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Seite geändert am:
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DIE RUHMREICHEN RÄCHER
#71 |
WILLIAMS VERLAG |
OKTOBER 1977 (46.
PRODUKTION) |
32 Seiten |
Heftpreis 1,50DM |
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→ INHALT |
→ FAZIT |
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→ REDAKTIONELLES |
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RÄCHER #70
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RÄCHER #72
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Hauptserie |
(21 Seiten) |
Zweitserie (1/2,
6 Seiten) |
AVENGERS
#72 (01/1970) |
TALES OF SUSPENSE
#64
(04/1965) |
Titel: |
Titel: |
HÖRTET IHR SCHON VON SCORPIO? |
"FALKENAUGE UND DIE NEUE SCHWARZE WITWE SCHLAGEN WIEDER ZU!" |
Originaltitel: |
Originaltitel: |
DID YOU HERE THE ONE ABOUT SCORPIO? |
"HAWKEYE AND THE NEW BLACK WIDOW STRIKE AGAIN!" |
Geschichte: |
Roy Thomas |
Stan Lee |
Zeichnungen: |
Sal Buscema |
Don Heck |
Tusche: |
Sam Grainger |
Chick Stone |
Übersetzung: |
Brother Hu (Hartmut Huff) |
Brother Hudu (Hartmut Huff) |
Lettering: |
? |
? |
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DRAMATIS PERSONAE |
AVENGERS |
CAPTAIN AMERICA
♦
GOLIATH (Clint Barton)
♦
VISION
♦
WASP
♦
YELLOWJACKET |
SONSTIGE HELDEN |
CAPTAIN MARVEL (Mar-Vell)
♦
SCORPIO (Nick Fury) |
BÖSEWICHTE |
ZODIAC
AQUARIUS
♦
ARIES
♦
CANCER
♦
CAPRICORN
♦
GEMINI
LEO
♦
LIBRA
♦
PISCES
♦
SAGITTARIUS
♦
TAURUS
♦
VIRGO |
NEBENCHARAKTERE |
RICK JONES
♦
DUM-DUM DUGAN |
CAMEO-AUFTRITT |
GABRIEL JONES
♦
JIMMY WOO |
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INHALT |
Rick
Jones und Captain America rennen sich auf dem Dach des HQs praktisch
gegenseitig über'n Haufen(1) - beide haben dringende Infos für die Rächer!
Und Neuigkeiten gibt es fürwahr reichlich: Drei Stadtobere sind
verschwunden, Dum-Dum Dugan erzählt den geschockten Helden, daß Nick
Fury von "Bull-Auge" (Bulls-Eye) getötet wurde(2) und Rick
zufolge steckt der Schurke SCORPIO
hinter allem
Ungemach...
Und der junge Mann behält leider recht: Nicht nur kann Scorpio
handstreichartig die Rächer ausschalten, schlimmer noch, steht dahinter eine neue Verbrecherorganisation namens ZODIAC
(Zodiac Cartel), die nach der Weltherrschaft strebt!!
Doch nicht nur können sich die Rächer selbst aus der Misere
befreien, auch Scorpio wechselt plötzlich die Seiten,
denn er ist kein anderer als der totgeglaubte Nick Fury! Gemeinsam
gelingt es, die Schurken in die Flucht zu schlagen und Nick erzählt
schließlich, daß sein eigener Bruder Jake der echte Scorpio war und
Nick seine Identität annahm, um dem Zodiac ein Ende
zu bereiten...
___
(1) Dabei ist Rick Jones in dieser Phase eh schon nicht gut auf Captain America zu sprechen,
dachte er doch, Cap hätte ihn übel
aufgemischt gehabt...
So geschehen in Captain America #115-119 (und HH machte einen auf
Zweckoptimismus...).
(2) Scheinbar geschehen in
Nick Fury #15 (11/1969). |
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FAZIT
|
Gibt es überhaupt schlechte
Avengers-Geschichten aus dem Comics Silver Age? (Rhetorische
Frage...) Aber die vorliegende Geschichte, die - vom Heftdatum her - das Bronze
Age einläutete, war sicher kein grandioser Wurf von Roy Thomas. Denn alles wirkt ein bißchen sehr zusammen
"gehudelt", Handlungsstränge und Elemente aus den Nick Fury-(1)
und Captain Marvel-Serien werden hier in einer doch relativ
inhomogen wirkenden Geschichte zusammengemixt, und dazu erleben wir
Aufstieg und Fall (na gut, die Schurken können entkommen...) des
nach
Weltherrschaft gierenden ZODIAC CARTELs
INFO
(erster Auftritt in Avengers #72)
-- alles im Schnelldurchgang, in nur einer einzigen Story:
Zuwenig
Zeit für ein zuviel an Story, zumal es ralativ arge Glaubwürdigkeitsschwächen gibt
("Scorpio" schaltet die Avengers gar per "Television"
aus
COMIC) und
dann ja auch noch Raum für das obligatorische Helden-/Schurkengerangel vorhanden sein muß...
Aus all dem hätte man auch leicht einen Zwei- oder Dreiteiler machen können
(allein schon aufgrund der schieren Zahl von Zodiac-Mitgliedern(2),
Story und Schurken-Charaktere dadurch vertiefen und so die Abläufe
stimmiger
gestalten können, was der Qualität der Geschichte nur zuträglich hätte
sein können. Kein Wunder also, daß die Geschichte eine Seite mehr (21 Seiten) als
sonst üblich aufweist - genützt hat das freilich auch nicht
wirklich.
Neben dem Titelschurken SCORPIO
(ursprünglich Jacob "Jake" Fury, erster Auftritt als Scorpio
in Jim Sterankos
Nick Fury #1/5 - dank
Hachette nun auch auf Deutsch
nachzulesen),
erleben wir also den ersten Auftritt des Zodiac Cartels, einem Schurkenteam, dessen retrospektiv betrachtet wichtigste
Mitglieder neben Scorpio, der Anführer TAURUS und mehr noch LIBRA
INFO (hier: Gustav Brandt, erster Auftritt in Avengers
#72)
sind: Denn Roy Thomas' Nachfolger Steve Englehart sollte sich beim
nächsten Auftritt des Zodiac Cartels (ab
Avengers #120) nicht nur eine
interessante Identität für Taurus ausdenken, sondern in seiner
herausragenden "Celestial Madonna"-Storyline Libra zu den "Guten"
überwechseln lassen und gar aufdecken, daß Libra der Vater von
Mantis
ist...
Und da es nicht nur um Nick Furys Serie schlecht stand, sondern auch
der Captain Marvel-Serie aufgrund ungenügender Verkaufszahlen die
Einstellung(3) drohte, holte Roy Thomas zum verkaufsfördernden Doppelschlag aus und bescherte den Avengers-Lesern
in ein und derselben Geschichte auch gleich noch ein Wiedersehen mit
Captain Marvel und dem ewigen "Sidekick" Rick Jones. Was für die Williams-Leser einerseits die erste Begegnung mit Captain Marvel im neuen, rot-blauen Kostüm bedeutete, ihnen vor allem
aber auch erstmals die symbiosehafte Verbindung(4) zwischen Mar-Vell und Rick aufzeigte (so sie denn nicht bereits die beiden letzten
Rächer-Ausgaben
von
BSV kannten).
. . .
Die vorerst letzte Arbeit von Sal Buscema, der
sein "Standard-Panel-Schema"
mit einigen wenigen
"offenen" Panels
auflockerte und auch ein Steranko-inspiriertes
"psychodelisches"
Panel
einzuflechten wußte. Insgesamt ist es aber eine weitere, seiner so
typischen/unspektakulären Arbeiten: Bodenständige,
klassisch-saubere Ausführung, aber ohne frische, kreative Impulse und
in Summe auch im Vergleich zu seinem im Grunde ähnlich "brav"
arbeitenden, älteren Bruder John eben nur zweite Garde.
___
(1) Der hier in einer Rückblende
erzählte, angebliche
Tod
von Nick (Scorpio
kommt in der Geschichte nicht vor), ereignete sich in
Nick Fury #15 (11/1969), der letzten "neuen" Story von Autor Gary Friedrich (Nick Fury #16-18 enthalten nur Nachdrucke aus Strange Tales).
(2)
Zwölf Tierkreiszeichen macht elf Schurken plus dem hier nicht
abgebildeten Scorpio: |
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(3) Tatsächlich machte Mar-Vell ab Dezember 1969 erstmal für sechs Monate Pause, bis es
ab Juni 1970 doch wieder weiterging:
"The publisher canceled Captain
Marvel with #19, based on sales figures which predated our new
version. Six month later, though, we were back -- with CM #20
& #21. Some better sales figures had come in -- I suspect
those for #17 -- and Martin Goodman had decided to give
Mar-Vell another shot." Aus: Vorwort von Roy
Thomas in MMW Captain Marvel #2.
(4) In
Captain Marvel #17 (10/1969, bei Williams
leider nicht mehr erschienen, dank
Hachette aber nun auch auf Deutsch veröffentlicht) hatte
Roy Thomas Mar-Vell in die Negativzone "verbannt", aus der er
nur "entkommen" konnte, wenn Rick Jones die "Nega-Bänder"
(natürlich Kree-Technologie)
zusammenschlug. Auf diesem Weg
tauschten beide dann für maximal 3 Stunden ihre Plätze...
Ich kann mich
erinnern, daß ich als Jugendlicher damals von dieser Idee fasziniert war,
quasi stellvertretend zum Superhelden werden zu können.
Damals ist aber auch das richtige Stichwort, denn heute finde ich
die gesamte Idee selbst für Superheldenverhältnisse albern, um nicht zu sagen, reichlich
schlecht. Zu Roy Thomas' Ehrenrettung sei aber angemerkt, daß
er Rick Jones die "Verbindung" kritisch sehen ließ und die
Geschichten auch dazu nutzte, die schwierige Selbstfindung des
Teenagers Rick Jones zu
schildern.
Steve Englehart beendete in
Captain Marvel #39
(07/1975) zunächst
diesen "Tausch", vereinte aber die
mentalen Kräfte der beiden in Captain Marvel - im Prinzip also auch
nur eine abgewandelte Version von Roy Thomas' Idee. Und nicht
wirklich besser... |
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REDAKTIONELLES |
Während die
Infoseite
eigens
auf die rätselhafte Verbindung zwischen Rick Jones und
Mar-Vell hinwies, machte der
Redaktionsbeitrag
der 46. Produktion einmal mehr
den Mund wässrig - aktuelle US-Serien en masse - da nützt dann auch
der gut gemeinte Hinweis wenig, daß gerade diese Serien in USA
mangels Verkaufserfolg eingestellt werden mußten...
Statt der
Cover-Vorschau ziert die Heftrückseite eine ganzseitige
Anzeige
des
hauseigenen Produktes
"Der Spirit"
- ein 68-seitiges Einzelheft im
Magazin-Format mit Pappcover und Handlettering, veröffentlicht im
Williams-Ableger Nelson Verlag. Die offensichtlich als Testballon
gedachte Ausgabe des "intelligentesten Geisterjägers der Welt"
sollte die einzige Veröffentlichung dieser Art bleiben (es gab noch
eine Taschenbuchreihe mit
MAD-Inhalten) und Spekulationen, daß Conan in diesem Format
hätte erscheinen sollen, sind unbelegt (das Format hätte allerdings
sehr gut gepaßt). |
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21.05.18 |
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|
REZENSION
© 2018 GERNOT ZIPPERLING
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