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geändert am: |
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DIE
RUHMREICHEN RÄCHER #42 |
WILLIAMS
VERLAG |
AUGUST 1976 (32. PRODUKTION) |
32
Seiten |
Heftpreis 1,40DM |
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INHALT |
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FAZIT |
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REDAKTIONELLES |
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RÄCHER
#41
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RÄCHER #43 |
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Hauptserie |
(20
Seiten) |
Zweitserie
(3/3, 5 Seiten) |
AVENGERS
#43
(08/1967) |
CAPTAIN MARVEL
#14 (06/1969) |
Titel: |
|
"HIER KOMMT DER ROTE WÄCHTER!" |
"WENN
EINE GALAXIS WINKT..." |
Originaltitel: |
Originaltitel: |
"COLOR
HIM... THE RED GUARDIAN!" |
"WHEN A
GALAXY BECKONS..." |
Geschichte: |
Roy
Thomas |
Gary
Friedrich |
Zeichnungen: |
John
Buscema |
Frank
Springer |
Tusche: |
George
Bell (alias George Roussos) |
Vincent
Colletta |
Übersetzung: |
Hartmut
Huff
|
Hartmut
Huff
|
Lettering: |
? |
? |
|
DRAMATIS PERSONAE |
AVENGERS |
CAPTAIN AMERICA
♦
GOLIATH
♦
HAWKEYE
♦
SCARLET WITCH
♦
QUICKSILVER
♦
WASP |
SONSTIGE HELDEN |
HERCULES
♦
BLACK WIDOW |
BÖSEWICHTE |
COLONEL LING
♦
GENERAL BRUSHOV
♦
RED GUARDIAN
|
NEBENCHARAKTERE |
KEINE |
CAMEO-AUFTRITT |
KEINE |
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INHALT |
Kleines
Kräftemessen 1:
Captain America vs. Herkules - der Olympier unterliegt...
Ebenfalls im HQ gibt es frohe Kunde für Janet van Dyne (Wespe):
Pünktlich zu ihrem 23. Geburtstag erhält sie Zugriff auf
ihr ererbtes Vermögen - schlappe 3 Millionen [Dollar], worüber Hank
Pym (Goliath)
nicht ganz so erfreut ist, wie seine Herzensdame...
Falkenauge
preßt aus der New Yorker Unterwelt
den Aufenthaltsort der Schwarzen Witwe heraus; zusammen mit Herkules bricht
der Bogenschütze schnurstracks Richtung Ferner Osten auf...
Dort erhält Oberst Ling Besuch von General Bruschow und demonstriert
das Psychotron sowie die
neueste Waffe im Kampf gegen den dekadenten Westen: den unbezwingbaren
ROTEN WÄCHTER (Red Guardian)...
Kleines
Kräftemessen 2: Das kongeniale Duo Falkenauge/Herkules lernt
die Schrecken des Ostens aus erster Hand kennen: Psychotron und Roter Wächter,
der zu allem Unheil auch noch Nataschas Ehemann ist - die beiden
Helden unterliegen...
Captain America ist stinkig, ob der
eigenmächtigen Vorgehensweise von Falkenauge & Herkules.
Internationale Verwicklungen drohen, wenn auf einmal alle
Rächer hinter dem Bambus Vorhang zur ihrer Rettung auftauchen würden:
Großes Kräftemessen aller "Rächer" vs. "Schurken" im
nächsten Heft... |
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FAZIT
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Das Cover kündigt nachdrücklich die letztlich tragische Hauptfigur
der Story an, wobei allein schon durch die Optik die Zielrichtung
eindeutig vorgegeben ist, hier fordert der "Osten" den "Westen" heraus: |
RED GUARDIAN
INFO (Alexi Shostakov, erster Auftritt Avengers #43) |
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Spätestens jetzt ist auch klar,
warum Captain America für diese Story ins Team zurückkehrte(1):
Ein symbolisches Kräftemessen der unterschiedlichen Weltanschauungen
ist angesagt,
personifiziert durch die sich abzeichnende (natürlich handgreifliche)
Auseinandersetzung des westlichen "Captains" gegen den "Wächter" des
Ostens. Leider ergibt sich daraus kein Klassiker des Marvel-Superhelden-Universums, zumal der Storyaufbau ein wenig unrund ist (Hawkeye
erfährt von der New Yorker Unterwelt vom Aufenthaltsort der Black
Widow?1?), mit etwas zu abrupten Handlungsprüngen. Aber das
Datum zeigte schließlich 1967, der Kalte Krieg war allgenwärtig, bei
Marvel vielleicht sogar noch zurückhaltender dargestellt als bei
anderen US-Verlagen, denn immerhin werden (Rot-)China und die
Sowjetunion
nicht namentlich genannt...
Ein bißchen mehr als nur den
Ost-West-Konflikt im Taschenformat hat die Story dann aber doch zu
bieten. Janet van Dyne kann endlich über das ererbte Vermögen ihres
Vaters verfügen - erstaunliche drei Millionen Dollar
(inflationsbereinigt läge die Summe heute bei über 21 Millionen Dollar(2)...) stehen der jungen Dame(3)
ab sofort zur
Verfügung.
Interessant vor allem deshalb, weil Roy Thomas hier einen weiteren
Grundstein für die in den kommenden Jahren schwieriger und schwieriger
werdende Beziehung zwischen dem älteren Henry "Hank" Pym
und seiner jugendlich-unbeschwerten Frau Janet van Dyne legt. Wie im
richtigen Leben halt; jedenfalls ist Hank ob der Neuigkeit deutlich
weniger begeistert: "Mit dir wird's schwerer denn je werden". . .
.
Vielleicht ein wenig deplaziert wirkend ist da Hercules' Kampf
gegen die Schimären des Psychotrons, auch wenn er natürlich perfekt
zur (antiken) Historie des Olympiers paßt. Unabhängig davon macht sein
Techtelmechtel gegen die vielköpfige Schlange Hydra gute Laune und mit dem (heutigen) Wissen um John
Buscemas Superhelden-Aversie kann man erahnen, daß der Zeichner bei
dieser Zeichnung eine Menge Spaß gehabt haben dürfte - der griechische Halbgott gegen
die vielköpfige Hydra ist jedenfalls ein wahrer Augenschmaus.
COMIC
Alles in allem bin ich
aber doch von der Story enttäuscht, mir fehlt schlicht der
Unterhaltungsfaktor eines
"normalen" Superhelden-Abenteuers, mit "normalen" Superschurken:
abgewertet auf 2W...
___ (1)
Im US-Original werden darüber keinerlei Zweifel gelassen. So findet
sich auf der
Leserbriefseite ein klarer Hinweis, daß Caps temporäre Rückkehr vor allem
einem Zweck dient: Nämlich dem Anti-Cap zu zeigen, wo der Hammer
hängt...
(2) Stand 2014.
Freundlicherweise stellt das US-Arbeitsministerium einen für diesen
Zweck äußerst praktischen
Inflationsrechner zur Verfügung.
(3) Die "Origin" und
Herkunft der Wasp wurde erstmals in
Tales to Astonish #44
erzählt,
einer nun wirklich durch und durch erstaunlichen Geschichte.
In der Story wird auch klar darauf hingewiesen, daß Janet
deutlich
jünger ist als Henry. Und retrospektiv man kann wohl
getrost sagen, daß der große
Alters- unterschied mit ursächlich für die schwierige Beziehung der
beiden war. Zwar wurde TTA #44 von Williams gerade eben nicht mehr
veröffentlicht, da die Einstellung des Eisernen auch das Ende der
Zweitserie Ameisenmann (TTA #43) bedeutete. Allerdings waren zuvor
bereits bei BSV etliche weitere
TTA-Storys erschienen - so auch TTA#44
in
HIT Comics #146. |
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REDAKTIONELLES |
Rächer #42
war die dritte Rächer-Ausgabe im August 1976 und produktions-technisch ist es ein Zwitter zwischen
32. und 33. Produktion, da es als einziges Heft der 32. Produktion bereits den
Redaktionsbeitrag
Die Marvel Redaktion und der Fall Der Rote Wächter
enthält – der Zeitpunkt war wohl bewußt wegen der Rächer-Storyline um Red Guardian
gewählt, in der Roy Thomas einen
ehrenhaften Kommunisten zeigt.
Der Artikel beschreibt in sehr ernsthafter Weise, wie das politische Kräftemessen zwischen
Westen und Osten nach dem Zweiten Weltkrieg auch in den amerikanischen
Comics reflektiert wurde. Und analog zur realen Welt änderten sich die
Gegner der Amerikaner im Laufe der Jahre natürlich - Sowjetunion, (Rot-)China
und auch immer wieder gerne (Nazi-)Deutschland.
Folgt man dem Artikel, war Anlaß des Ganzen der Anruf eines Mannes,
der sich über die Story in
Eiserner #4(1) [01/1976] beschwert hatte:
"Er sprach von Volksverhetzung, Jugendverführung und drohte schließlich gerichtliche Schritte für den Fall an,
daß weiterhin derartig tendenziöse Geschichten auftauchen würden."
Fürwahr
eine starke Wortwahl für eine vergleichsweise dümmliche, in jedem Fall
aber eher harmlose Geschichte, die in abgewandelter Form
sicherlich dutzende Male in sämtlichen zur Verfügung stehenden Medien
erzählt worden ist. Aber man schrieb das Jahr 1976 und insbesondere in
der Bundesrepublik Deutschland waren die politischen Weichen auf
Ost-/West-Annäherung gestellt. Nichtsdestotrotz scheint mir seine
Reaktion weit übertrieben zu sein.
Man kann sich nun auch
fragen, ob die Redaktion auf solcherlei Vorwürfe überhaupt hätte
reagiern sollen. Aber zumindest einer der Williamsianer(2) fühlte sich
davon offensichtlich mächtig auf den Schlips getreten, insbesondere da
man ja ein ums andere Mal darauf hingewiesen hatte, daß Williams die
Storys in ihrer chronologischen und damit auch zeitlichen Reihenfolge
veröffentlichen würde.
Tatsächlich diente die Kritik des Anrufers geradezu als Steilvorlage, denn die
Redaktion versuchte nichts weniger als eine öffentliche Diskussion zu
diesem Thema auszulösen - möglicherweise gar "in Form einer
Podiumsdiskussion". Nun, gar so weit sollte es zwar nicht kommen, aber
immerhin die nächsten beiden Leserbriefseiten widmeten sich
ausschließlich diesem sehr erwachsenenThema.
Man kann nun
darüber denken, wie man will. In jedem Fall aber zeigt der
Redaktions-Aufruf die Ausnahme- stellung, die Williams in der
deutschen Comic-Landschaft inne hatte: Zumindest der Redaktion ging es
nicht nur um
das bloße Veröffentlichen von Comics (anders ausgedrückt:
Geldverdienen). Ganz im Gegenteil zeigt das
Beispiel, daß Comics durchaus gesellschaftspolitische Themen
aufgreifen soll(t)en und eben auch, daß sich die Williams-Redakteure
ihrer Verantwortung stellten.
___
(1)
Tales of Suspense #42
(06/1963):
A Soviet spymaster sends a master of disguise to steal the design of Tony Stark's latest weapon. The Actor steals the plans and
learns Iron Man's secret identity, but Iron Man regains the plans and tricks the communists into killing their own agent.
comics.org
(2) Leider ist nicht ersichtlich, wer den eigentlichen Artikel
verfaßt hat. Harmut Huff kommt einem dabei natürlich in den Sinn, denn
Huff hatte sich zuvor bereits über die - seiner Meinung nach
willkürlich/unge- rechtfertigten - Zensuren (unter anderem in
Dracula) erzürnt gezeigt.
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30.05.04 (Überarbeitung
04.01.15) |
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REZENSION
© 2004 GERNOT ZIPPERLING |
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