VERLAG |
JULI 1978 (55. PRODUKTION) |
32 Seiten |
Heftpreis 1,50DM |
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→ INHALT |
→ FAZIT |
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→ REDAKTIONELLES |
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RÄCHER #91
←
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→
RÄCHER #93
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Hauptserie |
(DE 30 S.
/ US 34 S.) (1) |
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AVENGERS
#93 (11/1971) |
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Titel: |
|
[Kein dt. Titel
wegen Seitenkürzung] |
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Originaltitel: |
|
THIS BEACHHEAD EARTH |
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Geschichte: |
Roy Thomas |
|
Zeichnungen: |
Neal Adams |
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Tusche: |
Tom
Palmer |
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Übersetzung: |
? |
|
Lettering: |
? |
|
|
DRAMATIS PERSONAE |
AVENGERS |
ANT-MAN
♦
CAPTAIN AMERICA
♦
GOLIATH (Clint Barton)
IRON MAN
♦
QUICKSILVER
♦
SCARLET WITCH
♦
THOR
♦
VISION |
SONSTIGE HELDEN |
CAPTAIN MARVEL (MAR-VELL) |
BÖSEWICHTE |
3 SKRULLS
♦
SUPER-SKRULL |
NEBENCHARAKTERE |
RICK JONES |
CAMEO-AUFTRITT |
KEINE |
|
INHALT |
Part One(2) 'THIS BEACHHEAD EARTH' |
Kein deutscher Titel |
[US 4x Seiten (1-4) /
Williams 2x Seiten (1-2)](1) |
|
Vision schleppt sich mit letzter
Kraft ins HQ und bricht dort
wie
leblos zusammen - vor
den Füßen der perplexen Captain America, Eiserner und
Thor! Da
ertönt - quasi aus dem
Nichts - die Stimme
des Ameisenmannes, denn der Eiserne hatte ein
Treffen der
Gründungs-Rächer einberufen, dem der
Kleinste der Großen prompt Folge leistete. Welch glückliche
Fügung, denn Ameisenmann ist einzige Rächer, der Vision
helfen kann... |
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Part Two(2)
'A JOURNEY TO THE
CENTER OF THE ANDROID!' |
Teil Zwei 'EINE REISE INS INNERE DES
ANDROIDEN!' |
[US 18x Seiten (5-22) /
Williams 16x Seiten (3-18)](1) |
|
Schnurstracks macht sich der kleinste aller
Superhelden auf den langen und gefahrvollen Weg ins Zentrum
des bewußtlosen Androiden! Nichts und niemand stoppt ihn: Nicht
herumwirbelnde
Tentakel und auch
nicht zuschnappende
Kapillaröffnungen,
nicht wild attackierende
Antikörper und noch
nicht mal Visions instabilisierende
Schaumblasen. Schließlich düst
der
Ameisenmann direkt ins
Gehirn
des Androiden und befestigt dort
das lose Kabel
des Patienten...
Vision ist
gerettet und alsbald stellt sich
heraus, daß es nicht die originalen Rächer waren, die ihre
Kameraden aus dem Team
warfen! Der Android
erzählt nun, wie die vier vermeintlich verstoßenen Rächer (Goliath, Quecksilber,
Scharlachhexe, Vision) zu Carol Danvers Ranch fuhren, um sich dort
mit Mar-Vell zu
beratschlagen. Weit
kamen sie freilich nicht, alldieweil drei von ihnen angegriffen
wurden -- von vermeintlichen
Hausrindern(!), die
sich als Mr. Fantastic, die Fackel und das Ding
entpuppten...?!?
Und nur der Android konnte sich gerade noch so einer Gefangennahme
entziehen...
Doch nun machen sich
die echten Gründungs-Rächer auf, ihre Kameraden aus den
Klauen der mysteriösen Angreifer zu
befreien! |
|
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Part Three 'WAR OF THE WEIRDS!' |
Teil Drei 'KRIEG DES GRAUENS!' |
[US 12x Seiten
(23-34) / Williams 12x Seiten (19-30)] |
|
Captain Marvel und Carol Danvers
sind Gefangene der außerirdischen
Skrulls, die sich als
die Fantastischen Vier ausgaben! Und ebenbürtige Doppelgänger der FV
die Fremdlinge wahrlich sind, was auch Goliath schmerzlich
feststellen muß...
Doch die fix herbeigeeilten Gründungs-Rächer und Vision kriegen das
"Skrullproblem" flux in den
Griff und auch
Mar-Vell kann sich und Carol Danvers
befreien!
Es gelingt nun Mar-Vell einen Omni-Wellen-Projektor (Omni-Wave
Projektor)
INFO
zu
bauen, mit dem er die
Kree davor warnt, daß die Skrull nunmehr im offenen Krieg mit
den Kree stehen. Doch der auch als Superwaffe einsetzbare
Projektor zeigt Mar-Vell auch die Wahrheit über... Carol Danvers,
die in Wirklichkeit der SUPER-SKRULL
INFO
ist!!! Nicht daß Mar-Vell diese
Erkenntnis viel nutzt, denn der Super-Skrull macht
kurzen Prozeß mit ihm
und verläßt kurzerhand mit seinen drei Gefangenen (Mar-Vell,
Quecksilber, Scharlachhexe) die
Erde. Woran auch ein
"Goliath" nichts ändern
kann und was die
zurückbleibenden Rächer in tiefe Ratlosigkeit
stürzt... |
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___
(1) Im November 1971 hatten die
meisten
US-Geschichten 34/35 Seiten Umfang, ein "Problem", was von Williams
mit einer Kürzung um 4 Seiten "gelöst" wurde. Ausgerechnet bei solch
einem Meisterwerk. Ein Jammer... Konkret fehlen die kompletten
US-Seiten 1, 8 und 10, sowie Teile von 2/3, die neu zu einer Seite
ummontiert wurden. Alle weiteren Details dazu in den
Anhängen.
(2) Im
US-Original fehlt die Angabe "Part One" auf der eröffnenden
Splashpage (bei
Williams fehlt ja die komplette Seite...), "gedanklich" habe ich
diese Angabe ergänzt. Die Angabe fehlt bereits auf der
Bleistiftzeichnung,
wohingegen das Pendant
"PART TWO"
vorhanden ist.
Heißt, entweder hatte Neal Adams den Zusatz vergessen (wohl eher
nicht) oder aber
absichtlich weggelassen. Für den 1983er Nachdruck
'The Kree-Skrull War #1-2' hatte Marvel den (fehlenden)
Zusatz dann
ergänzt, allerdings wurden hier die
jeweiligen Eröffnungsseiten generell geringfügig überarbeitet
(ebenso die Farbgestaltung) und über alle Einzelhefte/Kapitel hinweg als
Teile 1-9 durchnummeriert. |
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FAZIT
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Wau, kaum war
Neal Adams
mit an Bord(1) nahm
Roy Thomas' grande
Epos aber mal so richtig Fahrt auf. So ist es auch nicht
ganz so verwunderlich, daß der 1983er US-Nachdruck
'The Kree-Skrull War'(2) direkt mit
der ersten Adams-Ausgabe (Avengers #93) in die Saga einsteigt, denn die vier
vorangegangenen Geschichten sind im Grunde "nur" die sorgsame
Einleitung(3) -- die allerdings den Boden für die nachfolgenden
Ereignisse bereiteten und daher auch unverzichtbarer
Bestandteil der Storyline sind. Anders als Sal
Buscema (aber auch dessen Bruder John oder ein Gene Colan) war Adams
dabei aber
ein Zeichner, der seine eigenen Ideen in die Geschichten einbrachte,
der aktiv am Plot ("storytelling") beteiligt war(4).
Daß er dabei visuell
beeindruckende - grandiose - Zeichnungen schuf, wertet seinen Beitrag zum
Gesamtergebnis noch zusätzlich auf: Da tut sich schon ein
gewaltiger Unterschied zu den Künstlern aus der zweiten Reihe
(wie zum Beispiel ein Sal Buscema) auf, da ist sichtbar
mehr Talent vorhanden, sowohl bei den zeichnerischen Grundfähigkeiten
als auch beim gestalterischen Ideenreichtum. So kann wohl
kaum ein Zweifel daran herrschen, daß Neal Adams - neben Gene
Colan und John Buscema - die graphischen Glanzpunkte während
der Williams-Rächer-Ära setzte(5). Adams verband die
wunderbar fließenden, cineastisch anmutenden Choreographien
eines Gene
Colan mit fast Big John-Niveau erreichenden, anatomisch
korrekten Darstellungen und das in seinem unverkennbaren, ganz
eigenen Stil. Er war also der vielseitigste der drei Altmeister
und beantwortet damit unisono die ewig strittige Frage, ob
'Geschichte oder Zeichnungen' wichtiger sind: Am besten
die Frage stellt sich gar nicht erst, einfach weil beides
auf höchstem Niveau ist.
Förmlich ins Auge springen aber
natürlich Neal Adams Zeichnungen und besonders hervorhebenswert
scheinen mir dabei dabei seine kombinierten
Nah-/Fernperspektiven und die bisweilen
enorm eindringlich wirkenden
Gesichts-Portraits.
Erst recht, wenn sie wie
hier radikal
aufs Wesentliche (die Augenpartie) reduziert sind (mal ganz
abgesehen vom coolen Spiegelungseffekt). Sehr
stark ist auch die horizontal aufgeteilte Darstellung der
beiden Handlungsebenen im dritten Teil, die durch den
"Countdown" und die unterschiedliche Farbgebung noch
zusätzlich an Intensitivität gewinnt.
COMIC
Ich weiß nicht, ob Adams als erster auf die Idee
einer solchen Paralleldarstellung kam, aber seine Version ist
definitiv gelungen.
Absolutes Glanzstück von Avengers #93 ist dabei
ohne Frage der 18-seitige
Mittelteil "A Journey to the center of the Android", der
auf einer Idee des Zeichners basiert,
die Roy Thomas nur zu gerne verwendete. Nicht nur, weil die
'November '71'-Ausgabe satte 34 Comic-Seiten ('Giant-Size Issue') haben sollte und somit
ausreichend Platz bot, sondern weil es schlicht eine tolle Idee war(6).
Das Resultat ist ein absolut sehenswerter Bildrausch, eine von
Adams temporeich inszenierte Achterbahnfahrt allererster Güte: Grandiose, halb psychedelisch, halb technik-basiert
anmutende Szenenbilder eines irrwitzigen Trips im semi-mechanischen
Körper des "humanoiden Roboters" Vision. Cineastisch und
actionreich gleichermaßen, denn natürlich muß sich Ant-Man
auf dieser Rettungsmission auch seiner eigenen Haut erwehren, wenn
der bewußtlose Körper des Androiden so einiges an
automatischen Abwehrsystemen aufbietet, die dem wohlmeinenden Eindringling
aber mal tüchtig einheizen...
Damit ist dies ohne Zweifel
auch einer der eindruckvollsten
Auftritte, die Hank Pym alias Ant-Man in 60 Jahren Marvel-Historie
hatte, ein furioses Feuerwerk voller faszinierender, durchaus
realistisch wirkender Grafikideen(7)
von Neal Adams,
das aufzeigt, wie positiv sich ein "schreibender" Zeichner auf eine Geschichte
auswirken kann. Dazu ein Topautor wie Roy Thomas, der lange vor
allen anderen Autoren damit begonnen hatte, die losen Enden des
damals noch jungen Marvel Universums zu einem größeren Ganzen
zusammenzuknüpfen. Ein Autor, der das genau
richtig dosierte, ironisch-pointierte Wortmaß für ein Actionfest fand, das
zeigt, WIE gut Marvel im ausgehenden 'Silver Age' war. Das Resultat der
Kooperation: Ein Vermächtnis für die Comic-Ewigkeit(8)!
. . .
Und dann war da noch (Geschäftsmann)
Martin Goodman... Wie schon
am Seitenumfang der Geschichte unschwer zu erkennen ist,
handelt es sich um ein extralanges Abenteuer, das man
so eigentlich in einem Annual und nicht in der regulären Serie
vermuten würde. "Schuld" daran war DC, die schon
für die August 1971 anstehende Preisrunde auf Idee
gekommen waren, selbige mehr oder weniger elegant
mit einer Erhöhung des Seitenumfangs von 36 auf 52 Seiten zu
bemänteln. So glaubte man (DC)
den Lesern die Preiserhöhung von satten 66% (von 15 auf 25
Cent) schmackhaft machen zu können (Action Comics #403,
Batman #234,
Green Lantern #85)... Marvels ewig umtriebiger
Geschäftsführer Martin Goodman erkannte die Brillanz dieses
Plans und entschied - geschäftstüchtig wie er war - spontan,
ab Oktober/November 1971
den selben "Trick" anzuwenden. Schließlich stand auch bei Marvel
die nächste Preiserhöhung an...
Anders als DC verlangte Marvel seinem
kreativen Personal dabei aber mehr Leistung ab, denn einige
der Serien, insbesondere die Flagschifftitel (betrifft die von
Williams veröffentlichten
ASM #102
,
FF #116
und
Avengers #93) enthielten ausschließlich neues
Material, wohingegen DC von Beginn an für die zusätzlichen
Seiten auf Nachdrucke von bereits zuvor
veröffentlichtem Material setzte(9).
Und mit eben diesen
zusätzlichem (Neu-)Material "verkaufte" das 'Bulletin' die
Preiserhöhung auch den werten Fans (Info
von
der
Leserbriefseite
in Avengers #93), eine Argumentation, der man
vielleicht eher folgen mochte (sofern es sich denn um
Neumaterial
handelte...). Das Problem war nur, daß Martin Goodmans
Entscheidung nicht nur sehr plötzlich erfolgte, sondern daß vor
allem die Zeichner vielfach ohnehin schon am Anschlag
arbeiteten. Eine Krux, die
von Seiten der Künstler schlicht nicht einlösbar war.
Woraufhin Marvel (wie zwiellichtig Goodman auch immer gewesen
sein mag, der Mann war nicht doof...) kurzerhand den Stecker zog und
das Experiment nach zumeist nur 1 Ausgabe wieder beendete und
zum alten Seitenumfang zurückkehrte, jetzt aber mit einem
Heftpreis von 20 Cent (ASM #103,
FF #117,
Avengers #94 -
immerhin auch satte 33% Preiserhöhung). DC
hingegen hielt noch bis Mitte 1972 an diesem Konzept (25 Cent
mit neuen Storys und Nachdrucken) fest und vergraulte laut Roy Thomas dadurch
so manchen Fan/Käufer. Anders
ausgedrückt: Martin Goodman kam, sah und siegte...(10)
. . .
Inspirationen Einmal mehr ließ sich Roy
Thomas für seine Storytitel von literarischen Vorlagen
inspirieren: "Issue 93 opens
with 'This Beachhead Earth'. Thomas titled
each chapter of his magnum opus with a burlesqued title of
classic screen or prose science fiction. This one refers to
'This
Island Earth', the fifties film [Romanvorlage
von Raymond F. Jones von 1952] where mutants from Metaluna make
off with Faith Domergue for God-knows-what-purpose."
"In
'Journey to the Center of the Android' (the title a
tip-of-the-hat to Jules Vernes), Ant-Man and his trusted pet
ants,
Crosby, Stills and Nash, take a
'fantastic voyage' of sorts inside the Vision's synthezoid
body."
"The Vision's story may seem suspect, but all is
explained in part three, 'War of the Weirds' (the title
recalls
H. G. Wells)." Zitate aus: "The Kree-Skrull War" von Joey Cavalieri in
FantaCo's Chronicles #4 (04/1982)
___ (1) Neal Adams
gesamter 'Avengers-Run' als Zeichner beschränkt sich (leider)
auf Avengers #93-96, sowie die Cover von Avengers #92-94/96.
Tatsächlich war es die Coverzeichnung von Avengers #92, die die
"Tür für Adams öffnete":
"...but at that time suddenly
Neal Adams came wandering in ... So he came to AVENGERS, [after
he] did a cover for the preceding issue, and as a result those
concepts I had just took off."
Aus: Interview mit Roy Thomas in
Comics Interview Super Special 'Masters of Marvel'
(1989)
Sein
Marvel-Debüt hatte Neal Adams freilich schon 1969 bei den X-Men gegeben
[X-Men (Vol. 1) #56-63/65]:
"The first time I got
away from DC was when I went to Marvel to do the X-Men. It
didn't stop me from working at DC; they were a little annoyed
at me, but that was a calculated plan. ... If people saw that I
would do such a thing, then other people might do it. Beyond
that, it seemed like working for Marvel might be an interesting
thing to do. It was, as matter of fact. I enjoyed working on
the X-Men. [The company was] more friendly, a lot more real and
I found myself delighting in the company of Herb Trimpe, John
Romita and Marie Severin. I found them to be people who were
not as oppressed as the people at National [i.e., DC Comics]
were." Zitat von
Wikipedia.
Sämtliche dieser Geschichten wurden
auch auf Deutsch veröffentlicht, mal mehr, mal weniger
vollständig:
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X-Men #58/59 in
HIT COMICS X-Männer/X-Menschen #216/217
(08/1971
& 07/1972, BSV) X-Men #56-63/65 als
Sonderausgabe zum Comic Salon 2004
(06/2004, HC, Panini) X-Men #50-59 in
Marvel-Comic-Sammlung Band #69
(08/2015, HC, Hachette) X-Men #60-66 in
Marvel-Comic-Sammlung Band #102
(11/2016, HC, Hachette) X-Men #57-59 in Marvel Klassiker: X-Men #1
(06/2016, HC, Panini) |
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(2) 'The Kree-Skrull War
#1/2' (09-10/1983) war der erste Nachdruck der Saga und
beschränkt sich auf die Neal Adams/John Buscema-Ausgaben
(Avengers #93-97). Als "Ersatz" für die fehlenden Storys
gibt es einen
7-seitigen Prolog (Autor: Alan Zelenetz /
Bleistiftzeichner:
Walt Simonson / Tusche: Tom Palmer), der die Ereignisse aus Avengers #89-92
zusammenfäßt. Außerdem erhält man 2 coole umlaufende Cover im schönsten
Klassikstil von Walt Simonson:
Cover 1
/ Cover 2. Das ist es dann aber auch oder um
es offen auszusprechen: Für Avengers-Komplettsammler ist die 1983er
'Special Edition' sicherlich eine Überlegung wert (mattes Papier von
guter Qualität), allerdings ist besagter Prolog auch im
Marvel Masterworks Avengers Band #10,
wie auch im
Omnibus Avengers Band #4
enthalten.
(3) Mit entsprechend gutem Willen lassen sich die Ursprünge der Saga sogar noch
viel weiter zurückführen... FRAGE:
"... tell me something about the working of the great
'Kree-Skrull War'. Of course you created the conflict between
the Skrulls and the Krees way back in CAPTAIN MARVEL #2."
RT: "Just the usual accident. Some of the stuff maybe came out
of when I succeeded Stan on CAPTAIN MARVEL after one issue...
. . .
I inherited it and that got me interested in the Kree. And
we were in the process then of tying things together, and I
always liked continuity, then as now, and it bothered me that
we had these races, the Kree and the Skrull in particular, that
kept popping up -- we could have brought in others but those
were the two main ones. I thought we should bring them
together, so I started leading towards that in the issues that
Sal Buscema was drawing of AVENGERS, with Captain Marvel
and the whole thing." Aus: Interview mit
Roy Thomas in
Comics Interview Super Special 'Masters of Marvel'
(1989)
(4) RT:
"... but [then] something else happened, which is why the
stories get reprinted and why they work out so much better --
with no insult to Sal [Buscema], he's a fine artist that I like
to work with very much -- but at that time suddenly
Neal
Adams came wandering in; this was after our stint on X-MEN,
that had been the first time we worked together.
. . .
Neal was much more involved creatively in the story than Sal
was -- Sal drew what you gave him and did a fine job of it.
Neal wanted to keep adding things. Well, first of all there was
a personal contact which I didn't have with Sal or with John or
with some other artists...
I remember Neal and I were
walking... just walking around talking about ideas, when I
mentioned to him the idea of the fourth Skrull, you know -- the
fact that three of the Skrulls had turned into cows but one of
them had not been accounted for, from FANTASTIC FOUR #2. And he
really sparked to that. Then he added his own segment in one of
the giant issues, it was entirely his own idea. He just called
me and said: 'Listen, I'd like to do this thing with the
Vision' -- the story was already plotted, the idea was the
Vision would come in and collapse and they'd bring him back and
that kind of thing, and then go off and find the cows -- and
since the book had been made into a giant [issue] he said, 'I'd
like to put in a middle chapter in which the Ant Man goes into
his brain'. And we talked it over for maybe another few
sentences, and I had a lot of faith in what Neal would do ....
so I said, 'Go with it'." FRAGE:
"And that was one of the
classic AVENGERS sequences." RT:
"And it was the start of
the idea that the Vision was the Human Torch remodelled. Neal
only had the Vision discover something sort of vaguely there,
but that was his idea, and later on we kept on with that."
Aus: Interview mit
Roy Thomas in
Comics Interview Super Special 'Masters of Marvel'
(1989)
(5) Ja, ich weiß... Aber
ich denke, Jack Kirby hat bei beispielsweise bei den Fantastic
Four nun wirklich Beeindruckenderes geschaffen, als in seiner
kurzen Avengers-Phase. Und Don Heck ist, nun ja, Don Heck
halt... Und wie immer gilt: Die Geschmäcker sind halt
verschieden.
(6) Für uns ältere Jahrgänge, die
als Jugendliche den Film mit Begeisterung im deutschen
3(!)-Kanäle-TV gesehen haben, ist es naheliegend, daß sich Neal
Adams für seine 'Reise durch Vision' zweifelsohne vom 1966er
Science Fiction-Klassiker 'Fantastic Voyage' ('Die phantastische Reise')
inspirieren ließ - was der Klasse des Abenteuer-Trips aber weiß
Gott keinen Abbruch tut: "One
thing I've always given Neal full and deserved credit for,
though, is the chapter I titled 'A Journey to the Center of the
Android!'. We had 34 pages to fill with story, so when Neal
told me he'd like to bring in Ant-Man (who hadn't been seen in
comics in a while) and send him inside the fallen Vision to
find out what ailed him, I basically just said, 'Go for it!". I
was content to get my jollies writing dialogue for this latest
homage to the film FANTASTIC VOYAGE (and to the various earlier
SF stories that had inspired it)."
Aus: Vorwort von Roy
Thomas in
Marvel Masterworks Avengers #10
(7) Eine Augenweide
für jeden Fan klassischer Superheldencomics sind Neal Adams
realistische Darstellungen das exakte Gegenteil von 90% von all
dem, was "moderne" Comics heutzutage verunziert.
Dabei war Adams ein essentiell wichtiger Vertreter der
"photorealistischen" Schule, die Ende der 60iger in den
USA entstanden war und die sich (glücklicherweise für uns
Klassikfans) als wegweisend für die US-Comics erweisen sollte:
Adams' art style, honed in advertising and
in the photorealistic***
school of dramatic-serial comics strips, marked a signal change
from most comics art to that time. Comics writer and columnist
Steven Grant wrote in 2009 that,
" Jim Steranko at
Marvel and Neal Adams were the most prominent new artists of the
late '60s to enter a field that had been relatively hostile to new
artists ... and breaths of modernism, referencing advertising art
and pop art as much as comics. Despite vastly different styles, both
favored designs that drew on depth of focus and angularity that put
the reader in the center of the action while slightly disorienting
them to increase the tension, and placed special emphasis on
lighting and body language as emotion cues. Not that these things
were unknown in comics by any stretch, but publishers traditionally
deemphasized them. As well, both were hugely influential on how a
new generation of artists thought about what comics should look
like, though Adams was arguably more influential; his approach was
more visceral and, more importantly, he ran a studio in Manhattan
[Continuity Associates] where many young artists started their
professional careers." Von:
Wikipedia
***
Photorealism is
a genre of art that encompasses painting, drawing and other graphic
media, in which an artist studies a photograph and then attempts to
reproduce the image as realistically as possible in another medium.
Although the term can be used broadly to describe artworks in many
different media, it is also used to refer specifically to a group of
paintings and painters of the American art movement that began in
the late 1960s and early 1970s. ... As a full-fledged art
movement, Photorealism evolved from Pop Art and as a counter to
Abstract Expressionism as well as Minimalist art movements in the
late 1960s and early 1970s in the United States.
Von:
Wikipedia
(8) In seinem Vorwort für das 2000
veröffentlichte Kree-Skrull War-TPB blickte
Neal Adams durchaus stolz auf
seinen Beitrag zurück und bedauerte, daß es ihm nicht vergönnt
war, die Saga abzuschließen:
"THREE COWS SHOT ME DOWN".
(9) In
Comic Book Market Place #18
(09/2000) findet sich eine
Übersicht
aller Marvel-52-Seiten-Hefte, die
von Marvel zwischen Oktober 1971 und März 1972 veröffentlicht
wurden; es werden dabei allerdings auch einige Hefte außerhalb dieser
Phase aufgelistet (zum Beispiel Daredevil Special #2 vom Februar
1971). Wie man hier schnell sieht, gab es auch bei Marvel
viel Nachdruckmaterial. Zum Beispiel handelt es sich bei den
'Specials' um die ganz regulären Annuals der Serien, die schon
immer umfangreicher waren und die Ende der 60iger/Anfang der
70iger Jahre generell nur
Nachdrucke enthielten.
Dazu gab es brandneue
"Tryout-Serien" mit neuem Material wie
Marvel Spotlight #1
(11/1971) und
Marvel Feature #1
(12/1971), das
neben der 19-seitigen Defenders-Hauptgeschichte einen (kurzen)
Sub-Mariner-Nachdruck enthält und zusätzlich noch mit einer
neuen, 10-seitigen Dr. Strange-Story aufgefüllt wurde, die die
Rückkehr des Meistermagiers in (s)einer eigenen Serie
vorbereitete (Marvel Premiere #3, 07/1972).
[Die Defenders- und Dr. Strange-Geschichte wurden von Hachette
in
Marvel-Comic-Sammlung Band #104 auf Deutsch
veröffentlicht.] "Incidentally, I should
mention that Marvel Feature began life as an oversize comic,
with its lead feature followed by a seven-page reprint of an
Everett Sub-Mariner story from the mid-1950s and a new Dr.
Strange story that I wrote and Don Heck penciled."
Aus: Vorwort von Roy
Thomas in
Marvel Masterworks Defenders #1
Der ganze
Ablauf der Umstellung war also ein von Martin Goodman
veranlaßter Schnellschuß und erfolgte marveltypisch
kreativ (chaotisch...). Im Falle der Avengers führte es gar dazu, daß es
keine
Oktober-1971-Ausgabe gibt:
Avengers #92
hat das Cover-Datum September, Avengers #93
aber bereits das Cover-Datum
November.... WIE chaotisch
es zuging hat Rolf Brown in einem Artikel für CBMP #18 zusammengefaßt:
"In October 1971, Marvel Comics began
the process of restructuring the pricing of their entire
line... the result was a complex mix of different prices, page
counts, and publication schedules. Since August 1969 Marvel
comics had been priced at 15 Cent a copy except for a few
giant-size reprints. Instead of simply increasing the cover
price to 20 Cent, Marvel announced (on the
bullpen page) that
in celebration of the tenth anniversary of the publication of
'Fantastic Four #1' and the birth of the Marvel Age of comics,
the entire line would be giant-sized for a month.
The
giant-sizes would cost 25 Cent a book, a better per page deal
than before, the editors assured us. However, on the letters
pages of some titles there appeared the well worn discussion of
paper costs and the need for an [price] increase. These
disparate messages point to a hasty decision to run a series of
giant-sized issues.
Additional signs point to some
confusion at Marvel and a struggle to adjust to the announced
changes. A case in point is some October issues: some were at
15 Cent and others were 25 Cent. Also some November issues
carried a 25 Cent cover price while still other November issues
were priced at 20 Cent.
Several new
quarterly titles were started in this period, for instance
'Marvel Spotlight #1' published in November 1971 was a 15 Cent
issue, but the second issue dated February 1972 was priced at
25 Cent. The other title in this category is 'Marvel Feature',
a tryout book intially featuring the Defenders. 'Marvel
Feature's' first issue came out in December 1971 and the second
issue was dated March 1972. Both books were 25 Cent giants and
have original content. 'Marvel Triple Action' (a semi-annual
according to the indicia) saw its first issue in February 1972
with a 25 Cent price... with subsequent issues priced at 20
Cent (the first of these appearing in May).
A number of titles had two
giant-sized issues for which there is no universal explanation,
although it does appear that titles which had two giants did
not have an annual."
Aus: Artikel von Rolf Brown in
Comic Book Market Place #18
(09/2000)
(10) In der Tat, 'National
Periodical Publications' (DC) hatte schon spezielle
Vorstellungen, was den Lesern für 25 Cent zumutbar war. Dabei
mußten die ohnehin schon leidensfähig sein: So war es bei DC
ganz normal, daß in den Monaten mit 2 regulären Ausgaben
(bei Superman zum Beispiel
Juni und
Dezember 1971) 1 Heft ausschließlich
Nachdruckmaterial enthielt. Wohlgemerkt, es handelte sich um
Ausgaben der laufenden Serie, womit man als Sammler
praktisch gezwungen war, diese Hefte zu kaufen. Und nun
sollten die Käufer - Monat für Monat - als Gegenwert für den
66% Aufpreis noch mehr Nachdrucke erhalten...? Das "Projekt"
scheiterte jedenfalls kläglich, denn Mitte/Ende 1972 zog auch
DC den Stecker und kehrte - wie zuvor schon Marvel - zu einem
Heftumfang von 36 Seiten zurück, zu einem Preis - wie Marvel -
von 20 Cent: "Ende 1971 gelang
Goodman ein bedeutender Coup gegen DC -- wobei nicht klar ist,
wie viel davon im voraus geplant war und wie viel auf spontaner
Entscheidung beruhte. Die 36-seitigen Farbcomics, die ab 1962
12 Cent gekostet hatten, wurden mittlerweile für 15 Cent
verkauft. Nun quasi über Nacht, erweiterten Marvel und DC den
Umfang ihrer Hefte auf 52 Seiten und verlangten 25 Cent: Eine
Erhöhung des Preises um zwei Drittel bei nur 50 Prozent mehr
Umfang. Die meisten Seiten bestanden aus neuen Comics, die
übrigen aus Nachdrucken.
Doch nach nur einer, höchstens
zwei Ausgaben mit 52 Seiten ruderte Goodman plötzlich zurück zu
36 Seiten - nun aber zu einem Preis von 20 Cent. Zugleich hatte
er eine Abmachung ausgehandelt, die den Verkäufern einen
größeren Anteil dieser 20 Cent zusprach, so daß Marvel auf
zusätzlichen Platz in den Verkaufsregalen hoffen konnte. 'DC
wird baden gehen', verkündete Goodman stolz in seinem Büro, als
er mir und Herstellungsleiter John Verpoorten seine Strategie
erläuterte.
Noch ein ganzes Jahr hielt die Konkurrenz an den
dickeren und teureren Heften fest. Als DC Ende 1972 ebenfalls
auf 20 Cent zurückging, hatte Marvel zum allerersten Mal die
Verkaufszahlen von DC übertroffen und war zum erfolgreichsten
Comic-Verlag der Welt geworden." Aus:
'75 Years of Marvel'
von Roy Thomas (aus der deutschen Übersetzung) |
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29.09.2022 |
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REZENSION
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