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Seite
geändert am: |
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RÄCHER #6
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→
RÄCHER #8 |
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Hauptserie |
(21
Seiten) |
Zweitserie
(1/2, 8 Seiten) |
AVENGERS
#8 (09/1964) |
CAPTAIN MARVEL
#3 (07/1968) |
Titel: |
|
"KANG, DER EROBERER!" |
AUS DER ASCHE DER NIEDERLAGE! |
Originaltitel: |
Originaltitel: |
"KANG,
THE CONQUEROR!" |
"FROM
THE ASHES OF DEFEAT!" |
Geschichte: |
Stan
Lee |
Roy
Thomas |
Zeichnungen: |
Jack
Kirby |
Gene
Colan |
Tusche: |
Dick
Ayers |
Vincent
Colletta |
Übersetzung: |
Behrend de Cuvry |
? |
Lettering: |
Hartmut Huff |
Hartmut Huff |
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DRAMATIS PERSONAE |
AVENGERS |
CAPTAIN AMERICA
♦
GIANT-MAN
♦
IRON MAN
♦
THOR
♦
WASP |
SONSTIGE HELDEN |
KEINE |
BÖSEWICHTE |
KANG |
NEBENCHARAKTERE |
RICK JONES |
CAMEO-AUFTRITT |
KEINE |
|
INHALT |
Ein UFO ist in Virginia gelandet und versetzt die US-Regierung in
helle Aufregung - herbeieilende Panzer werden von Energiestrahlen
zerstört!
KANG DER EROBERER (Kang the Conquerer) zeigt sich schließlich und
diktiert
den "Herrschern der Erde" seine Bedingungen. Es kommt zu einer
ersten Auseinandersetzung mit den alarmierten Rächern, die Kang aber
für sich entscheiden kann.
Herrisch prahlt Kang nun davon, daß er
ein Zeitreisender sei und schon im alten Ägypten als Pharao Ramtut geherrscht
habe. Seine Eroberung der Erde
im 4. Jahrtausend schließlich verschaffte ihm seine überlegenen
Waffentechnologien. Diese Technologien ermöglichen ihm im
folgenden Kampf alle Schwergewichte der Rächer zu besiegen und die
Helden in seinem Schiff festzusetzen - nur die Wespe und Rick Jones
können entkommen.
Daraufhin biedert sich die Teenbrigade Kang
vermeintlich an, tatsächlich sabotieren sie aber Kangs Schiff und befreien Thor, der
schnurstracks die übrigen Rächer aus ihren Zellen holt. Erneut stehen sich
die Kon-trahenten gegenüber als die Wespe mit einer Strahlenwaffe aus
Henry Pyms (alias Gigant) Labor zurück-kehrt: die Strahlen durchdringen
Kangs Schutzschild und eine spezielle Granate verströmt ätzendes Gas,
das die Elektronik in Kangs Rüstung zerstört. Auch ein Gegenschlag mit
einer Neutronenrakete und radioaktive Gammastrahlung helfen Kang nicht
mehr - er muß die Flucht antreten und verschwindet mit seinem Schiff
im Zeitenstrom.... |
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FAZIT
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Avengers #8 ist für mich nicht weniger als die erste herausragende
Avengers-Story - die erste, aber nicht die letzte, denn im Laufe der
folgenden Jahre und Jahrzehnte sollten noch viele hervorragende Storys
folgen, mehr als bei manch anderer Marvel-Serie. Grund
dafür ist in erster Linie natürlich der Erzbösewicht KANG THE
CONQUERER
INFO
(Nathaniel
Richards), einer der zwei/drei größten Gegner der Avengers
überhaupt und - neben dem Roboter Ultron - einer der
hartnäckigsten allemal. Sein Auftreten ist, gelinde gesagt,
dominant, seine Zuversicht und (vermeintliche) Überlegenheit scheinen
grenzenlos und gründen dabei auf seinem all-umfassenden Wissen, das er
sich als Zeitreisender aus allen Jahrhunderten der vergangenen und
zukünftigen Zeit angeeignet hat.
Seinen ersten
Auftritt im Marvel-Universum hatte Kang dabei bereits vor dieser
Avengers-Story, nämlich in
Fantastic Four #19
(erschienen Oktober 1963) in seiner Rolle
als RAMA-TUT(1)
INFO. Für Williams brachte dies freilich einmal
mehr ein Chronologie-Problem mit sich, denn diese FF-Geschichte wurde
erst in
Fantastische Vier #17
veröffentlich - zwei Monate
nach dieser
Rächer-Ausgabe. Weitere Inkarnationen
Kangs sind
Scarlet Centurion,
Iron Lad
und vor allem natürlich sein größter Widersacher in Form seines Alter Egos
IMMORTUS(2)
INFO, der
"ältere" Kang einer "noch" ferneren Zukunft. Diese verschachtelten
Konstellationen waren zum Erscheinen von Avengers #8 freilich noch
nicht ersonnen, 1964 war die Marvel-Welt ja noch vergleichsweise
übersichtlich. Und so ist von besagter Verbindung noch keine Rede, wenn
Immortus seinen ersten Auftritt bereits zwei Storys später haben wird (Avengers #10).
Kangs größte Schwächen sind dabei seine
Arroganz und Selbstherrlichkeit, wie auch seine Neigung nichts und
niemandem als sich selbst zu vertrauen. Seine Stärke, um nicht zu
sagen Unbesiegbarkeit, liegt darin, daß er jederzeit gegen die Rächer
verlieren, dann einfach "für Jahre verschwinden und neu planen kann,
nur um dann 30 Sekunden nach seinem Abgang zurückzukehren, um
neuerlich gegen die Helden anzutreten" (Zitat
Steve Englehart).
Zudem ist er, wenn auch ein Schurke, doch kein gewöhnlicher
Verbrecher, sondern ein Gegner mit (meist) hohem Ehrenkodex; immer das
Ziel vor Augen die Rächer in einem ehrlichen Kampf zu besiegen.
Freilich definiert dabei Kang, was "ehrlich" ist, aber sonst
wäre er ja auch kein Schurke...
Mit der
rasanten und hochklassigen Geschichte beschreitet Stan Lee weiter den
Weg hin zu reinen Super-helden-Abenteuern, Science Fiction
(Stichwort Zeitreisender) bildet nur noch das Grundgerüst der Story.
Die überragende Bedrohung (Unterwerfung der gesamten Erde), die Kang
dabei darstellt, wird durch sein ruhiges, gelassenes Auftreten nur
noch gesteigert. Wunderbar illustriert wird dies in der Szene, in
der Kang
COMIC
auf einem unsichtbaren Luftkissen sitzend, fast
beiläufig (um nicht zu sagen gelangweilt), die Ankunft der Avengers
beobachtet. Letztlich ist es dann auch dieses Gefühl der
Überlegenheit - die Arroganz der Macht -, die ihm die Niederlage
beschert: vor Selbstsicherheit strotzend, läßt er die Teen-Brigade in
sein Schiff und läutet damit seine eigene Niederlage ein.
Selbst Jack Kirbys Zeichnungen gefallen mir diesmal deutlich besser,
die Action-Sequenzen wirken stimmig und flüssig, und die Figuren
fallen für einmal nicht ganz so "gewaltig" aus. Da ist es fast schade,
daß er die Serie mit Avengers #9 an Don Heck übergab - allerdings
kehrte Kirby noch einmal zur Serie zurück, für Avengers #14-16, die er
zum Teil zusammen mit Heck zeichnete. . . .
Treu-brav
erfüllen die "Support-Acts" ihre zugedachten Rollen: die Team-Brigade
darf Kang dabei immerhin ablenken und Thor befreien, die Wasp hingegen
"holt mehr oder weniger nur" die Waffe aus dem HQ, die schließlich den
entscheidenden Schlag gegen Kang ermöglicht.
___
(1) Behrend de Cuvry übersetzte
Rama-Tut mit Ramtut und man kann sich
zurecht fragen, warum er den Namen auf diese Weise "eindeutschte".
Vielleicht wollte er eine Assoziation zum "größtenteils
pflanzlichen Streichfett" Rama vermeiden. Ich
kann mich jedenfalls daran erinnern, daß (schon) in den 70 und 80iger Jahren
Rama-Werbung ein nerviger Dauerbrenner (nicht zuletzt auch in der TV-Werbung)
und insofern all-gegenwärtig war. (2)
Ja, die Sache mit Kangs verschiedenen Identitäten ist wie so häufig im
Marvel-Universum ein bißchen kompliziert. Zitat
Marvel Wikia:
"Simply put, while Rama-Tut, Scarlet Centurion and Immortus all
started as Nathaniel Richards of Earth-6311, and their histories
overlap, all the time travelling has schismed their timelines."
Diese verdammeleiten Zeitreisen aber auch. In Kurt Busieks
Avengers-Run (1998-2002) wird der Scarlet Centurion gar als Sohn
Kangs
dargestellt...
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REDAKTIONELLES |
Rächer #7 ist das erste wirklich "marvel-haftige" Heft, denn ab der 7.
Produktion hielt "echtes" Hand-Lettering bei Williams Einzug.
Leider war auch hier aller Anfang nicht ganz so leicht und so kann man die
Ausführung durchaus als grottenschlecht bezeichnen, weit entfernt
von der Professionalität der späteren Jahre. Verantwortlich war diesmal
Übersetzer Hartmut Huff und zu seiner Ehrenrettung ist anzumerken, daß
seine folgenden Arbeiten als Textzeichner durchaus besser, wenn auch
nie wirklich gut, ausfallen sollten.
Mit einem Monat Verspätung
gab es nun auch in der Rächer-Serie einen klärenden Hinweis zur
geänderten Aufmachung. Auf der zweiten Umschlagseite erläuterte man
die
Gründe für den reduzierten Umfang: eine bessere
Papierqualität (was definitiv zutrifft), bessere Farben und weniger
"Reklame" in den Heften - freilich hatte man bislang kaum Fremdwerbung
in den Heften gegabt, ein etwas dünnes Argument also. Was dürfte
also der wahre Grund für die Formatumstellung gewesen sein? Vermutlich
einzig und alleine die lieben Produktionskosten. Allein schon der
dicke (hochwertige) Hochglanzpapier-Umschlag der ersten fünf
Produktionsmonate dürfte einen hohen Kostenfaktor dargestellt haben
und ein vier Seiten kürzerer Umfang hat - unter Berücksichtigung
aller Faktoren - sicher auch ein wenig Geld eingespart.
Letzten Endes
sind die Begründungen ("Mit dem alten Umschlag wie früher, hätten
wir den Preis pro Heft auf DM 1,50 anheben müssen.") aber vor allem als übliches Marketing-Geschwätz
einzustufen, Wahrheiten wie gestiegener Kostendruck oder sinkende
Gewinnmargen klingen halt weniger gut. Wirft man einen Blick
zur ehrenwerten Konkurrenz, stellt man schnell fest, daß Klaus
Recht sich nur an Ehapa anglich, denn deren Superman-Hefte hatten ebenfalls nur 32 Seiten
Umfang(1) (für DM 1,20). Und was
passierte bei Williams, als Ehapa im
September
den Preis auf DM 1,40 anhob? Richtig, Klaus Recht zog
gleich und hob seinen
Verkaufspreis ebenfalls auf diesen Wert an - soviel zum Thema
Glaubwürdigkeit von Marketingaussagen...
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(1) Ehapas Superman-Serie hatte von
Beginn an 32 Seiten Umfang, woran sich bis zur Einstellung der
Serie im Dezember 1985 nichts ändern sollte.
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WEITERE
REDAKTIONSBEITRÄGE DER 7. PRODUKTION
[Spinne nicht
berücksichtigt] |
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FV #13 enthält das
Marvel Sammelbild #7 (nomen est omen - die FV)
und in beiden
FV-Heften der 7. Pro-
duktion findet sich ein kurzer Artikel von Remo zu
Stan "The Man" Lee
- darin beschreibt Remo in knappen Worten
Lees Werdegang bei Marvel, von den Anfängen 1939 (bei Timely
Publications) bis 1972, als Lee den Posten des Verlegers
übernahm; eine Position für die sich Lee nach eigener Aussage als
"ungeeignet" er-achtete und die er konsequenterweise nach
ein paar Jahren wieder aufgab. |
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14.09.02 (Überarbeitungen
25.09.05 und 01.11.11)
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REZENSION
© 2002 GERNOT ZIPPERLING |
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